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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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hatte ihr auch nicht viel darüber erzählt. Offensichtlich war ich etwas zu diskret in Bezug auf mein Liebesleben gewesen. Wenn Ana gewusst hätte, dass Kao mich Erwählt hatte, hätte sie Reever niemals mit auf diese Reise geschickt. Und was würde Kao sagen, wenn er davon erfuhr?
    »Sie können Pilot Torin anrufen, wenn wir den Mond von Cas-zaria erreicht haben«, sagte Reever und erschreckte mich damit. Er starrte auf das Zeichen an meiner Kehle.
    Ich verdeckte es mit der Hand. »Lassen Sie das.«
    »Was?«
    »Meine Gedanken zu lesen.«
    »Sie waren auch ohne jede telepathische Verbindung offensichtlich«, sagte er.
    Ich glaubte ihm nicht. »Hat Ana Hansen etwas damit zu tun, dass Sie in diesem Shuttle sitzen?«
    »Ihre exakten Worte waren: Duncan, Sie verbringen entweder einige Tage im All oder ich schicke Sie zu einem psychologischen Einstufungstest.«
    »Das werde ich ihr heimzahlen«, sagte ich mit düsterer Vorfreude. »Es gibt doch sicher eine Rilkenianerversammlung, in die ich sie lotsen kann.«
    Reever lachte nicht, aber ich hatte auch nicht erwartet, dass er es tat. Ich seufzte. Das würden zwei lange Tage und Nächte werden.
    »Waren Sie schon mal auf Caszarias Mond?«, fragte ich.
    Höflichkeit erschien mir am besten dazu geeignet, mit dieser erzwungenen Nähe umzugehen, da ich ja nun mal keine Druckspritze mit Betäubungsmittel zur Hand hatte.
    ».«
    »Wie ist es da?«
    »Der Himmelskörper durchmisst eintausendvierhundert terranische Standardkilometer. Künstliche Atmosphäre unter einer Kuppel, fünf Besucherzentren, die …«
    Ich hob die Hand, um seinen Redefluss zu stoppen. »Okay, okay. Hatten Sie Spaß?« Keine Reaktion. »Mochten Sie es dort?«
    »Ich fand, dass die Örtlichkeit für die besonderen Umstände meines Auftrages angemessen war.«
    Ich unterdrückte ein Aufstöhnen. »Sie waren also als Linguist dort.«
    »Das stimmt.«
    »Reever, haben sie jemals längere Zeit auf Terra gelebt?«
    Seine Augen wurden noch ausdrucksloser. »Vier Komma zwei Umläufe.«
    »Haben Sie sich da entschieden, dass sie die Terraner so sehr hassen, dass sie unter keinen Umständen so werden wollen wie sie?«
    Reevers Gesichtsausdruck versteifte sich, als die Bestshot durch die Schichten der Atmosphäre aufstieg. Der Moment verging, und sein Gesicht war so ausdruckslos wie immer.
    »Ich bin biologisch gesehen ein Mensch«, war seine Antwort auf meine Herausforderung. Das war's. Ich wartete sogar noch einen Augenblick, nur um sicher zu sein.
    »Die Hardware zu besitzen, sozusagen, hat sehr wenig damit zu tun, sie auch bedienen zu können.«
    »Vielleicht können Sie es mir zeigen«, sagte er.
    »Was?«
    »Mir zeigen, wie man ein Mensch ist.«
    Ich lehnte mich nur zurück und schloss die Augen. Nun ja, ich hatte ja förmlich darum gebettelt.
     
     
    Caszarias Mond lag nur einige Stunden von K-2 entfernt, in einem angrenzenden System mit zwölf Planeten. Die Hälfte der Oberfläche bestand aus trostlosem, leblosem Boden, der mit dunklen Kratern gesprenkelt war. Die andere Hälfte war von einer druckfesten Kuppel bedeckt, unter der die schlauen Caszarianer blühende Felder und Wälder angelegt hatten, durchsetzt mit Hotels. Es war ein wunderschöner Ort, der all die unnötigen Dinge bot, die sich ein Tourist wünschen konnte.
    Ich hätte auf dem Flug ein Schläfchen gehalten, aber Dhreen kam in die Passagierkabine zurück, um mich und einen sehr stillen Reever mit seinen neuesten Abenteuern zu erfreuen.
    »Ich glaube dir den Teil mit den nebelhaften Wolkenstädten, aber bist du wirklich mit echten Piraten aneinander geraten?«, fragte ich.
    »Habe ich die Schiffsladung Bioproben erwähnt, die sich über die Wände des gesamten Laderaums ausgebreitet haben?«, wechselte Dhreen das Thema und zwinkerte mir zu. »Es ist eben aufregend, die Handelsrouten zu fliegen, Doc.«
    »Ich denke, ich werde mich mit der Öffentlichen Klinik begnügen, danke«, gab ich trocken zurück. »Es mag langweiliger sein, aber man lebt länger.«
    »Sicher? Ich hab von einer Sache mit Hsktskt-Plünderern gehört, die sehr klein gewesen ist.«
    »Knapp gewesen ist … und es stellte sich heraus, dass es ihrer sieben waren.« Ich beschrieb die Geburt der Fünflinge.
    Dhreen wurde für mindestens zwei Minuten von seinem Schluckauf geschüttelt, dann fragte er: »Gibt es irgendwen, den Sie nicht behandeln würden, Doc?«
    »Übermäßig mitteilsame Oenrallianer«, sagte ich kichernd.
    »Oberster Linguist, was denken Sie?«, wandte Dhreen

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