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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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die Touristen erblinden lassen, Doc.«
    »Blenden, Dhreen, blenden.«
    Zu dritt gingen wir an den vielen Restaurants vorbei und wählten schließlich eines aus. Nachdem uns der caszarianische Inhaber zu einem Tisch geführt hatte, rückte Reever mir den Stuhl zurecht.
    Er beugte sich zu mir herunter, als ich mich setzte. »Ich habe ihr Haar noch nie ungebändigt gesehen. Ist das alles Ihres?«
    »Ich habe mir nichts davon gekauft«, sagte ich. »Natürlich ist das mein Haar.« Ich glaubte zu spüren, wie er mit der Hand über die dichte Mähne in meinem Nacken strich. »Lassen Sie das.«
    Die Speisekarte enthielt so viele köstliche Gerichte, dass ich mich nicht entscheiden konnte. Schlussendlich bestellte ich eine oenrallianische Speise, die mir Dhreen empfahl.
    »Und danach nehme ich Mousse au Chocolat«, sagte ich zum Kellner.
    Dhreen fragte interessiert: »Was ist Mousse au Chocolat?«
    »Etwas unglaublich Köstliches, das wirklich schlecht für einen ist.«
    »Machen sie zwei draus«, sagte Dhreen.
    Man servierte uns einen erlesenen terranischen Gewürzwein, aber ich nippte nur ein paarmal daran, dann ging ich zu nicht alkoholischem Tee über. In der Nähe von Reever brauchte ich alle Gehirnzellen auf voller Leistung.
    Mir wurde bewusst, dass unser Trio während des ganzen Essens die Aufmerksamkeit der anderen Gäste anzog. Ich bemerkte auch, dass der Oberste Linguist und ich die einzigen Terraner vor Ort waren. Es gab doch nichts Besseres, als aus der Menge herauszustechen. Einige der Spezies erkannte ich, weil ich sie bereits als Patienten in der Klinik behandelt hatte. Andere waren mit gänzlich unbekannt, und mehr als einmal erwischte ich mich dabei, wie ich starrte. Ich musste damit aufhören.
    Dhreen diente als Puffer zwischen mir und Reever, indem er uns weiter über seine letzte Reise berichtete. »Also sagte ich dem Passagier: Entweder gehen wir jetzt oder Sie bezahlen mich für den Rückflug extra«, beendete Dhreen seine Geschichte. »Und er sagte: ›Ich zahle Ihnen das Dreifache, wenn sie meine Lebensgefährtin mitnehmen und ihr erzählen, sie hätten mich verloren.‹«
    Ich lachte.
    Reever, dessen Gedanken von unserer Unterhaltung abgeschweift waren, starrte im Raum umher. Irgendwas stimmte nicht, dachte ich bei einem Blick auf ihn. Er bewegte sich nicht, und seine Pupillen waren geweitet.
    »Geht es Ihnen gut?« Ich berührte ihn am Arm und fühlte, wie sich seine Muskeln unter meinen Fingern plastahlhart verkrampften. »Reever?«
    Winterblaue Augen bohrten sich in meine, als er die Hand hob und sie auf meine legte. Gleichzeitig traf mich die volle Wucht seiner Gedanken, als Reever sich mit mir verband.
    Kämpfen Sie nicht dagegen an. Wir sind in Gefahr.
    Wovon reden Sie? Was für eine Gefahr?
    Der Mann beim Eingang. Er beobachtet Sie. Reever projizierte das Bild in meine Gedanken. Es war eine unauffällige Kreatur mit grauem Fell, und sie studierte die Speisekarte.
    Er sieht ziemlich harmlos aus.
    Es ist ein als Devling verkleideter Terraner. Ihretwegen von der Heimatwelt gekommen.
    Meinetwegen?
    Reever stand auf und zog mich ebenfalls auf die Füße. Ich hatte die Kontrolle über meinen Körper verloren.
    Dhreen, der von unserem stillen, mentalen Bund nichts wusste, ließ vor Überraschung sein Messer fallen. »Hey, das Essen ist doch gar nicht schlecht …«
    »Dhreen, bitte entschuldigen Sie uns«, sagte Reever. »Wir müssen uns um eine persönliche Angelegenheit kümmern.«
    Der Oberste Linguist schleifte mich zum Ausgang hinaus auf die offenen Passagen. Ich schaffte es, mich umzusehen, und sah, dass der schaafartige Devling uns folgte. Mein Bund mit Duncan Reever wurde mit jedem Schritt stärker.
    Was will er?
    Sie. Er hat vor, mich zu töten und Sie mitzunehmen.
    Wie können wir ihn aufhalten?
    Kommen Sie mit, schnell.
    Er führte mich durch das Labyrinth der Passagen zwischen den Unterkünften, und der Fremdweltler blieb uns stets auf den Fersen. Nach einer scharfen Biegung wirbelte mich Reever herum, drückte mich in eine Türnische und verdeckte mich mit seinem Körper.
    Ich werde nicht erlauben, dass er Hand an Sie legt, aber dazu brau-ehe ich Ihre Hilfe.
    Ich wusste, von welcher Art Hilfe er sprach. Das ist eine schlechte Idee, Reever …
    ÜSie sich mir. Überlassen Sie sich mir, und ich kann Sie beschützen.
    Ich kann nicht …
    Cherijo! Jetzt!
    Widerwillig ließ ich die letzte Barriere fallen und spürte Reevers Geist schweigend in mich fließen. Der Devling eilte an uns vorbei,

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