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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Weile daran, hier zu leben?«
    Das Nasenloch des Händlers weitete sich. »Ich war mal Geologe. Nachdem das hier passiert ist«, er wies auf seinen Sohn, »ging ich in den Handel, nur um wenigstens gelegentlich von diesem widerlichen Schlammball herunterzukommen.«
    Ein blubberndes Geräusch unterbrach unsere Unterhaltung. Ich schaute nach unten und sah, dass ein erwachsener Ekthori am Bein des Händlers hing. Die gezahnten Finnen umklammerten den Stiefel, die Mundöffnung blieb im Schlamm unter dem Schuh.
    »Meine Gefährtin«, stellte er sie mir vor. Mein Vocollier übersetzte die blubbernden Geräusche nicht.
    »Hallo«, grüßte ich sie. Ich bemerkte einen prallen Beutel, der aus einem ihrer Beine ragte, und runzelte die Stirn. »Das ist ein böser Tumor, den sie da hat.«
    »Das ist kein Tumor«, sagte der Ramotharraner und warf einen mürrischen Blick auf seine Gefährtin. »Das ist unser zweites Kind. Zumindest glaube ich, dass es von mir ist.«
    Wir fuhren mit einem der Lifte zu einem der größeren Baumhaus-Gebäude hinauf, wo uns sechs der Ekthori-Anführer (allesamt eindeutig Mischlinge) erwarteten. Uns zu Ehren hatte sich das halbe Dutzend Männer halb liegend auf einige Bänke niedergelassen und lud uns ein, Platz zu nehmen. Alle sechs trugen Standard-Handgelenk-Korns.
    Es gab keinen Tisch zwischen uns und keiner der Ekthori trug irgendwelche Kleidung. Ich hatte einen hervorragenden Blick auf die anatomischen Varianten, die durch die Fremdweltler-Gene entstanden waren. Ich beschloss schnell, dass die Schlammspritzer auf meinem Oberteil viel interessanter waren.
    Ein großer, gelbgrüner Ekthori mit weniger Gesichtspolypen als seine Kollegen erhob sich für einen Moment. Es ragten drei Paar stelzenartiger Sehorgane über seinen Ernährungspolypen aus dem Körper. Im Gegensatz zu den anderen trug er einen Gürtel, der zwar nichts verdeckte, aber an dem einige Klingenwaffen hingen.
    »Krugal«, sagte er und zeigte mit seiner Flossenhand auf die Dreiergruppe großer Nippel an seiner Brust. Ich warf einen Blick nach unten. Jawohl, er hatte drei von allem.
    »Wir haben gehört, ihr wollt reden.«
    Salo, der zum Repräsentanten der Jorenianer ernannt worden war, stand auf und verneigte sich kurz. »Wir fühlen uns geehrt, dass ihr Zeit habt, mit uns zu sprechen.«
    Krugal ließ sich wieder fallen und winkte Salo zu. »Wir haben heute gut gegessen und nichts Besseres vor. Sag uns, seid ihr gekommen, um zu handeln, oder wollt ihr nur das Leben auf diesem Planeten beneiden?«
    Beneiden? Mein Mund klappte auf. Hatte dieser Bodenfresser wirklich das Wort beneiden benutzt?
    »Es ist unser vorrangiges Interesse, zu beobachten und Daten über Ekthora zu sammeln«, sagte Salo mit diplomatischem Gesichtsausdruck. »Wir werden bald zu unserem Schiff zurückkehren.«
    Gestern wäre noch zu spät, dachte ich.
    »Setzen, setzen. Unser Landsmann Phorap«, Krugal nickte zu Rogan hinüber, »sagte uns, dass ihr nach Varallan reist. Das ist weit weg von Ekthora. Warum bleibt ihr nicht hier und genießt die Freuden des Lebens? Das Leben ist gut hier.« Seine Augenstelzen hüpften auf und ab, und ihre Enden glühten hellrot.
    Salo setzte sich. Die Diplomatie verabschiedete sich allmählich. Ein gutes Leben auf Ekthora, so vermutete ich, hatte wenig mit dem gemein, was die Jorenianer darunter verstanden.
    »Wir danken für das großzügige Angebot, aber da unsere Leute Verpflichtungen haben, müssen wir wieder abreisen.« Salo machte eine eloquente Geste. »Ich bin sicher, dass ihr das versteht.«
    »Nein, tu ich nicht«, sagte Krugal und gähnte. Ich wünschte, er hätte es nicht getan. Wer hätte gedacht, dass seine Zähne bis ganz nach hinten reichten? »Deine blaue Haut ist ungewöhnlich. Können wir dich deinem Kapitän abkaufen?«
    Ein jorenianischer Krieger war nicht leicht zu erschüttern, aber das reichte. »Unsere Mannschaft steht nicht zum Verkauf.«
    Krugal hörte nicht auf. Seine sechs roten Augen musterten Reever, dann mich. Der Ekthori-Anführer grinste. Wenn man das, was er da mit einem klaffenden Loch machte, grinsen nennen konnte.
    »Terraner besuchen Ekthora nicht oft. Wir würden gerne mehr über deine Spezies lernen.«
    Reever schüttelte den Kopf. »Danke, nein.«
    Ich war kein Diplomat: »Nicht mal, wenn ihr mich unter Drogen setzt.«
    »Dr. Torin trägt die Bürde, ein echter Mensch zu sein«, sagte Rogan. »Sie ist eine feindselige Fremdenhasserin.«
    »Sie sagen immer so nette Sachen über mich, Phorap.«

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