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Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Starcraft II - Flashpoint (German Edition)

Titel: Starcraft II - Flashpoint (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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flacheres Gebiet. Matt schüttelte den Kopf. „Hier wimmelt’s wirklich von Menschen.“
    Valerian sagte nichts. Seine scharfen grauen Augen nahmen alles in sich auf. Dutzende Leute füllten das kleine Gelände. Kinder, einige von ihnen kaum bekleidet, rannten unbeaufsichtigt umher, krabbelten in Lücken und hüpften leichtsinnig auf den geborstenen und verbogenen Metalltrümmern herum, die einmal Schiffe gewesen waren. Es wimmelte von Farben, von den Kleidungs- bis hin zu den Trümmerstücken. Valerians Blick schien einem kleinen Jungen zu folgen, der eifrig damit beschäftigt war, etwas von einem großen blauen Metallklotz abzukratzen. „Was macht er da?“, fragte Valerian leise.
    „Er holt sich sein Mittagessen“, antwortete Matt. Er hatte kaum ausgesprochen, da hob der Junge seine schmutzigen Hände an den Mund und stopfte etwas hinein. Valerian wandte rasch den Blick ab. „Nicht“, zischte Matt. „Sie dürfen keine Schwäche zeigen. Und fallen Sie auch nicht auf die Kinder herein! Die Armut ist echt, ja, aber das gilt auch für die Kinderbanden, die Erwachsene hinter sich herlocken, damit die Größeren sie ausrauben können. Jim ist in diese Falle getappt, als er zum ersten Mal hier war.“
    „Ich verstehe“, sagte Valerian. Seine Stimme klang resolut, aber in ihr schwang Trauer.
    Sie drängten sich an den Scharen von Kindern vorbei, die sich, sobald sie die beiden erblickt hatten, an ihre Beine klammerten, dreckige, klebrige Hände ausstreckten und bettelten: „Bitte, Mister, bitte, Mister?“
    „Haut ab!“, schnauzte Matt voller Wut und Ekel, die er nicht wirklich empfand, und stieß sie von sich, zwar heftig, aber doch darauf bedacht, niemandem wehzutun. Eines der Kinder stolperte und fiel hin, nicht hart, aber das hinderte den Kleinen nicht daran, seine Lungen mit Luft zu füllen und vor gespieltem Schmerz loszuplärren. Der Junge war gut, er rang sich sogar ein paar Tränen ab.
    „Was macht ihr da mit meim Kind?“, erklang eine wütende, tiefe Stimme. Sie lallte ein wenig, aber das nahm ihr nichts von ihrer Bedrohlichkeit. Matt fuhr innerlich zusammen. Jetzt war es so weit. Der Mann war größer als er und auch größer als Valerian, und mochte er auch nicht so kräftig gebaut sein wie Tychus Findlay, war er doch von beeindruckender Statur. Ebenfalls an Findlay erinnerte die Narbe, die über eine Hälfte seines Gesichts verlief. Ein Teil der Lippe des Mannes fehlte. Und er war nicht allein. Zwei Freunde, die fast genauso übel aussahen wie er, gesellten sich zu ihm und kamen auf Matt und Valerian zu.
    „Wir bringen ihm Manieren bei“, antwortete Valerian, bevor Matt auch nur den Versuch unternehmen konnte, die Situation zu entschärfen.
    „Solln das heißn? Mein Junge hat keine Maniern?“ Das Lallen war alles andere als komisch, wie es da aus diesem unförmigen Mund drang.
    „Genau das soll es heißen. Halten Sie ihn uns vom Leibe, und wir gehen unserer Wege.“
    Narbenlippe grinste höhnisch, was ein wahrhaft verstörendes Bild abgab. „Glaub nicht, dass ihr irgendwohin geht.“ Eine tellergroße Faust packte Valerian am Hemd und hob ihn hoch. Aus dem Augenwinkel nahm Matt das Blitzen von Messern wahr. Er hatte gerade die Pistole gehoben, als … alles geschah.
    Valerian bewegte sich so schnell, dass er in Matts Augen nur noch ein Schemen war. Valerians Hände griffen augenblicklich nach dem großen Kerl, der ihn am Hemd gepackt hielt, und einen Sekundenbruchteil später befand sich Narbenlippe kreischend auf den Knien. Die beiden Freunde des großen Mannes wollten sich auf Valerian stürzen, aber der Thronerbe stand plötzlich nicht mehr vor, sondern stattdessen hinter den zweien. Er sprang hoch, trat zu und traf jeweils mit einem Fuß einen der breiten Rücken, und dann – anders ließ es sich nicht ausdrücken – rannte Valerian an den beiden Männern hinauf und hielt gerade lange genug inne, um ihre Köpfe gegeneinanderzuschlagen, bevor er von ihnen herabsprang und in der Hocke landete, in der Hand ein Messer, von dem Matt nicht gewusst hatte, dass er es überhaupt bei sich trug.
    Die zwei Männer sackten zusammen, sie waren zwar nicht bewusstlos, aber auf alle Fälle kampfunfähig. Narbenlippe brüllte auf und stürmte auf Valerian los. Der Prinz wartete, balancierte bis zur allerletzten Sekunde auf den Fußballen, und dann erst sprang er pfeilschnell beiseite. Narbenlippe wurde von seinem eigenen Schwung weitergetragen und prallte mit der ganzen Wucht seines Angriffs gegen

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