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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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alles.
    »Warum nehmen Sie das Tier mit?«, fragte der Omorr.
    »Die Jorenianer haben noch nie eine terranische Katze gesehen«, antwortete ich. Das stimmte sogar.
    Dhreen steuerte den Shuttle mit üblichem Geschick hinab zum Planeten. Ich fand mich zwischen Adaola und Xonea eingeklemmt wieder und versuchte das Jammern zu ignorieren, mit dem sich mein eingesperrtes Haustier beschwerte.
    »Die Provinz Marine ist während dieses Zykluses besonders schön«, sagte Adaola.
    »Auf die Landesequenz vorbereiten«, rief Dhreen nach hinten.
    Squilyp fühlte sich anscheinend unbehaglich und war stiller als sonst. Reever, der neben ihm stand, schien damit zufrieden, mich anzustarren. Ich vermied den Blick seiner im Moment blauen Augen. Ich erinnerte mich noch gut an die letzte Außenmission, von der wir beinahe nicht mehr zurückgekehrt wären.
    Er hatte meine Hand gehalten, während die Söldner auf unseren Shuttle gefeuert hatten. Was hatte er damals gesagt? Keine Sorge, es wird schnell gehen. Ich hatte ihn geküsst, bevor ich eine Atemmaske über sein Gesicht gezogen hatte.
    Die blauen Augen wurden dunkler, und ich wusste, dass er meine Gedanken aufgefangen hatte und sich an den gleichen Moment erinnerte.
    »Biodekon beendet. Das Außenteam kann aussteigen.«
    Dhreens Ansage weckte mich aus meinem gedankenverlorenen Starren. Reever stand auf und sah sehr würdevoll in seiner formellen schwarzen Robe aus.
    Ich erhob mich ebenfalls und schaute an mir herunter. Nein, keine Veränderung. Ich sah immer noch aus wie ein kleines Zelt mit Füßen.
    Xonea öffnete das Außenschott, und wir gingen hintereinander die Andockrampe hinunter, auf etwas zu, das ganz sicher das Paradies in irdischer Form sein musste.
    Der gewaltige Himmel war rose, zu dunkel, um rosa genannt zu werden, aber zu hell für ein Rot. Nur die Sonnenscheibe, die den gesamten Horizont erfüllte, war rot. Gerade Wolkenstreifen lagen in symmetrischen Mustern um die blutrote Sonne. Wolken, die in jeder Farbe des Regenbogens und in anderen leuchteten.
    »Willkommen!«, rief ein Stimmenchor.
    Ich senkte den Blick vom atemberaubenden Anblick über uns und erblickte eine große Gruppe Jorenianer, die am anderen Ende der Rampe warteten. Sie waren im Blau von HausClan Torin gekleidet.
    »Verwandte?«, fragte ich Xonea.
    »Verwandte«, sagte er. »Das Paar, das so begeistert winkt, sind meine ClanEltern.«
    Womit sie auch Kaos ClanEltern waren. Und damit auch meine.
    Sie waren ein hübsches Paar und schlugen alle Formalitäten in den Wind, um mit ausgebreiteten Armen eilig die Andockrampe hinaufzulaufen. Die Familie zerquetschte mich bei einer Art Gruppenumarmung zwischen ClanEltern und Xonea und Adaola. Welche Wahl hatte ich schon? Ich umarmte sie ebenfalls. Als wir mit dieser Demonstration unserer Zuneigung fertig waren, war mein Robenzelt etwas zerknittert.
    »Du bist so klein!« sagte Adala, die ClanMutter. Sie war eine schöne, stämmige Frau, die zu jung aussah, um die Mutter dreier erwachsener Kinder zu sein. Sie hatte zudem Recht. Ich reichte ihr gerade mal bis über die Hüfte.
    »Was für eine wunderschöne Färbung«, sagte Xonal, der Clan-Vater. Er war sogar noch größer als Xonea und hatte beinahe dunkellilafarbenes Haar. Als er lächelte, sah ich in ihm, was Kao niemals werden würde – ein gereifter Mann.
    Das Paar wandte sich an den Rest des Außenteams. »Wir heißen euch alle willkommen«, sagte Adala. Xonal strahlte, als er Jenners Box aus meiner Hand nahm und für mich die Rampe heruntertrug.
    »Sie wissen doch, dass wir nicht mehr verlobt sind, oder?«, murmelte ich Xonea zu.
    Ein seltsamer Ausdruck huschte über sein Gesicht. »Sie wissen Bescheid.«
    Bevor ich Einzelheiten dazu erfahren konnte, was unsere ClanEltern nun genau wussten, betraten wir jorenianischen Boden.
    Die wenigen Simulationen dieser Welt, die ich hatte laufen lassen, verblassten neben der Wirklichkeit. Alles war schärfer, klarer und viel beeindruckender. Die lilafarbene See würzte jeden Atemzug mit Salz und Feuchtigkeit. Bunte Farben, von roten Blumen bis zu grüner Haut, strahlten brillant und lebendig. Sogar die Luft war eher eine liebevolle Berührung auf meiner Haut als die übliche Gasmischung aus Sauerstoff/Stickstoff/Kohlenstoff und Dioxid/ Helium/Wasser.
    Das war also meine adoptierte Welt. Auf der die Pflanzen sangen. Auf der große Familien in engen, aufrichtigen Gemeinschaften lebten. Wo die herrschenden Häuser ebenso wohlmeinend wie weise waren.
    Warum juckte es mich

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