Stardoc 02 - Der Klon
der Sunlace. Die Gravitation kehrte zurück, und ich stürzte ab.
Doch Reever fing mich auf. Im Nu hatte ich das Atemgerät abgenommen und war beim Kapitän.
Pnor hatte es geschafft, uns hineinzusteuern, bevor die Dekompression seine Lungen hatte platzen lassen. Grünes Blut strömte aus jeder Körperöffnung. Seine Hände hielten immer noch die Steuerkontrollen umklammert.
Der Kapitän war tot.
Wir hatten keine Zeit, um zu trauern; das Schiff wurde angegriffen. Xonea hatte das Kommando übernommen und gab seine Befehle von Deck Einundzwanzig aus. Er nahm die Neuigkeiten über Pnor ohne mit der Wimper zu zucken zur Kenntnis. Ich hatte keine Zeit, um auf eine Reaktion zu warten oder um herauszufinden, warum mein auf unser Quartier beschränkter ClanBruder plötzlich den Befehl über das Schiff innehatte. Nach einem schnellen Scan, der ergab, dass das Außenteam nicht in Mitleidenschaft gezogen worden war, rannte ich zur Krankenstation.
Hier herrschte ein kontrolliertes Chaos. Ich fand Squilyp, der lang genug aufhörte, Anweisungen zu brüllen, um mir Bericht zu erstatten.
»Wir haben Verletzte auf jedem Deck. Diesmal sind sie nicht sehr wählerisch darin, wo sie uns treffen. Wir sollten jeden Augenblick springen, ungefähr …«
Die Realität krümmte sich. Wir fanden uns, neben einigen Schwestern, am Boden wieder.
»… jetzt«, sagte er und stöhnte.
»Wir sollten mehr Übungen abhalten«, sagte ich und stemmte mich auf die Ellenbogen hoch.
»Sie haben Blut im Gesicht.« Der Omorr zeigte auf meine Wange.
Die Verbrennung von dem Gewehrschuss war aufgebrochen, als ich versucht hatte, zu Pnor zu gelangen. Ich wischte mit meinem Ärmel daran herum.
»Ihr Team ist ohne Zwischenfälle eingetroffen?«
»Wir haben es geschafft. Alle, bis auf den Kapitän.« Meine raue Stimme brachte mir einen mitleidigen Gesichtsausdruck ein. »Kommen Sie.« Ich half ihm auf. »Wie viele sind schon eingeliefert worden?«
»Zwanzig. Aber es kommen noch mehr.« Er wies auf die schweren Fälle, die man von den leichten getrennt hatte. »Diese vier zuerst.« Er nahm meinen Arm, als ich zu ihnen gehen wollte. »Einer von ihnen möchte sterben, Oberste Heilerin.«
Nicht in meiner Station! »Halten Sie die Schwester für den Moment da raus.«
Zwei der vier mussten sofort operiert werden. Ich rief dem Team zu, dass sie sich vorbereiten sollten, und scannte die anderen beiden. Sie konnten warten. Ich sedierte sie und ging zum ersten OP-Patienten.
Squilyp sagte mir, dass eine Rückkopplung eine Explosion in den großen Aggregaten hervorgerufen hatte, die die automatischen Funktionen des Schiffes kontrollierten. Das Gesicht und die Arme der Datenprogrammiererin waren schrecklich verbrannt, und sie litt unter schweren Lungenschäden.
»Ich bin Heilerin Cherijo«, sagte ich, als ich mich zu ihrem Versehrten Gesicht hinunterbeugte. »Wir werden dich jetzt in den OP bringen. Hab keine Angst, wir werden dir helfen. Blinzele einmal, wenn du mich verstanden hast.«
Sie blinzelte einmal mit ihren verbrannten Augenlidern. Ich verabreichte ihr das Betäubungsmittel und ging dann zum nächsten Patienten.
Er stöhnte Mitleid erregend. Ein schrecklicher Schnitt quer über seinen Torso hatte die Hälfte seiner inneren Organe freigelegt. Er öffnete die weißen Augen, als ich ihn berührte.
»Meinen … Sprecher …«
»Er ist damit beschäftigt, gegen die Söldner zu kämpfen«, sagte ich. Der hier wollte also sterben. »Wie ist dein Name, ClanCousin?«
»Yetlo …«
»Yetlo, ich werde mich um dich kümmern. Du wirst heute nicht mal eine Lampe umarmen, okay?«
»Mein … Recht …«
»Ich habe mich entschlossen, meine Hilfe anzubieten«, sagte eine mir bekannte Stimme hinter mir.
Ich schloss kurz meine Augen. »Einen Augenblick, Yetlo.« Ich richtete mich auf und wandte mich um. »Verschwinden Sie von meiner Krankenstation. Sofort.«
Rogan stand dort, sauberer als ich ihn jemals gesehen hatte. Das war aber auch keine große Verbesserung.
»Sie brauchen Hilfe. Ihr Assistenzarzt kommt nicht mehr hinterher.«
»An dem Tag, an dem ich Ihre Hilfe in Erwägung ziehe, Rogan, soll man mich in einen Stern schießen, verstanden? Verschwinden Sie!«
»Doktor.« Squilyp trat zu Rogan. »Wir könnten Hilfe brauchen.«
Ich betrachtete den Omorr. »Gut«, sagte ich dann. »Aber Sie sind für ihn verantwortlich. Er macht keine Diagnose. Er kann Wunden nähen und verbinden. Eine Schwester soll bei ihm bleiben, wenn Sie im OP sind, damit er das nicht
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