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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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eher darüber besorgt, was der Erste Spross über meinen Tod gemurmelt hatte.
    Sogar Dhreen sagte nicht viel, bis etwas gegen das Raumschiff krachte. Dann fluchte er. Wenn wir nicht angeschnallt gewesen wären, hätte der Aufprall uns alle durch die Kabine geschleudert.
    »Sunlace , Außenteam wird angegriffen!« Dhreen wich mehreren orangefarbenen Laserstrahlen aus. »Sunlace, Nachricht.«
    »Dhreen, es nähern sich vier weitere Söldnerschiffe deiner Position!« Xoneas Stimme drang aus der Steuerkonsole.
    Was macht Xonea am Steuer?
    Mein ClanBruder bellte weitere Befehle. »Die Sunlace wird sie in drei Minuten abfangen – du musst auf die Notfallroute ausweichen.«
    »Bereitet euch auf eine Notlandung vor!«, sagte Pnor und löste seinen Gurt. Er stellte sich hinter Dhreen auf, der verzweifelt dem angreifenden Schiff auswich und versuchte, die anderen nicht in Reichweite kommen zu lassen.
    Der Rest von uns bereitete den Shuttle vor, indem wir alle beweglichen Teile mit weiteren Gurten festschnallten. Der Shuttle schwankte jetzt wie wild, und wir mussten uns an den Deckengriffen festhalten, um das Gleichgewicht zu halten. Sobald wir alles befestigt hatten, schnallten auch wir uns wieder an.
    Pnor beugte sich über die Anzeige und sprach leise und eindringlich mit Xonea.
    »Reever?«, sagte ich. Er hatte sich jetzt neben mich gesetzt. »Lüg mich an. Sag mir, dass wir das hier überleben.«
    Er senkte den Kopf und flüsterte: »Keine Sorge, es wird schnell vorbei sein.«
    »Lüg mich trotzdem an.«
    Das Verlagerungsfeuer wurde stärker. Pnor hatte die Schutzplatten über die Fenster gefahren und gab dem Oenrallianer Kurskoordinaten von der Steueranzeige durch. Der Shuttle wurde heftig erschüttert, als etwas an Steuerbord gegen die Hülle krachte. Eine automatische Warnung erklang: »Achtung. Die Toleranzschwelle der Shuttlehülle wurde überschritten. Achtung. Die Toleranzschwelle der Shuttlehülle wurde überschritten.«
    Sofort erklang ein lautes Zischen, als die Atmosphäre aus dem Innern ins All entwich. Nach einem kurzen Streit tauschte Pnor den Platz mit Dhreen. Der Oenrallianer fluchte in seiner Muttersprache, als er nach hinten kam, um die Sicherheitsausrüstung anzulegen.
    »Dieser dickköpfige alte Haudegen!«, sagte Dhreen, als er die Kreuzriemen über die Schultern zog. »Glaubt, er könne besser fliegen als ich!«
    »Er ist der Kapitän«, sagte Reever. »Er kann es.«
    »Hüllenbruch!«, plärrte die Anzeige. »Notfallmaßnahmen! Hüllenbruch! Notfallmaßnahmen …«
    »Legt eure Atemgeräte an!«, rief ich über den Lärm den anderen zu. Ich drehte mich um, legte einen Arm um Reevers Nacken und küsste ihn. Seine Lippen fühlten sich auf meinen kalt an. Dann zog ich sein Atemgerät über sein Gesicht und wandte mich dem Steuer zu. »Kapitän!«
    Er antwortete nicht. Pnor war zu sehr damit beschäftigt, den Shuttle durch die Salven der Söldner hindurchzumanövrieren. Er trug auch keine Sicherheitsausrüstung.
    Ich öffnete meinen Gurt, schnappte mir ein Paket und stolperte zu ihm. In diesem Moment wurde der Shuttle frontal getroffen, und ich prallte gegen ein Paneel im Innern. Der Schmerz der Verbrennung auf meiner linken Wange flammte auf. Heiße Funken regneten auf mich hernieder.
    Die Hüllenplatte wölbte sich langsam nach außen. Ich hörte das Kreischen der jorenianischen Legierungen, hörte Verankerungen brechen. Ich musste zu ihm kommen … musste …
    »Pnor!«, schrie ich mit dem Rest an Atemluft, der mir verblieben war.
    Die Hüllenplatte zerbrach. Mit einem plötzlichen Druckwechsel drängte die künstliche Atmosphäre des Shuttles ins All. Ich wäre ebenfalls durch die Lücke geblasen worden, aber jemand packte meine Haare und den Rücken meines Oberteils und hielt mich zurück. Jemand zog mir das Atemgerät über mein Gesicht.
    Pnor.
    Ich schaute zum Steuer und sah mit Schrecken, dass der Kapitän sich auf dem Sitz angeschnallt hatte. Er steuerte den Shuttle immer noch, obwohl sein Körper sich heftig verkrampfte.
    Die Schwerkraft war weg. Mein Körper schwebte schwerelos über dem Boden. Als ich den Kopf wandte, sah ich, dass Reever mich festhielt. Er war es gewesen, der mich zurückgezogen hatte.
    Wo vorher eine sieben Meter große Platte der Hülle gewesen war, klaffte nun ein scharfkantiges Loch, durch das ich die riesige Sunlace sehen konnte.
    Würden wir es schaffen?
    Der Shuttle prallte am Rand des Rampentors ab, dann rutschte er über die Schwelle und schlitterte über das Deck

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