Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
Vom Netzwerk:
hat. Sie rettete mich vor dem Tod durch die Krankheit und rettete unsere Kolonie vor der planetenweiten Desinfektion.«
    All diese Dankbarkeit machte mich unruhig. Ich wollte keine Auszeichnungen, ich wollte wieder an die Arbeit.
    »Trotzdem können die Handlungen eines Einzelnen ihm niemals Immunität gegenüber der Verfassung verschaffen, und es wurde eine gültige Anklage eingereicht.«
    Wenn das so weiterging, würde ich wieder wegdösen. »Wie lautet die Anklage denn nun genau, Ratsvorsitzender?«
    Douglas schaute auf sein Datenpad. »Man klagt sie wegen der absichtlichen Auslöschung von Kern-Lebensformen an. Der Kern lebte schon auf dem Planeten, bevor die Kolonie gegründet wurde. Als anerkannte intelligente Lebensform haben sie die gleichen Rechte wie jeder Kolonist.«
    So viel zum Thema Dankbarkeit von Seiten des Erregers. Vielleicht hätte ich diesem Yturi sagen sollen, wo er weitere thermische Gartenscheren findet.
    »Was haben Sie mit dem Kern gemacht?«, flüsterte Negilst mir zu, und ich zuckte mit den Schultern.
    »Sie zu ihren verdammten Bäumen zurückgebracht, soweit ich weiß.«
    Douglas runzelte die Stirn, als er meinen mit gesenkter Stimme gesprochenen, aber dennoch hörbaren Kommentar vernahm, dann wandte er sich Reever zu. »Oberster Linguist, Sie können anfangen.«
    Reever stand auf und steckte seine Fingerspitzen vorsichtig in eine Öffnung in dem Behälter. Eine dünne Schicht des Harzes strömte seinen Arm hinauf und in sein Ohr.
    »Bist du verrückt?«, schrie ich und sprang auf, wobei ich den Stuhl umwarf. Ich musste ihn aufhalten. Negilst packte mich am Arm.
    »Nein«, sagte er mir. »Er dient als Übersetzer.«
    Reevers Augen drehten sich nach oben, und er sagte: »Wir vertreten den Kern.« Anas Assistent hob meinen Stuhl auf und zwang mich, wieder Platz zu nehmen.
    »Bringen Sie Ihre Beweise vor«, sagte Douglas.
    Reevers Körper erzitterte, als sich die Verbindung mit dem Kern verstärkte. Ich versuchte die Angst zu unterdrücken, die in mir aufstieg, nahm dabei aber die Augen nicht von ihm. Wenn er auch nur das geringste Anzeichen eines Anfalls zeigte, würde ich definitiv jede Kern-Lebensform vernichten, die ich in die Finger bekam.
    »Die, die uns entdeckte, die uns aufnahm, die uns an diesen weitergegeben hat. Sie war nicht wie die anderen. Wir konnten ihre Zellen nicht betreten. Wir versuchten zu kommunizieren und wurden ignoriert.«
    »Ich habe sie ignoriert?« Ich sprang wieder auf, und diesmal schüttelte ich Neglists Griff ab. »Wissen Sie, wie viele Umdrehungen ich mit dem Versuch verbracht habe, diese Biester zu identifizieren?. « Douglas winkte nach den Sicherheitswachen, und sie brachten mich mit einem Stoß ihrer Gewehre dazu, mich wieder hinzusetzen.
    Reever fuhr fort: »Ihre biologische Reaktion tötete unsere Art.
    Alle in ihrem Körper wurden zerstört. Sie stellt eine Bedrohung für unsere Existenz dar.«
    »Sehen Sie? Meine biologische Reaktion hat sie nicht ignoriert«, sagte ich, dann riss ich die Augen auf. »Sie sprechen von …«
    Ich packte Negilst. »Holen Sie Ana. Es ist mir egal, was Sie dafür anstellen müssen. Bringen Sie sie her, sofort!«
    Reever beendete die Verbindung, und die Flüssigkeit verließ seinen Körper, floss zurück in den Behälter. Ich stellte mir vor, den Kern in einen Entsorgungsbehälter zu werfen. Nein, nicht grausam genug. Genau, dachte ich, ich würde dieses harzige Zeug auf die GravBoard-Strecke kippen, und dann würden wir sehen, was die Kinder von etwas Kern-Schmiere unter ihren Rollen hielten.
    Der Oberste Linguist setzte sich, bleich vor Erschöpfung, und ich sah, wie seine Augen wieder normal wurden. Er schaute ohne Reaktion zu mir hinüber. Douglas und die anderen Ratsmitglieder besprachen sich einen kurzen Augenblick, dann sprachen sie mich an.
    »Doktor Grey Veil, Sie dürfen jetzt dazu Stellung nehmen.«
    Ich stand auf und wünschte mir, ich hätte als Student mehr politische Kurse besucht.
    »Ich werde vom Kern des Mordes angeklagt, einer Spezies, von der niemand etwas wusste, bevor ich über Linguist Reever den Kontakt zu ihr aufgebaut habe. Ich bin unschuldig. Als Arzt habe ich einen Eid abgelegt, der mich verpflichtet, keinem Patienten zu schaden. Sobald sie identifiziert waren, waren die Kern-Lebewesen genauso meine Patienten wie der Organismus, den sie befallen hatten. Ich habe sie nicht vernichtet. Ich habe ihnen nach Hause geholfen.«
    Ich schaute jedes Ratsmitglied an, bevor ich fortfuhr.
    »Der Kern klagt

Weitere Kostenlose Bücher