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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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das Gefühl, schlecht zu riechen, als sie neben einem der Navigatoren stand. Der junge Mann, dunkelhaarig, dunkeläugig und einschüchternd gut aussehend, blickte fragend zu ihr auf.
    „Ich, äh, muss mal da drunterschauen“, sagte Annabelle mit einem scheuen Lächeln. „Um nach Wanzen und so was zu suchen.“
    „Ach so, natürlich.“ Der Mann erhob sich sofort von seinem Sitz, und sie rutschte unter die Konsole. Ihre Finger, die trotz Schwielen flink und empfindsam waren, fuhren über das kühle Metall und Plastik. Sie lächelte, als sie einen flachen, ovalen Gegenstand ertastete, der im Dunkeln verborgen war.
    „Hab einen!“, rief sie Rory zu. Rasch und effizient griff sie nach einem kleinen Werkzeug mit Leuchtspitze. Es bedurfte ruhiger Hände, um den Peilsender zu lösen, weil er so gebaut war, dass er zerbrach, wenn er unfachmännisch entfernt wurde, und seine tückische Mission dann unaufhaltsam fortsetzte.
    Plötzlich begann ein Alarm zu dröhnen. Annabelle zuckte zusammen, doch ihre Hände blieben ruhig. Sie hörte, wie Rory vor sich hin fluchte. „Arcturus ist pünktlich, dieser Bastard.“
    „Scheiße!“, fluchte auch Annabelle. Sie fragte sich kurz, ob der gut aussehende Offizier sie wohl gehört hatte, und wenn ja, was er von ihrer Ausdrucksweise halten mochte, doch dann verwarf sie den Gedanken gleich wieder. Sie biss sich auf die Lippe, schmeckte das Salz ihres Schweißes und überlegte, ob sie weiter versuchen sollte, die Wanze zu entfernen, oder besser wartete, bis der Kampf vorbei war.
    Ohne Vorwarnung erschienen Stiefel drei Zentimeter neben ihrer Hüfte, während sie zusammengekrümmt unter der Konsole hockte. Der Offizier hatte ihr die Entscheidung abgenommen – er besetzte seine Station, und sie saß hier fest. Sie zuckte mit den Schultern und konzentrierte sich wieder auf ihre Aufgabe.
    „Nehmen Sie Kontakt zur White Star auf!“, hörte sie Valerian sagen. Annabelle hielt inne. Versuchte er, den Gegner hinzuhalten, auf Zeit zu spielen – oder würde er sich ergeben?
    „Schau an, schau an, jetzt willst du also mit mir reden“, ertönte die Stimme von Arcturus Mengsk. Annabelle schrumpfte beim Klang der Stimme ein klein wenig in sich zusammen, weil sie wusste, dass das Videoabbild des Imperators nur ein paar Zentimeter entfernt war.
    „So ist es“, erwiderte Valerian. „Vater, das ist doch Wahnsinn. Du wirfst Menschenleben weg für die Jagd auf eine Frau, die es nicht mehr gibt.“
    „Solange sie noch atmet, gibt es sie noch. Für mich stellt sie sowohl als Königin der Klingen als auch als Sarah Kerrigan eine Gefahr dar. Und wenn du nicht so geblendet wärst von irgendwelchen albernen Alien-Prophezeiungen, würdest du erkennen, dass sie für jeden in ihrer Umgebung gefährlich ist, auch für dich.“
    „Nein, Vater. Der beste Weg, einen Feind zu besiegen, besteht darin, ihn sich zum Freund zu machen.“
    Arcturus lachte laut auf. „Dieses Miststück ist zu einer Freundschaft gar nicht fähig. Sie war schon verkorkst, lange bevor ich sie in die Hände bekam, und das wird sie auch immer bleiben. Du hättest Tychus seine Mission zu Ende bringen lassen sollen.“
    Annabelle erschrak. Als jetzt sein Name erwähnt wurde, fiel ihr auf, dass sie gar nicht gehört hatte, wie Tychus mit den anderen zurückgekommen war – und Tychus war keiner, der sich je still verhielt. Sie war im technischen Bereich zu beschäftigt gewesen, als dass ihr auch nur Gerüchte zu Ohren gekommen wären. War Tychus als Killer angeheuert worden, der …?
    „Deine Marionette ist tot, Vater. Du hast versagt. Und du wirst immer versagen, weil du nicht siehst …“
    „Schluss damit! Das ist deine letzte Chance, Valerian. Ergib dich, überlass mir Kerrigan und Raynor, und wir können diese ganze Sache vergessen!“
    „In dieser Sache werde ich dir bis zum letzten Atemzug trotzen, Vater.“
    „Das lässt sich arrangieren“, erwiderte Arcturus’ Stimme. „Ich habe versucht, dir mit Vernunft …“
    Eine andere Stimme mischte sich abrupt ein. „Sir, hier spricht Captain Roger Merriman von der Herakles . Ich muss Sie mit Bedauern darüber informieren, dass ich im Begriff bin, mich Ihren Befehlen zu verweigern.“
    „Was?“ Valerian jaulte nicht auf, nicht ganz, aber seine Stimme rutschte im Ton doch deutlich höher.
    „Ha!“ Arcturus klang triumphierend. „Siehst du, Sohn? Deine Leute sind dabei, sich wieder auf die Seite des Siegers zu schlagen.“
    „Nein, Imperator. Wir haben uns Prinz Valerian

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