Stardoc 02 - Der Klon
infolge eines Herzversagens umgeleitet, das durch einen Elektroschock ausgelöst wurde.«
»Tatsächlich?« Xonea machte eine Show daraus, mich zu mustern. »Für jemanden, der die Sterne umarmt hat, siehst du sehr lebendig aus, meine Erwählte.«
»Korrektur.« Ich schob eine andere Disc zu ihm. »Ich bin gestorben und war gemäß dem zwölften jorenianischen Gesetz, Absatz dreiunddreißig bis siebenundvierzig, lang genug tot, um die Kriterien für eine Auflösung des Erwählens zu erfüllen. Ich bin nicht mehr deine Erwählte.«
Xonea stieß die Luft aus. »Nein.«
»Ich möchte zitieren: ›Nur der Tod eines der Erwählten kann den Bund auflösen^ Ich bin gestorben. Der Bund ist aufgelöst, Kumpel.«
»Es gibt einen historischen Präzedenzfall«, sagte Reever. »Eine Jorenianerin aus dem HausClan Vaseran Erwählte einen Mann, kurz bevor er stark erkrankte. An einem Punkt blieb sein Herz stehen. Obwohl er überlebte, war der erlittene Schaden erheblich. Man erlaubte seiner Erwählten, jemand anderen zu Erwählen, da der Pfad ihres Bundesgefährten umgelenkt worden war und sie ihn nicht begleiten konnte.«
»Ich kenne diesen Fall!« Xonea fegte die Discs mit einer schnellen Handbewegung von seinem Schreibtisch. »Der Vaseran war gelähmt und katatonisch. Es war ein Gnadenurteil, damit die Frau Kinder haben und ein normales Leben fuhren konnte.« Sein Haar glänzte, als er sich mir zuwandte. »Du bist nicht verkrüppelt, meine Erwählte.«
»Nein, das bin ich nicht. Darum hat Salo vor drei Tagen eine transdimensionale Nachricht nach Joren geschickt.« Ich bückte mich und hob eine der Discs wieder auf, die er vom Schreibtisch gefegt hatte. »Der Fall wurde vor die herrschenden Häuser gebracht. Hier ist ihr Urteil. Willst du mal raten, wie sie entschieden haben?«
»Nein.« Er setzte sich und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf die Disc. »Das kann nicht sein. Ich habe dich Erwählt. Du gehörst mir.«
Ich stützte mich auf dem Schreibtisch ab und beugte mich vor, bis ich mich in seinem Blickfeld befand. »Nichtmehr.«
Xonea starrte mich an. »Ich werde dich einfach erneut Erwählen. Was sagst du nun, Oberste Heilerin?«
»Das kannst du nicht«, antwortete ich. »Ich wurde bereits von jemand anderem Erwählt.«
Auf sein Stichwort trat Reever neben mich und nahm meine Hände. »Cherijo und ich haben über unsere Hochzeit gesprochen. In der terranischen Tradition entspricht das dem Erwählen.«
»Das kann nicht sein!«, bellte Xonea.
Ich wies auf die Daten von Joren. »Wir haben die Häuser auch in diesem Punkt nach ihrer Meinung gefragt. Sie haben zugestimmt. Du kannst mich nicht erneut Erwählen, Xonea. Reever war schneller.«
Adaola sah zu, wie ihr ClanBruder sein Gesicht mit den Händen bedeckte. Sie ließ nun doch ihre Reserviertheit fallen und ging zu ihm, um ihn zu umarmen.
»Geht jetzt bitte«, sagte sie und legte ihren Kopf auf den von Xonea. »Ich werde mit ihm reden.«
Reever und ich gingen hinaus. Erst als sich die Tür hinter uns schloss, stieß ich den angehalten Atem aus. »Glaubst du, er hat den letzten Teil geglaubt?«
Reever wartete, bis einige Mannschaftsmitglieder an uns vorbei waren, dann antwortete er: »Ich mag es nicht, den Kapitän anzulügen.«
»Du hast nicht gelogen. Du hast gesagt, dass wir über die Hochzeit gesprochen haben. Du hast ihm nur nicht verraten, dass ich abgelehnt habe.«
»So eine Auslassung ist trotzdem falsch, Cherijo.«
Wir könnten darüber den ganzen Tag streiten, aber ich musste arbeiten. »Ich muss wieder auf die Krankenstation. Rogan versucht wahrscheinlich, die Hälfte der Patienten zu ermorden«, sagte ich. »Tu mir einen Gefallen, ja? Geh nicht zu Xonea und beichte ihm alles, okay? Ich hasse den Gedanken, dass ich das alles umsonst durchgemacht habe. Und noch was.«
»Was?«
Ich berührte seine Wange. »Danke, Duncan. Du bist ein echter Freund.« Ich eilte davon.
Auf der Krankenstation lief alles glatt, als ich mich zum Schichtbeginn meldete. Squilyp hatte es geschafft, Rogan zu überwachen und ihn zugleich zu beschäftigen und aufzupassen, dass keiner unserer Patienten unter ihm leiden musste. Er hatte zudem den Dienstplan so aufgestellt, dass ich selten mit Rogan zusammenarbeiten musste.
Der Omorr wusste von unserem Vorhaben und wartete neugierig darauf, das Ergebnis des Treffens mit Xonea zu erfahren.
»Es hat funktioniert. Es ist vorbei«, sagte ich. »Adaola ist oben bei ihm und tröstet ihn.«
»Er muss am Boden zerstört
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