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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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angekommen war, drückte ich den Knopf, der das Tor öffnete. Die dunkle Plast-Gesichtsplatte filterte den Großteil des Gleißens der puren Energie heraus, die unmittelbar dahinter floss.
    »Ich steige in die Zugangskuppel«, sagte ich und trat durch die Öffnung. Dann aktivierte ich die selbstständige Einheit und wurde sofort von einem ovalen Stahlball umgeben. Eine Steuerkonsole erschien vor mir. Barrea hatte mir lang und breit erklärt, wie man sie benutzte. »Aktiviere die Zugangssequenz – jetzt.«
    »Die Anzeigen deines Anzuges bewegen sich jetzt schon im oberen Toleranzbereich, Oberste Heilerin«, sagte Barrea über die Audioverbindung, als das System der Kuppel startete. »Du hast nur drei oder vier Minuten, bis du verstrahlt wirst.«
    »Okay, ich beeile mich.« Ich packte den Steuerknüppel und bewegte ihn vorwärts. »Betrete den Energiekern.«
    Es ging zuerst steil abwärts in den glühenden, bernsteinfarbenen Treibstoff, bis ich mich an Barreas Anweisungen erinnerte und die Kuppel auf den Energieströmen zur Mitte schwimmen ließ. Die Kuppel schwankte und erzitterte, als sie getroffen wurde, dann kam sie in den Hauptstrom und stieg langsam auf.
    »Oberste Heilerin? Status?«
    »Bin im Innern des Kerns«, antwortete ich, und meine Stimme war voller Ehrfurcht. Purer Treibstoff wirbelte um mich herum, wie eine Fontäne aus reinem Gold. »Barrea, es ist wunderschön hier drin.«
    »Siehst du sie?«
    Das riss mich zurück in die Wirklichkeit. Ich scannte die gewaltige, achtundzwanzig Stockwerke hohe Lagereinheit. »Hier unten wird nichts angezeigt. Ich werde mich jetzt von dem Strom nach oben tragen lassen.«
    Ich benutzte die Hüllenplatten der Kugel als Steuerklappen und spürte, wie ich stieg. Ich glaubte etwas auf der linken Seite der Kuppel aufflackern zu sehen; scannte; die Konsole zeigte nichts an.
    »Die Strahlungswerte sind jetzt auf Maximum«, sagte Barrea. Das Problem an einer Strahlenvergiftung war, dass man sie nicht spürte. »Es geht mir gut, Barrea. Steige immer noch. Bin jetzt etwa auf der Hälfte.«
    Ich sah etwas: zwei undeutliche, schattengleiche Figuren. Als die Kuppel ihre Höhe erreichte, sah ich die perfekt erhaltenen Gestalten von Darea und Fasala.
    »Ich habe sie gefunden. Die Pufferbehälter sind mit dem gleichen Transduktor-Tor verbunden.« Ich spähte durch den goldenen Energiestrom. »Sie atmen!«
    »Benutze die Greifer«, sagte Barrea.
    Ich tippte mit dem behandschuhten Finger auf die Tastatur der Konsole, und zwei große Wartungsarme fuhren aus der Seite der Kugel. Die mechanischen Greifer öffneten sich und packten vorsichtig die Pufferbehälter.
    »Los geht’s.« Mir wurde übel – kein gutes Zeichen. »Ich ergreife Darea und Fasala.«
    Vorsichtig zog ich die Greifer zurück. Fasala war bewusstlos, aber Darea starrte mich an, die Augen aufgerissen und voller Angst. Ihre Kehle wies grüne Striemen aus getrocknetem Blut auf.
    »Oberste Heilerin«, sagte Barrea. Er klang jetzt wirklich besorgt.
    »Ich habe sie. Kehre zum Wartungszugang zurück.«
    Es war jetzt schwerer, die Kugel zu steuern. Das Material, aus dem die kleine Einheit bestand, begann sich zu zersetzen. Ich hatte vielleicht noch eine Minute, dachte ich, während ich in dem goldenen Strom nach oben schoss. Als ich mich dem offenen Zugang näherte, wurde eine Andockklammer ausgefahren. Mit einer letzten, heftigen Bewegung des Steuerknüppels ließ ich die Kugel über die fallenden Treibstoffströme schlittern und sprang hinüber zur Klammer. Wir schafften es im letzten Moment.
    Die Blase um mich herum begann sich aufzulösen. Ich streckte die Greifer so weit aus, bis die Behälter mit Darea und Fasala darin auf der anderen Seite des Schotts waren. Plötzlich löste sich der Boden der Kugel auf. Ich schrie und klammerte mich an die Konsole. Meine Handschuhe rutschten langsam ab, während ich auf die schmelzende Einheit schlug.
    »Barrea!«, rief ich. »Die Kugel zerbricht!«
    »Versuch, auf die Andockklammer zu klettern. Von da ziehe ich dich rein!«
    Ich fiel eher auf die Andockklammer als daraufzuklettern. Barrea schloss sie um mich, und die kochende Energie zerrte an meinem Schutzanzug.
    »Schnell, Barrea!«
    Ich schwang mich auf den Zugang und durch das Wartungsschott. Mit Erleichterung sah ich, wie sich der Durchgang hinter mir schloss. Ich fiel keuchend auf das Deck. Neben meinem Helm schaute mich Darea aus der durchsichtigen Kapsel an. Sie weinte. Ich streckte die behandschuhte Hand aus und legte sie auf die

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