Stardoc 02 - Der Klon
von Technologie besaß. So wie Rogan von dem Ort gesprochen hatte, erwartete ich eine unglaublich moderne, hoch entwickelte Welt, die von Genies bewohnt und mit einem Überfluss an Ressourcen gesegnet war.
Wir landeten in einem Sumpf.
Ich schaute aus dem Fenster, während sich das Team auf den Ausstieg vorbereitete. »Da draußen auf der Landebahn des Hafens befinden sich Pfützen«, sagte ich. »Wir stehen in einer.«
»Die Biodekon-Ergebnisse sind ohne Befund«, rief Dhreen. »Ich öffne das Schott.«
»Schließ es wieder«, sagte ich einen Moment später und bedeckte Nase und Mund mit der Hand. Ekthora war eine Welt voller verwesender Vegetation, voller Meeresarme mit braunem, schlammigem Wasser und Inseln mit verkrüppelten Bäumen. Und so roch sie auch. »Bitte.«
Der Gestank wurde von einer stickigen, feuchten Hitze begleitet, und Insekten kamen durch die Tür hereingeflogen. Ich konnte den Impuls nicht unterdrücken und schlug nach ihnen. Rogan lud sich seinen Koffer auf den Rücken und wies auf die Andockrampe. »Nach Ihnen, Dr. Torin.«
»Danke, ich warte im Shuttle.« Ich hatte keine Lust, dort draußen durch die Jauche zu waten. Ich wedelte mit der Hand den Schwärm kleiner Insekten weg, die meinen Kopf umschwirrten. »Wo sind die Umweltschutzanzüge?«
Salo und Reever stellten sich neben mir auf. Jeder nahm einen Arm, und sie zogen mich auf die Füße. Dann führten sie mich die Rampe hinunter, als würden sie einen Gefangenen abführen.
»Wo ist meine Wache?«, fragte ich.
»Direkt hinter dir, Oberste Heilerin«, antwortete die Wache.
»Erschieß diese Leute.«
Salo kicherte. »So schlimm ist es nicht, Oberste Heilerin.«
»Ach, ja? Zufälligerweise weiß ich, dass der menschliche Geruchssinn stärker entwickelt ist als der jorenianische, also sag du mir nicht, es wäre nicht schlimm.« Ich schaute zum Rand des Hafengebietes und sah eine Reihe von Körpern kopfüber in den flachen Pfützen liegen. »O mein Gott!«
Ich wäre hingelaufen, aber Reever hielt mich fest.
»Mit ihnen ist alles in Ordnung«, sagte er. »Pass auf.«
Ich sah, wie einer der Körper zuckte und sich dann einige Zentimeter vorbewegte. Einer hob sich auf ellbogenförmige Flossen und zog sich ungeschickt von einer Pfütze in die nächste.
»Diese Leute handeln mit Technik?« Ich schaute mich um. »Sie können nicht mal laufen!«
»Ekthori-Ureinwohner stellen keine Technik her und handeln auch nicht damit.« Rogan schenkte mir ein überhebliches Schnauben. »Die Hälfte unserer Bevölkerung besteht aus Fremdweltlern, die Ureinwohner geheiratet haben. Sie produzieren und handeln.«
Das ergab mehr Sinn.
Rogan winkte zu einigen der halb untergetauchten Gestalten. »Meine Familie hat sich versammelt, um uns zu begrüßen.«
Ich musste die offensichtliche Frage stellen. »Was tun sie da?«
»Nun, sie essen, Doktor.« Rogan schaute mit einem Ausdruck, der nur Gier genannt werden konnte, auf eine unbesetzte Pfütze. Sein Koffer fiel auf den Boden. »Entschuldigen Sie mich.«
Einen Moment später hatte er sich den Ekthori angeschlossen und lag ebenfalls mit dem Gesicht im Matsch.
Ich wandte mich an Salo. »Ich werde nicht mit diesen Leuten essen.«
Das war nicht die einzige seltsame Erkenntnis. Rogans körperliche Gestalt hatte mich nicht auf Ekthora und seine bizarren Bewohner vorbereiten können. Im Vergleich zu seinen nicht-menschlichen Verwandten war er gelehrt; wunderschön. Wohlriechend.
Ich ertrug die langen, sehr unangenehmen Stunden der Außenmission. Gerade so. Ich gab die Oberste Heilerin, schwitzte munter, erschlug Insekten und kletterte über die meisten der Ureinwohner. Ich schloss mich ihrer Ernährung nicht an, die sie aus dem Sumpfmatsch zogen, der sich am Boden der Gezeitenpfützen befand. Sie waren überall auf dem Planeten.
Es gab kein Anzeichen, dass die Liga hier aktiv sein könnte, aber das verbesserte meine Stimmung nicht wirklich.
»Wo ist denn jetzt all diese hoch entwickelte Technik?«, fragte ich Reever. Wir mussten uns einen Weg zwischen Matschpfützen suchen und über einen weiteren Ekthori steigen, der sich durch seinen natürlichen Filter ernährte.
Er zeigte nach oben und ich folge dem Fingerzeig. Was ich für Bäume gehalten hatte, waren in Wirklichkeit organisch geformte Strukturen, auf denen eine Reihe von trichterartigen Plattformen saß, die die Gruppen miteinander verbanden. Offensichtlich lebten die Fremdweltler-Einwohner in ihnen. Ihre Ekthori-Lebensgefährten benutzten
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