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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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machen.
    Hier wurden Kolonisten bis zu ihrem Prozess verwahrt, die massiv gegen die Verfassung verstoßen hatten. Auch andere wurden hier eingesperrt, beispielsweise die Gruppe, die im Nachhinein versucht hatte, ein Gnorrawäldchen in Brand zu stecken.
    »Oberflächliche Verbrennungen«, sagte Ecla, als eine Sicherheitswache einen der Extremisten, einen Yturi, in mein Untersuchungszimmer brachte. Der rußgeschwärzte Yturi war ausgesprochen mitteilsam – so sehr, dass ich mit dem Gedanken spielte, bestimmte Patienten vor der Behandlung knebeln zu lassen.
    »Wir müssen sie alle verbrennen, verstehen Sie das denn nicht?«, zischte er, als ich seine normalerweise ölige oberste Hautschicht untersuchte. Flocken ehemaliger Haare und Haut sanken wie schwarze Schuppen zu Boden. »Sie bringen uns um, wenn wir es nicht zuerst mit ihnen tun!«
    »Der Kern ist nicht daran interessiert, seine Gnorrabäume zu verlassen«, sagte ich und entfernte vorsichtig die Asche von seiner Haut.
    »Sie sind eine Pest!«
    »Sie waren zuerst hier«, sagte ich in vernünftigem Ton. »Und werden friedlich mit uns zusammenleben.«
    Der Yturi schenkte mir ein unangenehmes Lächeln. »Nicht, wenn meine Freunde genug thermische Gartenscheren finden.«
    Die Tauschhändlergilde war beschäftigt wie nie zuvor. Die Schlachtschiffe hielten immer noch die planetenweite Quarantäne aufrecht, bis der Rat des Pmoc-Quadranten sicher war, dass die Krankheit sich nicht mehr ausbreiten konnte. Alles, was knapp war, stand ganz oben auf der Beschaffungsliste der Tauschhändler.
    »Sie haben mir einen neuen Gleiter für all unsere Schutzanzüge geboten«, sagte ein Pfleger zu mir.
    Ein anderer zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihnen meinen gegeben. Es ist ja nicht so, als würden wir sie jetzt noch brauchen.«
    Drei unserer besseren Beatmungsgeräte verschwanden einfach, und ich forderte die Sicherheit auf, Wachen rund um die Ambulanz aufzustellen. Man sagte mir, ich solle eine Beschwerde einreichen. Als ich das versuchte, teilte man mir mit, dass ich Beweise dafür haben müsste, dass die Tauschhändler unsere Geräte stahlen.
    »Beweise? Wollen Sie mir sagen, dass ich Fotos von diesen kleinen Wieseln vorlegen muss, wie sie das Eigentum der Öffentlichen Klinik klauen, sonst können Sie nichts machen?«
    Der Sicherheitsbeamte war mitfühlend, aber unnachgiebig. Egal, wie dankbar mir alle waren, im Moment stellten die Tauschhändler die einzige Bezugsquelle für Vorräte auf K-2 dar. Niemand wollte das Risiko eingehen, sie zu verärgern, aus Angst, die Gilde könnte einen Streik ausrufen.
    Die Miliz riegelte die meisten öffentlichen Bereiche ab und erklärte für die jüngeren Kolonisten eine Ausgangssperre. Die Jugend brachte sich öfter als früher in Schwierigkeiten; dass die meisten der Nachkommen durch die Epidemie verwaist waren, machte es noch schlimmer.
    Und das waren nicht die einzigen schlechten Nachrichten.
    K-Cipok las mir die Anweisung vor: »Um sicherzustellen, dass unsere Kolonie von der Krankheit befreit ist, werden alle Kolonisten auf die Kern-Lebensformen getestet.«
    »Getestet?« Ich war so überrascht, dass ich tatsächlich zu arbeiten aufhörte. »Warum wollen sie das tun? Es wird niemand mehr krank.«
    Die Schwester scharrte mit den Hufen. »Ich schätze, sie werden Ihnen das nicht so ohne weiteres glauben, Doktor.«
    Doktor Mayer bestätigte mir dies später.
    »Machen die Witze?«, fragte ich ihn. »Fast siebzigtausend Kolonisten testen? Wir sind so schon durch die Nachbehandlungen überfordert!«
    Der Chef war ebenfalls besorgt. Es gab keinen Test, der die Anwesenheit des Kerns ausschließen konnte, da dieser ja praktisch unentdeckbar war. Er war überzeugt, dass uns der ZSDPQ dies ebenfalls nicht glauben würde.
    Zum Glück fand das botanische Forschungszentrum schließlich einen Weg, die Lebensform durch eine spezielle thermogenetische Analyse nachzuweisen. Man konnte die Biodekon-Ausrüstung auf diesen Test programmieren, und so waren wir in der Lage, die Quarantäne zu beenden.
    Trotzdem dauerte es lange, bis alles wieder beim Alten war. Unsere Schichten waren unglaublich lang. Oft führte ich während einer einzigen Umdrehung mehr als dreißig kleinere Operationen durch.
    Es tauchten weitere Probleme auf. Viele der Kolonisten, die sich von der Krankheit erholten, wollten K-2 so schnell wie möglich verlassen, und ich konnte sie verstehen. Eine Gruppe stahl ein Raumschiff, was zu einer angespannten Situation im Orbit führte. Die

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