Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
Vom Netzwerk:
wollte gar nicht darüber nachdenken, wie es werden würde, mit zwei Katzen zusammenzuleben, von denen die eine mir sogar Widerworte geben konnte. Ich stolperte zu meiner Schlafplattform und brach auf der Matratze zusammen. Ein vager Gedanke huschte mir durch den Kopf, und ich fragte: »Alunthri? Wer war Ihr Besitzer?«
    »Sein Name war Alun Karas.«
    Oh, wunderbar. »Es tut mir Leid. Er war ein … Patient von mir.« Ich murmelte. »Ich versuchte … konnte ihn nicht … retten …«
    Die Erschöpfung riss mich in die Dunkelheit, und ich blieb dort. Quälende Träume über eine Epidemie, die aufgrund meiner Fahrlässigkeit entstand, ließen mich nicht ruhig schlafen. Ich hatte irgendetwas übersehen. Etwas Wichtiges. Ich ließ sie alle im Stich. Du hast mich gerettet, flüsterte mir jemand ins Ohr. Du wirst auch andere retten.
    Die Albträume verschwanden.
    Alunthri weckte mich rund neun Stunden später, als eine Nachricht aus der Öffentlichen Klinik für mich eintraf. Die elegante Katze machte sich sofort daran, mir Frühstück zu servieren, während eine übermüdete Ecla mir Neuigkeiten über meine potenziell Infizierten berichtete.
    »Der Zustand der Kolonisten, die mit Dalton in Kontakt gekommen sind, hat sich durchgehend gebessert.« Die Kämme der Psyoranerin wirkten wie verwelkt. »Dalton weißt keine Symptome einer Lungenentzündung mehr auf und beklagt sich nur noch über seinen verrenkten Rücken.«
    »Was ist mit Rogan?«
    »Doktor Mayer war vor einigen Stunden bei ihm. Rogan erwachte aus dem Koma, und seine Lunge scheint auf die letzte Antibiotikagabe anzusprechen.«
    Ich hatte ihn im Todeskampf verlassen, und jetzt war er wach und machte auf der Station vermutlich so viel Ärger, wie man ihm durchgehen ließ.
    »Ecla, was immer Sie auch getan haben, während ich schlief …«, begann ich in einem missmutigen Ton, grinste dann und sagte: »Machen Sie damit weiter.«
    Sie schaute auf ihre herabhängenden Rüschen und ihre schmutzige Uniform. »Nein, danke. Ich habe die Patienten nur gesäubert. Sie glauben gar nicht, wie viel Auswurf ein Trytinorn heraushusten kann. Ich glaube, einige haben es mit Absicht gemacht.« Sie zupfte an ihrem Kragen. »Ich werde eine ganze Stunde unter der Reinigungseinheit verbringen müssen.«
    »Machen Sie einen ganzen Tag draus«, sagte ich. »Sie haben es sich verdient.«
    »Oh, das hätte ich beinahe vergessen – Doktor Mayer möchte Sie in seinem Büro sehen, sobald Sie zu Ihrer Schicht erscheinen.« Ecla fügte eine feine, vibrierende Geste der Erleichterung hinzu. »Ich gehe nach Hause.«
    »Kommen Sie bei Ihrer nächsten Schicht zu mir, ich möchte die Akteneinträge mit Ihnen durchgehen.«
    »Das wird in zwei Tagen sein. Ich muss mich bei den botanischen Projekten für die nächste Schufterei melden und dann habe ich frei.«
    »Schösslinge einpflanzen?« Ich verzog das Gesicht in Erinnerung an mein Fiasko.
    »Gnorrabäume beschneiden. Für eine Pflichtarbeit gar nicht mal schlecht.«
    »Besser Sie als ich. Danke, Ecla.« Ich betrachtete Alunthris geschmeidige Bewegungen, mit denen es jetzt begann, die Reste meiner Mahlzeit wegzuräumen, und berührte seine Pfote. »Sie müssen das nicht tun, Alunthri.«
    »Ich möchte es aber gern tun.«
    »Dann werde ich so faul wie Seine Majestät hier.« Ich nickte zu meinem kleineren, schlummernden Gefährten hinüber. »Versprechen Sie mir etwas, Alunthri. Versprechen Sie mir, dass wir beide uns als gleichgestellt behandeln.«
    »Gleichgestellt?« Das Wort verblüffte die Chakakatze.
    »Sicher. Das ist doch wahre Freiheit. Da ich Sie Ihnen dort draußen nicht verschaffen kann« – ich wies in Richtung Flur –, »werde ich sicherstellen, dass Sie sie zumindest hier erfahren.«
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, sagte Alunthri.
    Ich grinste und drückte ihn auf einen Stuhl. »Warum fangen Sie nicht damit an, mir zu verraten, was Sie gerne zum Frühstück hätten?«
    Auf meinem Weg zur Arbeit eine Stunde später machte ich mir eine mentale Notiz, Ana anzurufen und sie auf den neuesten Stand in Bezug auf die Chakakatze zu bringen. Einen neuen Lizenzchip hatte ich für meinen neuen Mitbewohner bereits angefordert.
    Die Zufriedenheit, die aus diesem neuen Arrangement erwuchs, hob meine Laune. Bis ich in der Öffentlichen Klinik eintraf, war ich für jeden Ärger bereit, der auf mich warten würde. Ich ging in die MedVerwaltung, wo Doktor Mayer in seinem Büro auf mich wartete.
    »Rogans Lungen sind jetzt fast ohne Befund.

Weitere Kostenlose Bücher