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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Doktor.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann wissen Sie, dass es kein Mycoplasma sein kann.«
    »Hören Sie zu.« Ich atmete tief durch. »Ich habe Beweise dafür, dass dieser Erreger mindestens fünfzig andere Kolonisten infiziert hat. Ich werde Ihnen die Scannerdaten übermitteln. Prüfen Sie sie und treten Sie mit Bauleiter Skrople in Kontakt. Die infizierten Arbeiter wurden nach Hause geschickt, aber wir müssen trotzdem eine Quarantäne ausrufen. Paul Dalton wurde vor ein paar Stunden eingeliefert, auch er ist infiziert.«
    »Wir haben nicht genug Beweise, um eine Quarantäne zu veranlassen.«
    Ich starrte Mayer an. »Bitte, tun Sie es einfach. Ich werde Ihnen die Beweise beschaffen.« Er nickte. »Ich brauche Microscans der Proben von Karas und Dalton, die das Labor untersucht hat.« Mir fiel etwas ein, und ich schloss meine Augen für einen Moment. »Schwester Ecla kam zur gleichen Zeit wie Rogan mit dem Erreger in Kontakt. Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, zeigte sie keine Anzeichen einer Infektion. Genauso wenig wie ich.« Ecla, der tanzende Strauss der Schönheit.
    Mayers kalte Stimme unterbrach meine Gedanken. »Ich werde die betroffenen Arbeiter und Schwester Ecla hierher holen und untersuchen lassen. Aber bis der Erreger identifiziert ist, wird es keine öffentliche Quarantäneerklärung geben. Verstehen Sie mich? Kein Wort, bis wir wissen, womit wir es zu tun haben.«
    Jetzt war ich an der Reihe mit einem Kompromiss. Der Chef tat nur seine Arbeit. »Ja. In Ordnung.«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden«, sagte er und ging.
     
     
    Zwölf Stunden später begann der unvermeidliche Abstieg von Phorap Rogan ins Koma. Der Krankheitsverlauf war identisch zu dem von Karas; er brauchte nur etwas länger zum Sterben. Ich blieb die Nacht über an seiner Seite und machte nur lang genug Pause, um Kao Torin eine Nachricht zu schicken und unsere Verabredung abzusagen.
    Ich konnte dem Jorenianer auf keinen Fall verraten, dass ich mit einem sterbenden Patienten in der Quarantäne steckte. Es war schwer genug, einen ruhigen Gesichtsausdruck vorzutäuschen und einen Standardnotfall als Entschuldigung zu erfinden. »Tut mir Leid, ich muss dich schon wieder versetzen, aber ich kann hier jetzt nicht weg.« Zumindest der letzte Teil stimmte sogar.
    »Mir tut es auch Leid. Ich muss morgen in das Gra'capa-System fliegen. Der Auftrag wird mehrere Umdrehungen dauern.« Kaos ruhiger Blick sorgte bei mir für Schuldgefühle, aber Mayers Anweisungen waren eindeutig gewesen. »Wir sehen uns dann, wenn ich zurückkehre, Heilerin?«
    Wenn ich ihm nur alles erzählen könnte. »Ich verlasse mich darauf.«
    Stunden später deaktivierte Mayer die Absperrung und marschierte herein. Meine angestrengten Augen wanderten von den Anzeigen meines Scanners zum Gesicht des Chefs. Ich brachte nicht mal ein ordentliches, wütendes Aufjaulen zustande. »Sind Sie vollkommen verrückt geworden?«
    »Die Bioscans haben nichts ergeben.«
    »Sie liegen falsch«, sagte ich.
    »Auch unidentifizierte Krankheitserreger hätten chemische Spuren hinterlassen müssen, Doktor. Die Scans waren ergebnislos.« Mayer betrachtete Rogan und konsultierte die Akte. »Wie lang hat er Ihrer Einschätzung nach noch?«
    »Zwölf Stunden, vielleicht etwas mehr. Seine Physiologie ist etwas widerstandsfähiger als die von Karas, und ich habe eine offene Drainage in seinen Brustraum gelegt.«
    »Zum Glück. Das wird uns Zeit verschaffen.«
    »Nicht viel.« Ein Gähnen zerrte an meinem Kiefer, und ich musste kämpfen, um die Augen offen zu halten. »Was ist mit Dalton?«
    »Keine nennenswerte Verschlechterung der Symptome. Er zeigt keine Reaktion auf die gesamte Bandbreite terranischer Antibiotika.«
    »Die Arbeiter von der Baustelle? Ecla?«, fragte ich.
    »Keine weiteren Symptome, neben denen, die Sie bereits festgestellt haben, und keine Verschlechterung. Schwester Eclas Scans waren ohne Befund.«
    »Mit anderen Worten: Ich stehe langsam wie eine paranoide Schwachsinnige da.« Mayer antwortete nicht, und ich rieb mir die Augen. »Ich muss etwas schlafen.«
    »Gehen Sie nach Hause.«
    »Denken Sie nicht, dass wir die Quarantäne-Protokolle wenigstens so lange aufrechterhalten sollten, bis ich den Erreger identifiziert habe?«, fragte ich.
    Der Chef legte Rogans Akte zur Seite. »Ich werde die meisten der Quarantäne-Protokolle für einen Zyklus aufrechterhalten. Dann werden wir die Fälle durchgehen und das weitere Vorgehen festlegen.«
    »Wir?« Das Gähnen gewann

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