Stardoc 02 - Der Klon
hineingingen. Salo entschuldigte sich, um sich frisch zu machen und sich für das Abendessen umzuziehen.
Fasala zog mich sofort in ihr Zimmer. Sie zeigte mir jede ihrer HausClan-Flaggen, die große Sammlung an Spielzeugen, die sie in ordentlichen Lagerbehältern aufbewahrte, und ihr Lieblingsstofftier, ein ausgestopftes Stoff-t’lerue.
»So sehen die also aus.« Ich betrachtete das liebenswürdige Model der behäbigen Kreatur. Fasala erklärte mir, dass sich die etwas dümmlichen t’lerue auf Joren vor ein Wasserloch setzten und dann manchmal monatelang nicht bewegten. Ich erinnerte mich daran, dass Tonetka Roelm manchmal einen t’lerue genannt hatte, und lächelte traurig.
Darea schalt Fasala dafür, dass sie mich so in Beschlag nahm, und führte mich durch den Rest ihres Quartiers.
»Ihr habt eine wunderschöne Unterkunft«, sagte ich, als Darea mich herumführte. Die Familienquartiere waren so geschnitten, dass sie Effizienz und Privatsphäre verbanden: ein großer Bereich als gemeinsames Wohn- und Esszimmer und dann einzelne Schlafzimmer auf beiden Seiten mit eigenen Reinigungseinheiten.
Salo war, wie ich erfuhr, ein Amateurgeologe. Er hatte eine Vitrine voller interessanter Fundstücke von einem Dutzend Welten. Darea sammelte, passend zu ihrem Beruf, echte Papierdokumente und zeigte mir ein Regal mit echten Büchern.
»Ich habe noch nie zuvor ein Buch in den Händen gehalten«, sagte ich, als mich Darea drängte, mir eine alte Ausgabe anzuschauen. Ich hatte Angst es zu berühren. Fasala sprang auf meinen Schoss und klappte den alten Tierhaut-Einband auf.
»Guck, Heilerin, siehst du?« Sie zeigte auf einen verwirrenden Abschnitt jorenianischer Piktogramme. »Hier steht: Sei immer aufmerksam, denn der Pfad verändert sich unter deinen Füßen.« Sie grinste. »Unser HausClan hat früher mal solche komischen Dinger gemacht. Das war die einzige Möglichkeit, wie sie Wissen bewahren konnten.«
»Primitive Idee, oder?«, sagte ich und fuhr vorsichtig mit der Fingerspitze über das Blatt aus getrocknetem und gepresstem Pflanzenmatsch. »Meine Leute haben früher auch Bücher benutzt.«
Fasala runzelte die Stirn. »Aber … wir sind doch deine Leute, oder, Heilerin Cherijo?«
Darea und ich schauten uns an.
»Ja, Fasala, ihr seid meine Leute. Aber ich wurde auf einem Planeten namens Terra geboren. Bevor HausClan Torin mich adoptierte, war ich Terranerin.«
»Aber du gehst doch nicht wieder dorthin zurück, oder?«, fragte das kleine Mädchen. »Vielleicht können wir deine Haut blau machen und die Punkte aus deinen Augen entfernen. Dann gehörst du zu uns.«
Sie war allerliebst, dachte ich. Und vollständig verwirrt. »Meine Haut wird niemals blau werden, meine Süße. Und meine Augen auch nicht weiß. Aber ich sag dir was: Das ist unwichtig. Weil ich hier eine Jorenianerin bin.« Ich tippte auf meinen Brustkorb.
»Oh.« Fasala dachte darüber nach und lächelte. »Sanfter Pfad, Heilerin Cherijo.« Es war »okay« für sie.
Ich wurde für einen Tee in den Essbereich geführt, während sich Fasala für die Nacht reinigen sollte. Darea weigerte sich, mich bei der Zubereitung des Essens helfen zu lassen. Stattdessen musste ich mich hinsetzen, während sie mit mir über die Schulter hinweg von beliebten jorenianischen Rezeptprogrammen erzählte. Bald kam etwas köstlich Riechendes aus der Nahrungseinheit.
»Hast du Hunger?«, fragte sie, während sie einen großen Topf mit dampfendem Gemüse auf den Tisch stellte.
»Ich kann mich an meine letzte Essenspause schon gar nicht mehr erinnern«, sagte ich. Ich durfte Fasala bei ihrer allabendlichen Aufgabe helfen und mit ihr den Tisch decken. Salo kam in dem Moment heraus, als Darea Gläser mit gekühltem Znobell-Saft zu jedem Teller stellte.
»Jetzt danken wir der Mutter«, flüsterte Fasala mir zu und nahm meine Hand. »Du musst die Augen zumachen. Mein ClanVater spricht jetzt die Worte, mit denen wir Dank für die Beute und das Zusammensein sagen.«
»Hab verstanden«, flüsterte ich zurück.
»Mutter aller Häuser, an diesem Tag stehen wir in deiner Schuld, wie an allen vergangenen und kommenden Tagen«, sagte Salo. »Wir danken dir für dieses Essen, unsere Freunde und Familie. Lächele für immer auf unser Haus hinab.«
Fasala stupste mich an. »Du kannst die Augen jetzt wieder aufmachen, Heilerin Cherijo.«
Das Essen, dessen Hauptgang Darea gloho dibnarra nannte, war unglaublich. Ich würde einige Programmierstunden bei dieser Frau nehmen müssen.
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