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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Öl, Dreck und ein paar anderen Dingen verschmiert, über die Valerian gar nicht nachdenken wollte. „Sehen Sie das?“, fragte Matt und zeigte auf seine schmutzige Hand.
    Valerian verzog das Gesicht zur Grimasse. „Allerdings, auch wenn ich wünschte, es nicht sehen zu müssen.“
    Ohne Vorwarnung streckte Matt die Hand aus und verrieb den Dreck auf Valerians Wange. „Das ist schon mal ein Anfang“, befand er.

10. KAPITEL
    Bevor Matt die Bewegung auch nur sehen oder gar darauf reagieren konnte, war Valerians Hand hochgezuckt, hatte das Handgelenk des Captains gepackt und schmerzhaft verdreht. Matts Knie gaben nach, und Valerian hörte, wie Stühle nach hinten geschoben wurden, als sich andere Gäste bereit machten, dem Captain zu Hilfe zu kommen. Er ließ ihn sofort wieder los, sein Blick hielt den von Horner jedoch weiterhin fest.
    „Wenn Sie ein Problem mit mir haben, dann nur heraus damit!“, versetzte er mit zornestiefer Stimme.
    „Hab ich nicht“, erwiderte Matt, der ihn mit leicht verblüffter Miene musterte und sich das Handgelenk rieb. „Aber Sie haben ein Problem. Weil sie aussehen wie … na ja … wie Sie eben. Und wenn wir einen Spaziergang durch Deadman’s Port machen wollen, dann sollten Sie so wenig wie möglich aussehen wie Sie.“
    Valerian hatte schon vor langer Zeit gelernt, seinen Zorn zu beherrschen. Ab und zu brach er noch an die Oberfläche durch, wie jetzt gerade, und schnappte schnell und zielsicher zu wie eine Giftschlange, aber er legte sich auch schnell wieder.
    „Verstehe. Warum haben Sie das nicht einfach gesagt?“ Er wies auf Matts Handgelenk. „Das hätte Ihnen einigen Schmerz erspart.“
    „Halb so wild“, brummte Matt. „Muss zugeben, es hat mich überrascht, dass Sie das überhaupt können.“
    „Oh, Sie werden noch sehen, dass ich voller Überraschungen stecke“, erwiderte Valerian und trank einen Schluck von dem zweiten Mai-Tai, den Cooper für ihn gemixt hatte. „Aber kommen wir wieder zur Sache. Warum müssen wir zu Fuß gehen?“
    „Mira sagt, obwohl der Ort ein Schrottplatz ist, gehen die meisten Leute hier zu Fuß, wenn sie irgendwohin müssen. Die Bevölkerung hat wegen der jüngsten Zergangriffe in letzter Zeit zugenommen. Früher bestand sie vorwiegend aus Söldnern und Verbrechern, aber jetzt sind es hauptsächlich Flüchtlinge. Niemand hat Geld. Jede Art von Fahrzeug oder Schiff würde Aufmerksamkeit erregen.“
    Während ihres Gesprächs hatte Cooper stumm einen weiteren Drink zubereitet. Nun schob er ihn Horner hin, der ihn mit einem Nicken und ein paar Credits entgegennahm.
    „Verstehe“, sagte Valerian. Er deutete auf das Glas. „Wie ich sehe, sind Sie ein Gin-Tonic-Mann.“
    „Tonic und Synthlimone, ja“, korrigierte Matt. „Im Allgemeinen trinke ich im Dienst nicht. Also, wir müssen zusehen, dass Sie so elend, abgerissen und ärmlich aussehen wie die übrige Bevölkerung. Und bitte verzeihen Sie mir“, sagte er und nahm einen kleinen Schluck, „aber das ist eine verdammt große Herausforderung.“
    Valerian schenkte ihm ein leises Lächeln. „Vielleicht weniger groß, als Sie glauben“, meinte er.

    Matt fragte herum, und eine halbe Stunde später hatte er einige Kleidungsstücke zusammengetragen, die einigermaßen abgenutzt waren. Sie stammten von einem von Swanns Leuten, der, so Matt, „sich bei der Arbeit gerne die Hände schmutzig macht“.
    Valerian beäugte die Kleidung und gab sich Mühe, sich seine Abneigung gegen den, äh, Duft, der von dem ölfleckigen und geflickten Bündel aufstieg, nicht allzu sehr anmerken zu lassen. „Diese Sachen sollten ihren Zweck erfüllen“, meinte er nur.
    „Zu dumm, dass wir nicht ein, zwei Tage warten können, bis Ihnen ein paar Bartstoppeln gewachsen sind“, sagte Matt, „aber es muss eben so gehen. Ein bisschen Dreck ins Gesicht und in die Haare, das wird schon reichen.“ Matt versuchte ganz sachlich zu wirken, aber Valerian erkannte sehr wohl, wie sehr Horner die Vorstellung gefiel, dass der Thronerbe wie ein Flüchtling stinkend durch die Straßen schlurfen würde. Der Gedanke war gleichermaßen komisch wie ärgerlich.
    „Das wird schon reichen“ , wiederholte er. „Das klingt ja so, als glaubten Sie nicht, dass ich diese Schau abziehen könnte, Captain Horner.“
    „Ich muss zugeben, dass ich so meine Befürchtungen habe. Eine falsche Bewegung, und wir sind tot. Und der Bunker ist gut fünf Kilometer von hier entfernt.“
    „Sie sehen ja selbst nicht besonders schäbig aus“,

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