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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Schicht war halb vorüber, da kam ein bewaffnetes Sicherheitsteam in den Behandlungsraum. Ich schaute von dem Kind auf, das ich behandelte. Alle Waffen waren auf mich gerichtet.
    »Nehmen Sie die runter, Sie machen dem Kind Angst.«
    »Wir haben den Befehl …«
    Ich seufzte. »Ich weiß.« Ich schickte das Kind nach draußen und schaute auf das Team. »Haben Sie irgendeine Ahnung, wie viele Patienten da draußen in der Aufnahme warten?«
    Der leitende Beamte zuckte mit den Schultern. »Sie haben eine Vorladung erhalten, Doktor Grey Veil. Wir sorgen nur dafür, dass Sie ihr nachkommen.«
    »Ach, kommt schon, erschießt mich doch einfach«, sagte ich.
    Das mussten sie nicht tun, denn sie waren größer und stärker als ich. Ich schaffte es gerade noch, das MedVerwaltungsbüro zu kontaktieren, bevor ich praktisch aus der Klinik gezerrt wurde.
    »Sagen Sie Doktor Mayer, dass ich gewaltsam aus der Klinik entfernt wurde. Der Rat hat diesmal ein ganzes Team geschickt. Oh, und ich brauche rechtliche Vertretung. Mal wieder. «
    Der neue Rat war einsatzfähig und lief auf voller bürokratischer Leistung. Als das Sicherheitsteam mich in der Ratskammer ablud, ignorierte man mich. Offenbar konnten sich die fünf neuen Ratsmitglieder nicht entscheiden, welcher Abschnitt der Verfassung die Verwendung einheimischer Materialien bei der Reparatur von Wohnhäusern untersagte. Eine wirklich fesselnde Debatte. Ich schlummerte gerade ein, als eine Frauenstimme meinen Namen rief.
    »Doktor Grey Veil.« Der Vorsitzende des Rates war seltsamerweise Terraner. Er war ein Mann mittleren Alters, der einen dunkelgrünen Overall trug, wie ich ihn bei den Forschern des botanischen Projekts gesehen hatte. »John Douglas«, stellte er sich vor. Drei weitere Humanoide und ein 'Zangianer bildeten den Rest des Rates. »Wir möchte damit beginnen, dass wir Ihnen unseren persönlichen Dank für ihren bisherigen und anhalten Einsatz in dieser Krise aussprechen.«
    »Gern geschehen«, sagte ich. »Kann ich jetzt gehen?«
    »Der Rat wurde mit einer Anklage konfrontiert, die ihren Status als praktizierender Arzt infrage stellt.«
    Rogan?, dachte ich unruhig. Dann sah ich den Obersten Linguisten hereinkommen, der ausgerechnet einen Behälter mit goldenem Gnorraharz bei sich trug.
    »Ah, da kommt ja der Oberste Linguist Reever, der die Anklage erhoben hat.«
    Reever hatte mich angeklagt ?
    Der Oberste Linguist stelle den Behälter vorsichtig auf den Tisch und wandte sich an den Rat. »Ratsmitglieder.« Er nickte einmal leicht, dann schaut er zu mir. »Doktor. Ich bin hier, um für die Lebensform zu übersetzen, die man den Kern nennt.«
    Außer mir sah keiner überrascht aus.
    »Was?« Ich schob den Stuhl zurück und stand auf, um Reever anzusehen. »Was hat der Kern hiermit zu tun?«
    »Wir werden fortfahren«, sagte John Douglas und bedeute uns beiden, dass wir uns setzen sollten. »Zuerst werden die Ratsmitglieder ihre persönliche Verpflichtung zu Protokoll geben, diesen Fall vorurteilslos zu behandeln. Aufgrund der Natur der unlängst ausgebrochenen Epidemie ist es notwendig, dass diese Aussagen aufgezeichnet werden, bevor Beweise präsentiert oder widerlegt werden.«
    Das bedeutete, dass ich dort für eine weitere Stunde saß und von jedem Ratsmitglied erfuhr, wie dankbar es mir für meine Arbeit während der Seuche war. Und wie es mich, trotz der erwähnten Dankbarkeit, fertig machen würde, wenn ich schuldig gesprochen würde.
    Ich wusste nicht, was schlimmer war – den Bürokraten zuzuhören oder zu wissen, dass der Oberste Linguist versuchte, mich daran zu hindern, zu praktizieren. Oder warum ich von dem Wissen verletzt wurde, dass Reever so etwas tun würde.
    Negilst, der Assistent von Ana Hansen, kam in die Kammer und eilte an meine Seite. »Verwalterin Hansen ist beim Inspektionsteam des Quadranten«, flüsterte er mir zu. »Ich soll Sie unterstützen, bis sie zu uns stoßen kann.«
    »Prima.« Ich bedeutete dem dunkelhäutigen Humanoiden, sich neben mich zu setzen. »Machen Sie es sich bequem. Das hier hört sich an, als würde es ewig dauern.«
    Nachdem Douglas geendet hatte, nannte Negilst seine Worte eine rührende Ansprache. Ja-hah. Ich hätte ja applaudiert, wenn ich mich nicht so gegen ein durch Langeweile hervorgerufenes Koma hätte wehren müssen.
    »Doktor Grey Veil wird sich sicher nicht daran erinnern«, sagte Douglas, »aber ich war unter den Ersten, die sie in die Wälder brachte. Ich habe gesehen, was sie für unsere Leute getan

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