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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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fluchte, als er sie entschlossen wegwischte.
    Ich wusste, wie er sich fühlte. »Pass auf, was für Worte du benutzt, Kumpel.« Ich nahm der Zurechtweisung ihre Schärfe, indem ich hinzufügte: »Sonst kriegen Terraner deinetwegen noch einen schlechten Ruf.«
    »Den haben wir doch … hey!« Er schob meine Hand von seiner Wunde weg und versuchte sich erneut aufzusetzen. »Ich glaub' das einfach nicht. Wenn Dad das herausfindet …«
    »Ich befürchte, das wird er. Deine Hüfte ist ausgerenkt.« In meine Stimme mischte sich Mitgefühl, als sich Bestürzung in den Zügen des Jungen zeigte. »Die Schnitte und blauen Flecken kannst du verstecken, Kyle, aber du wirst hier nicht rauslaufen.«
    »Prima. Einfach prima.« Er sackte in sich zusammen, und ich berührte ihn leicht an der Schulter.
    »Das wird schon wieder, vertrau mir.«
    »Sie kennen meinen Dad nicht.«
    »Ich denke, dass ich mir recht gut vorstellen kann, wie er ist.« Ich dachte an meinen Vater, als ich dem Jungen eine Mischung aus leichten schmerzlindernden und muskelentspannenden Mitteln injizierte. Nach ein paar Minuten renkte ich seine Hüfte rasch wieder ein. Er erschauderte vor Erleichterung.
    »So«, sagte ich und scannte ihn erneut. »Jetzt sollte es sich besser anfühlen.«
    »Dad wird mich ins All schießen.« Der ernste Ausdruck des Jungen wurde sanfter, als die Schmerzmittel ihre Arbeit taten. »Er weiß nicht, dass ich meine Gleiterskates gegen ein GravBoard getauscht habe.« Er verzog erneut das Gesicht. »Er hat diese terranische Einstellung zu Fremdweltler-Technik.«
    »Du wirst eine ganze Weile nicht mehr auf das GravBoard steigen können, Kleiner«, sagte ich ihm.
    »Aber jeder …«
    »Doktor Grey Veil, Harold Springfield ist hier«, unterbrach uns Ecla über den Bildschirm.
    Ich klopfte dem Jungen auf die verkrampfte Schulter: »Entspann dich, Kyle. Ich werde mit deinem Dad reden.«
    Ich wies eine der Schwestern an, seine Abschürfungen zu säubern und die Wunden zu versorgen, bei denen es nötig war, dann machte ich mich auf, um mit dem Vater zu sprechen. Ich fand einen terranischen Mann, der unruhig vor der Theke der Aufnahme auf- und ablief, und trat zu ihm.
    »Mister Springfield?«
    Der Mann war offensichtlich Pilot, das verriet sein Fliegeranzug. Springfield fuhr sich wiederholt mit den Fingern durch das schüttere Haar, während ich ihm Kyles Zustand mitteilte. Als ich das GravBoard erwähnte, gefror er mitten in der Bewegung.
    Terraner erröten, wenn sie wütend werden. Springfields Gesicht übersprang das Erröten und erreichte sofort purpurrote Raserei.
    »Verdammte neumodische Apparate«, sagte der Terraner. »Ich habe die Nase voll! Und diesmal wird mich kein Versetzungsbonus vom Gegenteil überzeugen.«
    »Versetzungsbonus?« Ich war verwirrt.
    Er schnaubte. »Warum sollte ich sonst hier sein und mich mit diesen schmutzigen Fremdweltlern abgeben, wenn nicht für die Credits? Aber jetzt reicht es. Ich bringe meine Familie zurück auf die Heimatwelt, sobald ich meinen Vertrag auflösen kann.«
    Mir hatte niemand einen Versetzungsbonus angeboten. Nicht, dass es einen Unterschied machte. »Mister Springfield.« Ich wurde mir der vielen Alien-Augen bewusst, die uns beobachteten. Ich musste ihn beruhigen, bevor einer der schmutzigen Fremdweltler sich dazu entschloss, ihn zum Schweigen zu bringen. »Kinder stürzen und verletzen sich dauernd. Das hätte auch auf der Heimatwelt mit unserer eigenen Technik passieren können.«
    »Dieser Ort macht mich krank! All diese … diese … Freaks!«
    »Das reicht!«, sagte ich. »Ich kann verstehen, dass sie wütend sind, aber sprechen sie etwas leiser. Sie beunruhigen die anderen Patienten.«
    Er lachte mir ins Gesicht. »Tja, sicher, hätte ich mir ja denken können, dass sie sich Sorgen darum machen, was die denken. Sie sind das Spielzeug von diesem großen Jorenianer, nicht wahr?«
    »Mister Springfield«, sagte ich. »Sie vergessen sich.«
    »Es mit einem Fremdweltler zu treiben!« Er schaute mich an, dann spuckte er auf den Boden. »Das denke ich von Ihnen!«
    »Ich werde Kyle in ihre Unterkunft bringen lassen, wenn er fertig ist.« Ich wies auf einige kräftige Pfleger. »Sie, Mister Springfield, werden Ihr Schandmaul aus meiner Klinik entfernen. Sofort!«
    »Tja, du Schlampe, ich …«
    Ich blendete den Rest von dem aus, was er schrie, als man ihn aus der Klinik schleifte. Als Springfield weg war, bemerkte ich, dass alle Aufmerksamkeit der wartenden Patienten auf mir ruhte. Doktor Mayer

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