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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Handschuhe aus.«
    Verwundert tat ich, was er wollte. Seine Membranen schlossen sich um meine Finger. Sein Fleisch fühlte sich komisch an, beinahe heiß, als er mich berührte.
    »Ah, Squilyp? Was passiert jetzt?« Ich vermutete fast, dass ich mich wieder mal versehentlich verlobt hätte. Das konnte ich ziemlich gut.
    »Schließen Sie die Augen. Ich werde Sie heilen.«
    Ich schnaubte leise. »In Ihren Träumen.«
    »Ich meine es ernst.« Er klang verärgert. »Sie wissen, dass mein Volk das Heilen durch Handauflegen betreibt. Schließen Sie die Augen.«
    Widerstrebend schloss ich meine Augen. Sein Griff wurde zunehmend heißer und unangenehmer.
    »Das tut weh«, sagte ich. »Glauben Sie nicht, dass ich genug Probleme habe?«
    »Mund halten.« Er sagte etwas, das mein Vocollier nicht übersetzte. »Stellen Sie sich Ihre Hände vor, wie sie vor den Verletzungen ausgesehen haben. Erinnern Sie sich daran, was Sie mit ihnen tun konnten.«
    Ich stellte mir vor, wie ich die Operation an Hado Torin durchgeführt hatte. Damals waren meine Hände so schnell gewesen, dass ich eine Herzklappe in weniger als drei Minuten ersetzt hatte.
    »Ja. Das ist die Kraft. Ich kann sie spüren«, murmelte er. Ich linste durch meine Wimpern. Seine Tentakel flatterten und wanden sich schlangenartig. »Ich schenke Ihnen Ihre Kraft.«
    »Squilyp …«
    »Glauben Sie.«
    Die Worte schienen in meinem Kopf widerzuhallen. Glauben Sie, glauben Sie. Okay. Ich glaubte daran. Nur dass meine Hände jetzt wieder brannten. Ich schnappte nach Luft und presste meine Augen zusammen.
    »Der Schmerz bedeutet Heilung«, sagte er. »Nehmen Sie den Schmerz an. Kontrollieren Sie ihn. Zwingen Sie ihn dorthin zurück, wo er herkam.«
    Ich konzentrierte mich. Das OP-Team flüsterte und lenkte mich ab.
    »Ruhig, Leute.«
    Ich sah meine Hände in Hados Brust. Sah, wie sie sein Herz reparierten. Ich könnte das wieder tun. Ich musste es wieder tun.
    Das Brennen verging. Stattdessen kribbelten meine Finger jetzt wie bei einer Neuropraxie. Squilyp ließ mich los. Wir öffneten die Augen und starrten einander an.
    Meine Hände hätten sich taub anfühlen sollen, also schaute ich völlig verwundert hinunter, schüttelte sie, ballte die Fäuste.
    »Es hat funktioniert.« Ich schaute rasch auf. »Squilyp, es hat funktioniert.«
    Um meine Behauptung zu beweisen, nahm ich eine Klammer und ließ sie durch die Finger wandern. Das Instrument wurde zu einem verschwommenen Kreis, so schnell bewegte es sich.

Er nickte und schaute auf seine Membranen. »Glaube ist eine ganz eigene Kraft.«
    »Wenn dafür nicht mehr nötig ist«, sagte ich grinsend, »warum sind Sie dann überhaupt noch auf die MedTech gegangen?«
    »Glaube verlangt Vertrauen. Prüfungsgremien nicht.«
    Ich lachte, beugte mich vor und küsste ihn mitten auf die Tentakel. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Omorr rot werden konnte.
    Sechsunddreißig Stunden und zehn Operationen später ließ ich zu, dass die Schwestern mich aus der Krankenstation warfen, und stolperte zwei Decks hinunter zu meinem Quartier. Es war dunkel in meinen Zimmern, als ich die Tür öffnete. Vorsichtig schaute ich hinein, um zu sehen, ob Xonea ein neues Labyrinth aus Hindernissen errichtet hatte, über das ich stolpern konnte.
    Jenner kam zu mir und schaute mich von oben bis unten an. Mal wieder zu spät? Er hob sein Kinn an meinen müden Finger und schnupperte an mir. Da ist Blut an deinen Händen. Seine großen blauen Augen schauten mich ernst an. Warum bringst du mir von deiner Beute nie etwas mit?
    Ich setzte mich auf einen Stuhl und versuchte genug Energie aufzubringen, um zur Reinigungseinheit zu stapfen. Ein Nerv in meinem Nacken zuckte, und ich rieb mit der Hand darüber. Alles erschien verschwommen. Ich hätte doch Licht anmachen sollen.
    Ein leises Flüstern erschreckte mich. »Cherijo?«
    »Nein, ein 500 Kilo schwerer Hsktskt-Mörder. Hast du irgendwelche Waffen?« Ich war zu müde, um mehr zu tun als aufzustehen und mich aus meiner Kleidung zu schälen. »Entschuldige. Ich wollte dich nicht wecken.«
    Zwölf warme, blaue Finger zogen mich plötzlich aus. Xonea machte kein Licht, während er mir aus meiner Kleidung half.
    »Ich sehe gar nichts«, sagte ich, als er mich in mein Lieblingsunterhemd kleidete. Mein Gähnen artete in Arbeit aus.
    Weiche Lippen berührten meinen verkrampften Nacken, als er mich auf die Schlafplattform legte. Seine Hände streichelten über meinen Rücken.
    »Ich bin wirklich müde«, sagte ich und hoffte,

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