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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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katastrophal, aber es scherte mich nicht. Spuren getrockneter Tränen durchzogen mein Gesicht, und ich konnte ihr bitteres Salz auf meinen gesprungenen Lippen schmecken.
    Genug, sagte eine innere Stimme.
    Ich zwang meinen erschöpften Körper von der Plattform, ging auf wackeligen Beinen zum Hauptterminal des Zimmers und schaute auf den Bildschirm. Keine Nachrichten, aber ich hatte auch keine erwartet. Ich fragte nach dem Status des Schiffes, und mir wurde mitgeteilt, dass sich die Sunlace im Standby-Flug-Modus befand, was immer das auch war.
    Als ich durch das Fenster des Zimmers schaute, erkannte ich, dass wir im Orbit von K-2 waren. Der Planet sah in all seiner grünen Pracht genauso wunderschön aus wie damals, als ich ihn von Dhreens Schiff aus das erste Mal gesehen hatte. Zu der Zeit hatte er mir Angst gemacht – eine seltsame, fremde Welt. Jetzt war es einfach nur ein Planet. Ich sorgte mich darum, was ich zurückzulassen gezwungen wurde. Alle meine Kollegen und Freunde. Alunthri und Jenner. Sogar Reever. Nein, ich konnte nicht an Duncan Reever denken, es erschien obszön, jetzt, wo Kao nicht mehr war.
    Die Tür gab ein Signal von sich, und ich antwortete benommen.
    »Heilerin? Ich bringe einen Freund.«
    Ich öffnete die Tür, und Xonea kam herein, ausgerechnet mit meiner Katze auf dem Arm.
    »Jenner!«, sagte ich, und mein mürrisches Haustier sprang in meine Arme, wo es anklagend miaute. Ich streichelte ihn. Er war real. Er machte sich nicht mal die Mühe, mich wie üblich zu quälen. Er schmiegte seinen silbernen Kopf an mich, und aus seiner Kehle stieg ein volles, schweres Geräusch. Bei Gott, er schnurrte. Jenner schnurrte so gut wie nie!
    »Dieser Kleine wollte dich unbedingt sehen«, sagte Xonea. »Mein HausClan konnte ihn mitnehmen, bevor wir den Planeten verlassen haben.«
    »Ich nehme an, ihr habt sonst nichts aus meinem Quartier retten können?«
    Der große Jorenianer wirkte besorgt. »Vergib mir, nein, aber wir können versuchen …«
    Ich schüttelte meinen Kopf. »Das, Xonea, war ein miserabler Versuch, einen Witz zu machen. Ich habe nichts zurückgelassen, was man nicht ersetzen könnte«, sagte ich und drückte meine Katze dankbar an mich.
    »Nicht mal uns?«
    Dhreen humpelte in den Raum, gefolgt von Alunthri.
    Ich zwinkerte einige Male, um mich zu vergewissern, dass sie keine Illusion waren.
    »Dhreen? Alunthri?« Ich stürzte zu ihnen hinüber, um sie zu berühren, um sicherzustellen, dass sie auch wirklich real waren.
    Dhreen drehte sich auf die Krücken gestützt einmal um die eigene Achse. Jetzt erst bemerkte ich, dass er die gleiche Uniform trug wie Xonea und die anderen Jorenianer.
    »Du siehst vor dir die neueste Ergänzung der Crew der Sunlace .« Er bekam seinen Lachschluckauf, als er meinen Gesichtsausdruck sah. »Schau nicht so überrascht. Ich bin ein hervorragender Pilot.«
    »Ja, ich weiß, dass du das bist.« Ich schaute die Chakakatze an und wurde schlagartig wieder ernst. »Es tut mir so Leid, dass ich dich zurückgelassen habe.«
    »Ich weiß, dass du mir geholfen hättest, wenn es dir möglich gewesen wäre«, versuchte Alunthri mich zu beruhigen. »Darum habe ich die Jorenianer kontaktiert und sie gefragt, ob ich mich dir anschließen darf.«
    Ich drehte mich zu Xonea um. »Wie kann ich euch danken? Was ihr für mich getan habt … ich finde keine Worte, um zu beschreiben, wie dankbar ich bin.«
    »Du kannst uns helfen, meinen ClanBruder Kao auf seine letzte Reise zu schicken.« Xoneas Lächeln verschwand, als er meinen Ausdruck deutete. »Heilerin, ich wollte dir keine Schmerzen bereiten, nur Freude.«
    »Es tut mir Leid. Ich war nicht … ich …« Ich drehte mich schnell zum Fenster um und starrte hinaus in die Schwärze. Die Sterne verschwammen nur ein wenig. »Es ist mir eine Ehre, euch zu helfen.«
    »In vier Umdrehungen werden wir Kao in die Umarmung der Sterne entlassen. Bis dahin: Schreite in Schönheit.« Der Jorenianer machte eine wunderschöne Geste und ließ mich dann mit Dhreen und den Katzen allein.
    »Ein ganz schön großes Mädchen, diese Sunlace .« Dhreen stieß einen leisen Pfiff aus. »Man braucht mehr als eine Umdrehung, um alle achtundzwanzig Ebenen zu durchwandern.« Er beschrieb seine spontane Bekanntschaft mit Kaos HausClan, als er ankam, um mich vor den Ligatruppen zu retten. Er war nur etwas genervt darüber, dass sie ihn einfach mitgenommen hatten. »Ich fragte sie, ob sie einen weiteren Piloten an Bord brauchen könnten.« Er grinste und

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