Stardoc 02 - Der Klon
nicht genug Geduld habe.«
»Ich könnte einige Lektionen darin gebrauchen, wie man mit einem Jorenianer zusammenlebt.«
Darea stand auf und winkte Fasala zu sich. »Komm nach deiner Schicht in unser Quartier«, sagte sie. »Xonea muss nicht mitkommen. Du kannst zusehen, wie ich mit Salo zusammenlebe und trotzdem meine geistige Gesundheit bewahre.«
»Ich komme«, sagte ich spontan. Wenn ich jetzt nicht nach einer Lösung suchte, würden irgendwann meine Möbel beschädigt werden.
Ich begleitete meinen Besuch auf den Gang. Keine Spur von Xonea. Nachdem ich mit Darea einen Zeitpunkt vereinbart hatte, ging ich zur Arbeit.
Die Krankenstation war bis zum Rand gefüllt. Als ich hereinkam sprach Rogan gerade mit einer Schwester. Offensichtlich wollte er sich über die Hierarchie innerhalb der Sunlace informieren. Er murmelte Worte wie »inkompetent« und »mutiertes Wesen«. Er bemerkte nicht, dass Jorenianer normalerweise zu höflich waren, um ein unpassendes oder unhöfliches Verhalten bei jemandem zu kommentieren, den man als Gast ansah. Als er mich sah, schaltete er auf Schnaub-Automatik.
»Dr. Torin«, sagte Rogan. Und ich hatte gedacht, er würde mich als inkompetentes mutiertes Wesen ansprechen.
»Squilyp?«, rief ich, während ich dort stand und ihn ansah. Der Omorr kam aus dem OP und schaute von Rogan zu mir.
»Oberste Heilerin?«
»Statusbericht bitte.«
Squilyp gab an, wie viele Betten belegt waren, berichtete über die Genesungsfortschritte der kritischen Patienten und nannte die geschätzten Entlassungsdaten.
»Haben Sie ein Problem damit, abwechselnd immer eine halbe Schicht mehr zu übernehmen?«, fragte ich den Omorr. Er schüttelte den Kopf. »Gut.«
Ich wandte mich an die Schwester: »Schwester, geh irgendwo einen Verband wechseln.«
Dann wandte ich mich meinem stinkenden Problem zu. »Dr. Rogan, Ihre Dienste werden nicht länger benötigt. Danke für Ihre Hilfe während der Krise. Verschwinden Sie.«
»Ich werde den Kapitän um eine medizinische Position ersuchen«, sagte er, als er an mir vorbeiging. Seine Polypen zuckten wie verrückt und gaben dabei ein hinterhältiges Zischen von sich, das er hinter sich herzog. »Er sollte darüber informiert werden, dass ich doppelt so viel Erfahrung habe wie Sie. Wir werden sehen, wer dann verschwindet, Doktor.«
Rogan als Oberster Heiler? Vorher würde ich das ganze verdammte Schiff in die Luft sprengen. Etwas von meinen Gefühlen muss sich auf meinem Gesicht widergespiegelt haben. Schwestern gingen auf Abstand. Patienten gaben vor, bewusstlos zu sein. Sogar der Omorr trat nervös einen Schritt zurück.
»Oh, entspannen Sie sich!«, sagte ich zum Omorr. »Schauen wir uns Yetlo an. Ich will alle, die mir eins verpassen wollen, hinter mich bringen.«
Yetlo Torins Zustand verbesserte sich grandios, wenn man bedachte, dass ich ein Loch in seiner Herzkammer geflickt hatte, durch das ein Raumshuttle gepasst hätte. Die gezackte Brustwunde zeigte keine Anzeichen einer Entzündung. Seine Operation war vollständig erfolgreich verlaufen. Alles wies auf eine vollständige Genesung hin.
Nun, es gab einen Haken. Er wollte immer noch seinen Sprecher sehen.
»Mein … Recht …«, krächzte er heraus, als ich meinen Scanner über ihn bewegte. »Mein … Sprecher …«
Hinter mir überprüfte der Omorr plötzlich sehr eifrig die tadellos funktionierenden Monitore.
»Yetlo. Deine Scans sind sehr viel versprechend. Die Chancen stehen gut, dass es dir bald wieder gut geht.«
»Sprecher …«, sagte er.
Dickköpfiger Mann. »Yetlo, als dein Arzt gehe ich das Risiko ein und verspreche dir, dass du wieder ganz gesund wirst. Du wirst wieder gesund, und wenn ich hier sitzen und deine Hand halten muss, bis du in der Lage bist, die Krankenstation zu verlassen. Zufrieden?«
Er runzelte die Stirn. »Warum … versagst … du mir …«
»Warum?« Ich schürzte die Lippen und schaute zur Decke. »Ich weiß nicht, vielleicht weil ich es nicht leiden kann, wenn meine Patienten Selbstmord begehen. Vor allem nachdem ich sechs Stunden lang meine Hände in ihrem Brustkorb hatte. Nenn es einen Spleen.«
Ich sah, dass er mich nicht verstand. Ich verstand es auch nicht. Was war so verlockend am Tod? Er kam für die meisten Wesen früh genug. Ich hatte bereits zwei Männern dabei zugesehen, wie sie sich umbrachten, ich hatte nicht vor, Yetlo zu Nummer drei werden zu lassen. Genug war genug.
Ich legte eine Hand auf seine verheilende Brust. Unter meiner Handfläche pochte das
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