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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Ich rang mir ein Kichern ab. »Überhaupt nicht. Mit geht es gut. Hab nur was ins Auge gekriegt.«
    Er glaubte mit nicht so recht, aber er hakte nicht weiter nach.
    »Ich habe heute Abend frei. Möchtest du eine Spätmahlzeit mit mir einnehmen?«
    »Sicher. Ruf mich an, wenn du wieder da bist.«
    Nachdem ich die Verbindung unterbrochen hatte, zog ich einen anderen Kittel an und ging nach draußen zu meinem Gleiter. Wenn ich meine Zeit nicht mit Kao verbringen konnte, würde ich in der Ambulanz nachfragen, ob eine helfende Hand gebraucht wurde. Das würde mich davon abhalten, über Maggies Nachricht nachzugrübeln.
    Als ich in der Klinik ankam, warteten bereits einige schwere Fälle. Die übrigen Patienten in der Aufnahme machten ihrem Unmut lautstark Luft.
    Schwester Ecla begrüßte mich sehr ernst – wenn es das war, was zwei aufgerichtete Kämme an ihrem Schädel bedeuteten. Sie teilte mir mit, dass die Doktoren Mayer und Dloh mit zwei kritischen Fällen aus einem Gleiterzusammenstoß beschäftigt waren. Doktor Rogan hatte sich, wie es schien, nicht die Mühe gemacht, zu seiner Schicht zu erscheinen, und war unauffindbar.
    »Haben Sie versucht, ihn über seinen TE aufzuspüren?«
    »Ja, aber da er ihn in seiner Freizeit eh nie trägt, war das aussichtslos.« Die Psyronianerin drehte sich um und nahm sich eines besonders zänkischen Patienten an, den sie schnell beruhigte. Ecla ließ sich von schwierigen Umständen nicht aus der Fassung bringen. Sie brachte den Patienten zurück in den Wartebereich und kam dann wieder an den Aufnahmetresen.
    »Irgendein Zeichen von der Infektion, die Karas hatte?«, fragte ich, und sie schüttelte den Kopf.
    »Keine weiteren Fälle bekannt geworden. Ich habe mich sogar zweimal selber gescannt, um sicherzugehen. Beide Scans waren negativ. Was machen Sie hier?«
    »Ich bin nur unruhig.« Ich schaute mich einmal in der Aufnahme um und seufzte. »Wissen Sie was, Ecla, ich werde Rogans Schicht übernehmen, bis er auftaucht. Wer ist als Nächstes dran?«
    »Springfield, Kyle«, sagte sie, als sie mir die Akte reichte.
    »Terraner?«
    »Ja. Wurde gerade eingeliefert und ist stinksauer. GravBoard-Verletzung.«
    Ich zuckte zusammen. Wir behandelten hier viele Kinder mit Verletzungen, aber in letzter Zeit waren es immer mehr aufgrund von GravBoard-Unfällen. Man hatte eine improvisierte Rampe hinter der Sportanlage errichtet, und die Kinder waren ganz verrückt danach.
    »Schlimm?«, sagte ich, und Ecla machte eine bestätigende Geste.
    Unsere jungen GravBoard-Begeisterten hatten meist zahlreiche Prellungen, schwere Zerrungen und manchmal sogar gebrochene Knochen. Die Bahn lag erhöht, und es war ein langer Weg nach unten. Letzte Woche hatte ich zwei Fälle mit schweren Splitterbrüchen. Ich hatte mu Cheft versprochen, dass ich beim nächsten Fall dieser Art das Verwaltungshauptbüro verständigen würde.
    »Das wird mich sehr beliebt machen«, sagte ich zu Ecla.
    »Sie unterrichten besser Kyle Springfields Eltern und sagen ihnen, dass sie herkommen sollen.«
    Kyle Springfield war laut seiner Akte dreizehn Jahre alt und präsentierte die übliche Attitüde terranischer Heranwachsender, als ich hereinkam.
    »Hey, können Sie mich zusammenflicken, damit ich hier rauskann?«
    »Hey, Doktor Grey Veil , können Sie mich bitte wieder zusammenflicken«, sagte ich, während ich die Wunde in Augenschein nahm. »Sei höflich, und jede Tür wird sich für dich öffnen, Mister Springfield.«
    »Wie auch immer. Können Sie mir helfen?«
    Er hatte die üblichen Kratzer und Abschürfungen, aber es gefiel mir ganz und gar nicht, wie sein rechtes Bein verdreht war. Er richtete sich auf dem Untersuchungstisch auf, mit einiger Anstrengung, wie ich bemerkte.
    »Sicher.« Ich nahm meinen Scanner in die Hand und wies ihn an, sich wieder hinzulegen. »Mit deiner Unterstützung und etwas Glück.«
    Er lehnte sich zurück und unterdrückte ein Wimmern, als er das Gewicht verlagerte. Ich runzelte die Stirn, als ich die Daten bekam. Offensichtlich hatte seine rechte Hüfte das Gros des Sturzes abbekommen. »Sieht aus, als hättest du dich ganz schön langgelegt.«
    »Mir … mir geht es gut. Der dumme Stabilisator des Boards ist ausgefallen. Wunderritt, bis dahin.«
    »Bestimmt.« Ich kümmerte mich zuerst um die Hüfte. Er zuckte bei der geringsten Berührung zusammen. »Deine Landung muss fantastisch gewesen sein.«
    »Ja, ich habe nur …« Eine verräterische Träne quoll zwischen seinen Wimpern hervor, und er

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