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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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»Ich melde mich davor noch mal bei Ihnen und sage Ihnen, was zu tun ist.«
    Skrople berührte meinen Arm. »Reden wir hier von einer Quarantäne, Doktor?«
    »Nein.« Wenn die Erkrankung sich ausbreitete, musste ich verhindern, dass auch noch Panik dazukam. »Keine Sorge. Wir bleiben in Verbindung.«

10 Gefahrenklausel
     
    Mittlerweile wusste ich, warum sich in meinen Vertrag eine Haftungsausschluss/Gefahrenklausel befand. Nicht genug, dass ich von einem werdenden Vater als Geisel genommen und beinahe von einer selbstmörderischen Fee bis in die obere Stratosphäre gesprengt worden wäre. Jetzt musste ich mich auch noch mit einer unidentifizierten, ansteckenden Krankheit herumschlagen, und das auf einem Planeten, auf dem es nur sechs Ärzte gab, die sich darum kümmern konnten.
    Nein, der ZSDPQ zahlte mir definitiv nicht genug, ich würde mich mal um eine Gehaltserhöhung bemühen müssen.
    Als ich die Baustelle verließ, war ich stärker beunruhigt, als ich zugeben wollte. Mein Instinkt schrie mir zu, ich solle die Quarantänestufe eins anordnen, aber das konnte ich nicht tun. Ohne sichtbare Beweise würde das als verfrüht angesehen werden und mit großer Sicherheit eine Panik in der Kolonie auslösen.
    Die Leute an der Spitze hielten so unordentliche Dinge wie Massenhysterie und unkontrollierbare Aufstände für verpönt.
    Ich ließ meinen Gleiter in der Nähe der Öffentlichen Klinik stehen. Der kurze Weg erlaubte mir, meine Gedanken zu ordnen, bevor ich Doktor Mayer meinen Verdacht vorbrachte.
    Der Nachthimmel war voller Monde und Sterne, die vor meinem wachsenden schlechten Gefühl verblassten. Es war kein Wunder, dass ich Phorap Rogan nicht bemerkte, bevor er sich auf mich stürzte.
    »Du!« Er schrie es wie einen Fluch, und dieser wurde von einem Spuckeregen begleitet, der in mein Gesicht prasselte. Ich warf den Kopf nach hinten.
    Rogan torkelte, unfähig aufrecht zu stehen. Seine Arme und Beine zitterten stark, als ein Hustenanfall seinen Körper erschütterte. Das war nicht gut. Seine Gesichtspolypen bewegten sich kaum und waren voller grüner, schleimiger Bäche, die von einer Infektion herrührten.
    »Doktor Rogan, was …«
    »Terranische Schlampe!« Er schlug wild nach mir, aber ich duckte mich unter seinem Arm hindurch und drehte mich weg. Rogan verlor das Gleichgewicht, konnte sich dann aber doch noch fangen und kreischte: »Komm her!«
    Ich tänzelte aus seiner Reichweite und versuchte gleichzeitig, ihn anzuschauen. »Rogan, was ist mit Ihnen geschehen?«
    »Du hast mir das angetan …« Er wurde von heftigem Husten unterbrochen und spuckte eine Mund voll Schleim auf den Boden zwischen uns. Das war ganz und gar nicht gut. Seine Atmung wurde schwer, während er sich durch seine Gesichtstäler fuhr. »Du hast mir das angetan … hast mich angesteckt … was ist das?« Er sprang vor und grabschte nach mir.
    Ich setzte einen schnellen Fußfeger an, wie Maggie ihn mir gezeigt hatte, und traf ihn in die Kniekehlen. Bei seinen wilden Versuchen, den Treffer auszugleichen, warf er sich nach vorne. Ich sprang aus dem Weg. Rogan stürzte – schwer. Ein widerliches, schmatzendes Geräusch begleitete den Aufprall seines Gesichts auf dem Bürgersteig. Er versuchte schwach, sich wieder aufzurichten, dann brach er zusammen.
    »Verdammt!« Ich rollte ihn auf die Seite. Er war bei Bewusstsein, aber weggetreten, und im Fieberwahn verwandelten sich seine Worte in unzusammenhängendes Gebrabbel. Binnen Sekunden waren wir von Kolonisten umgeben, die helfen wollten.
    »Bleiben Sie weg!«, rief ich dem Kreis aus Gesichtern zu. Der heftige Gestank, der von Rogans Körper ausging, ließ einige sofort wieder Abstand nehmen.
    »Lassen Sie uns helfen …«
    »Nein!«, wies ich das wohl meinende Angebot des Kolonisten zurück. »Treten Sie zurück, zehn Meter, sofort! Er ist ansteckend!«
    Das zerstreute die Menschenmenge auf einen Schlag. Ich rief einem zu, dass er MedEvak rufen sollte, öffnete den Kragen von Rogans schmutzigem Kittel und fühlte seinen Puls. Seine Lungen waren offensichtlich mit Flüssigkeit gefüllt; die offen liegenden Membranen wurden zyanotisch. Wenn ich ihn nicht umgehend in die Öffentliche Klinik brachte, würde er ersticken.
    Ich sah, wie sich zwei Milizionäre näherten, und rief ihnen eine Warnung zu. Sie gingen in Position, um jeden anderen fern zu halten, bis das MedEvak-Team eintraf. Die Mobile Einheit kam Momente später.
    »Quarantäne der Stufe eins«, rief ich, und das Team machte sich an

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