Starcraft II - Flashpoint (German Edition)
sie sich bewegen und ihre ganze Gedankenleserei … nein, Sir, ich entschuldige mich, wenn Sie die Burschen genauso mögen wie Jim, aber mir wäre es lieb, wenn ich nie mehr einen sehen müsste. Und was die Trinkerei angeht … na ja, Jim hat mir bewiesen, dass er die im Griff hat. Er kommt ab und zu her, und dann trinkt er und amüsiert sich, aber ich habe aufgehört, mir Sorgen um ihn zu machen. Er kennt seine Prioritäten.“
„Und die wären?“
Cooper grinste Valerian zu. „Nein, nein“, sagte er, „ich habe schon mehr als eine Frage beantwortet. Jetzt bin ich dran.“
Valerian prostete ihm mit dem halb vollen Glas zu. „Schießen Sie los!“
„Jeder weiß, dass Sie wegen dieser ganzen Geschichte um Sarah Kerrigan mit Ihrem Vater gebrochen haben. Aber was nun? Wir werden uns hier nicht ewig verstecken.“
Valerian musterte Cooper. „Sie reden nicht lange um den heißen Brei herum“, sagte er.
„Nein. Davon bekomme ich hier genug zu hören. Ich will ehrlich zu Ihnen sein. Die Entscheidung des Commanders, nach Char zu gehen, hat der Crew zunächst nicht gefallen. Findlay hat versucht, die Leute gegen ihn aufzuwiegeln.“
„Ging dabei die Jukebox zu Bruch?“
„Genau. Und am Ende lag doch Tychus am Boden und kam nicht mehr hoch. Und der Commander sagte, es sei unsere Entscheidung, ob wir ihm folgen oder abhauen wollten … so wie es immer war. Kein einziger Raider ist abgehauen. Aber wir wollen wissen, worum es geht, denn die Sache hat sich nicht damit erledigt, dass Kerrigan wieder ein Mensch ist. Wenn sie das überhaupt ist. Es kursieren eine Menge Gerüchte.“
Davon war Valerian überzeugt. Er dachte über die sicherste Vorgehensweise nach und kam zu dem Entschluss, dass es gegenüber dieser Gruppe schlicht Ehrlichkeit war. „Sie ist offensichtlich nicht ganz genesen, andernfalls wären Sie ihr ja schon begegnet.“
In Coopers blauen Augen zeigte sich eine Spur von Besorgnis. „Aber … sie ist im Großen und Ganzen okay, oder? Sie ist kein … Halbzergwesen oder so was, das Sie vor uns versteckt halten, ja?“
Valerian lächelte. „Nein, das ist sie auf keinen Fall.“ Und das war die Wahrheit. Kerrigan war okay. Im Großen und Ganzen. „Aber sie steht doch ziemlich unter Schock. Sie braucht Hilfe, mehr Hilfe, als ich ihr auf meinem Schiff bieten kann. Deshalb sind wir hier, wofür wir einer gewissen Mira Han zu danken haben. So kann ich Sarah Kerrigan in die Obhut von Leuten geben, die sie wieder ganz zu der Person machen können, die sie früher war.“
„Sie sprechen von dieser Moebius Foundation, richtig?“
Valerian nickte. „Richtig. Ich rechne jede Minute damit, von Mira zu hören, dass sie einen sicheren Weg gefunden hat, auf dem ich eine Nachricht übermitteln kann. Man kann gar nicht vorsichtig genug sein.“
Cooper zog einen Flunsch. „Ich weiß. Nach der Sache mit Findlay würde es mich nicht wundern, wenn Ihr Vater auch auf diesem Planeten ein paar Spione hätte. Passen Sie bloß gut auf, wenn Sie diese Nachricht schicken!“ Er lächelte Valerian zu, während er die Gläser zu Ende polierte. „Ich hasse es, wenn ich Kunden verliere.“
„Sie haben sicher schon zu viele verloren“, meinte Valerian. Er legte eine großzügige Anzahl von Credits auf den Tresen. „Sie werden viele von meinen Leuten hier auf der Hyperion sehen. Wir mussten die Mannschaften der beiden Schweren Kreuzer zwischen der Bucephalus und Ihrem Schiff aufteilen. Ich möchte Sie bitten, sie genauso gut wie mich zu behandeln.“
Cooper sammelte die Credits dankend auf. „Wird gemacht, Mr. V“, versprach er und blickte zum Eingang. „Na, sieh einer an!“, wunderte er sich. „Überrascht mich, dass sie ihn aus ihren Klauen entlassen hat … aus ihren Armen, wollte ich natürlich sagen.“
Die Bemerkung war nicht böse gemeint. Valerian drehte sich um und sah Matt Horner die Kantine betreten. Er kam zu Valerian und rückte gleich mit der Sprache heraus: „Wir haben ein Problem.“
„Ich mach Ihnen noch einen Drink“, sagte Cooper und setzte die Worte sogleich in die Tat um.
Valerian war sofort ganz Ohr. „Was ist los? Konnte Mira mir keine sichere Verbindung besorgen?“
„Doch, doch, dafür ist gesorgt. Das Problem ist, Sie müssen da erst mal hin.“
Der Thronerbe legte die Stirn in Falten. „Ich verstehe nicht …“
„Ich will es Ihnen so begreiflich machen“, begann Matt von Neuem. Er bückte sich und fuhr mit der Hand über den Boden. Als er sie wieder hob, war sie mit
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