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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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sich an Reever. »Man erzählt sich, dass die Schreibtischhengste wegen der Sache ziemlich abgegangen sind.«
    Reever verschränkte die Hände hinter dem Kopf und betrachtete mich mit seiner üblichen Gleichgültigkeit. »Doktor Grey Veil glaubt an ihren Eid.«
    »Manchmal haben wir nur das, woran wir glauben«, sagte ich.
    Reever schloss die Augen. »Glaube«, antwortete er, »ist bestenfalls zerbrechlich.«
    Dhreen schenkte eine weitere Runde Gewürzwein aus und bot uns Essen an, aber ich schüttelte den Kopf.
    »Ich habe genug«, sagte ich und stand auf. »Ich denke, ich genieße mal die Aussicht.«
    »Geschätzte Ankunftszeit: dreißig Minuten«, sagte Dhreen.
    Als ich mich eine halbe Stunde später vom Aussichtsfenster abwandte, stand Reever direkt hinter mir. Es ähnelte so stark dem Moment, als Kao Torin mich in der Halle der Künste und des Ausdrucks überrascht hatte, dass ich erschrocken zurückwich.
    »Schleichen Sie sich nicht so an mich heran!« Unsere Körper berührten sich leicht, als ich mich an ihm vorbeidrückte, und für einen Moment war ich überzeugt, dass er es wieder mit dieser Verbindungsgeschichte versuchen wollte. »Nein, Reever. Eindeutig nein!«
    »Ich könnte mehr darüber erfahren, was es heißt, ein Mensch zu sein.« Reevers Tonfall klang rational, war aber auch voller Anspielungen.
    »Nun, tja, das müssen Sie tun, ohne dabei andere Menschen zu  ü«., sagte ich, während ich mich wieder anschnallte. »Versuchen Sie es stattdessen mal mit der Datenbank.«
    Die Landung, Biodekontamination und die Anmeldung beim Besucherzentrum dauerten nicht lang. Dhreen versprach, er wolle sich später mit uns treffen, und verließ uns vor dem Eingang zu unserer Unterkunft.
    »Wow.« Ich stand mit offenem Mund da, während der Oberste Linguist neben mir wartete.
    Das Gebäude war unvorstellbar, fantastisch und atemberaubend. Das Äußere erinnerte in seiner Bauweise an einen Wasserfall aus großen, halb durchsichtigen Blasen, gesprenkelt mit kleinen Oasen aus Pflanzen und abgerundeten Steinen.
    Ich atmete tief ein, und die mit Blumenduft geschwängerte Luft schien mir direkt ins Blut zu dringen, wodurch mir etwas schwindelig wurde.
    »Sind Sie jetzt damit fertig, das Äußere zu bewundern?«, sagte Reever endlich, und ich bedeutete ihm, dass er vorgehen sollte.
    »Oh, das hatte ich vergessen«, sagte ich bissig, als er vorbeiging. »Sie waren ja schon einmal hier und haben Ihre Zeit damit verbracht, diesen Ort zu vermessen.«
    Ich war erleichtert, dass die Einrichtung im Inneren traditioneller war. Diese Blasendinger waren hübsch, aber ein Terraner konnte sich darin nicht bewegen. Am Rezeptionsschalter würden wir vom örtlichen Caszarianischen Gastwirt begrüßt, der durch eine kleine Öffnung auf den Tisch sprang.
    »Willkommen, geehrte Gäste«, sagte die spielzeuggroße, schwarz gesprenkelte, katzenartige Kreatur. Jenner wäre bei ihrem Anblick schlichtweg ausgerastet. »Ich bin Mherrr, ihre Gastgeberin. Bitte zögern Sie nicht, mir jederzeit mitzuteilen, wie ich Ihren Aufenthalt bei uns verschönern kann.«
    Ich musste das Bedürfnis unterdrücken, nach einem Zimmer zu fragen, dass möglichst weit weg von Reevers lag.
    Wir wurden zu unseren Zimmern geführt, die natürlich nebeneinander in einem der oberen Stockwerke lagen.
    »Ich bin überrascht, dass Ana kein Doppelzimmer gebucht hat«, murmelte ich vor meinem Zimmer.
    Reever hörte mich und schaute hinüber. »Wenn sie es vorziehen …«
    Ich seufzte. »Das war ein Witz, Oberster Linguist.«
    Mein Zimmer war in kühlem Blau und Cremefarben gehalten. Die weiche Freiform-Einrichtung wies keine Ecken oder geometrischen Formen auf. Ein Ort, der beruhigte und an dem man sich entspannen konnte.
    Luxus hatte seine Vorteile, beschloss ich, und nahm auf dem Rand meines Bettes Platz. Als ich mich auf die federleichte Matratze fallen ließ, entrang sich meiner Kehle ein wohliges Seufzen. Ich könnte zwei Tage Schlaf gebrauchen. Die Türklingel läutete, als ich gerade die Augen geschlossen hatte.
    Ich ließ die Höflichkeit beiseite: »Was?«
    »Eine Lieferung für Sie, Doktor Grey Veil.«
    Ich öffnete die Tür, und davor stand ein weiterer Caszarianer, der eine Anti-Grav-Palette steuerte, auf der einige Pakete lagen. Die kleine, katzenhafte Gestalt brachte sie in mein Zimmer und weigerte sich, ein Trinkgeld anzunehmen.
    »Das ist nicht nötig, Doktor.« Er verbeugte sich lächelnd und zog sich zurück.
    Die große Anzahl an Kartons ließ mich einem

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