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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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freizubekommen. »Nein, Cherijo.«
    Ich konnte das nicht richtig verstanden haben. »Nein, was?«
    Seine Hände taten mir weh. »Nicht noch eine gedankenlose Verführung.«
    Gedankenlos? Verführung? Meine überladenen Zellen machten es schwer, die Worte zusammenzubringen. Sie ergaben keinen Sinn.
    Und dann plötzlich doch. Er bezog sich auf das einzige Mal, wo wir Sex hatten. Als der Kern ihn gezwungen hatte, mich zu nehmen, indem er ihn gedankenlos werden ließ. Mich zu vergewaltigen, wenn auch widerstrebend. Ich keuchte auf. Reever verglich dies hier mit dem?
    »Hast du deinen Verstand verloren?«
    »Ist das alles, was du willst? Geschlechtsverkehr mit mir haben?« Seine Stimme war vollkommen eisig, ebenso wie seine Augen. Die Hitze darin musste ich mir eingebildet haben. Vielleicht hatte er mir etwas in die Hühner-Nudel-Suppe getan, als ich nicht hingeschaut hatte.
    Meine Leidenschaft wurde zu kaltherziger Wut. »Jetzt? Natürlich nicht, Reever. Ich dachte, wir könnten über die Verhandlungen der Liga im Tuyhui-Quadranten diskutieren. Was zur Hölle denkst du denn?«
    »Welche Art von Stimulanzmittel hast du der Zubereitungseinheit einprogrammiert?«
    Ich starrte ihn ungläubig an. Er dachte, ich hätte ihm etwas in die Suppe getan. »Keines!«
    »Dann willst du einfach nur Sex?«
    Ah, ich verstand nun. Er brauchte einen Haufen Worte. »Ja, das will ich.«
    »Erwartest du, dass dich das befriedigt?«
    »Erwartest du, dass du in fünf Minuten noch atmest?« Ich wand mich. »Geh von mir runter.«
    Er hielt mich unter sich festgenagelt. »Warum ich, Cherijo?«
    »Gute Frage!«
    »Warum nicht einer der Torins?«
    »Nimm deine verdammten Hände von mir.« Als er seinen Griff löste, schob ich ihn weg und rollte von der Matratze herunter. »Gott, Reever, du hast wirklich ein Händchen für den richtigen Moment.«
    Ich stapfte zum Aussichtsfenster hinüber und starrte auf die Sterne. Ich zitterte. Duncan Reever hatte mich zum Zittern gebracht.
    »Warum machen wir nicht ein anderes Mal weiter?« Niemals wieder. Niemals. Vorher würde ich Selbstmord begehen. Nein, ich würde ihn umbringen und dann Selbstmord begehen.
    »Was ist los mit dir?«, sagte er. »Du bist sonst nie so.«
    »Woher willst du das wissen?« Ich wurde abfällig. »Beim einzigen Mal, als wir miteinander Sex hatten, musste vorher eine Fremdweltler-Lebensform dein Gehirn übernehmen.«
    »Ich könnte dies tun.« Er klang grausam – eine weitere Premiere. »Ich könnte dich berühren, könnte nehmen, was du anbietest. Ich könnte deinen Körper gebrauchen, Cherijo, bis du vor Erschöpfung nicht mehr aus diesem Bett aufstehen könntest.«
    Ich schaute über die Schulter, durch die Maske, die er trug. Erkannte all die glühende, wartende Leidenschaft dahinter. Und er enthielt mir das vor.
    Ich schaute ruckartig wieder durch das Fenster und ließ meine Stimme so gemein klingen wie seine: »Versprechungen, Versprechungen.«
    »Cherijo, schau mich an.« Als ich es nicht tat, trat er hinter mich und wirbelte mich herum. »Ich könnte all das tun, aber deswegen bin ich nicht hergekommen.«
    »Ach, wirklich? Witzig, ich dachte, genau darum ginge es. Warum bist du dann hier?«
    Er schüttelte nur den Kopf. »Ich werde mich nicht als Ersatz benutzen lassen.«
    »Als Ersatz wofür?« Ich schubste ihn weg und wies energisch auf die Schlafplattform. »Siehst du da irgendjemanden, Reever? Nein. Hast du davon gehört, dass ich mit irgendjemandem sonst schlafe? Zu deiner Information: Das tue ich nicht.«
    »Die Jorenianer erinnern dich zu sehr an Kao Torin.«
    »Oh, um Himmels willen!« Ich wischte mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Jorenianer verbinden sich für das ganze Leben, das weißt du doch. Keine Hochzeit, kein Sex. Wenn ich mich mit jemandem einlasse, muss ich mich schnellstens um die Namen unserer Kinder kümmern!«
    »Ein Torin würde von dir erwarten, dass du dich mit ihm verbindest.«
    War er taub? »Ja. Ja!«
    »Um also Verpflichtungen zu vermeiden, hast du mich zu deinem Liebhaber erkoren.«
    Das stimmte überhaupt nicht. Warum also klappte mein Mund auf? Hatte ich Reever ausgewählt, damit ich mich nicht verpflichtet fühlte? Weil er ein Mensch und kein Jorenianer war? Nein. Er verdrehte meine Gefühle, bis sie zu seiner Auffassung passten. Das war offensichtlich der falsche Ansatz. Vielleicht würde Vernunft besser helfen als Gezeter.
    »Pass auf, Reever, wir sind erwachsene Leute. Wir können dafür sorgen, dass das hier funktioniert

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