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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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das wäre besser, als einen Ärmel meiner Jacke über die Schulter rutschen zu lassen und mit den Wimpern zu klimpern. »Komm schon.«
    Wir gingen zurück auf Deck Neun und zu meinem Quartier. Bevor ich die Tür öffnen konnte, packte er mich bei den Schultern und drehte mich herum. Ich starrte auf seinen Kragen und biss mir auf die Unterlippe.
    »Cherijo. Hab keine Angst vor mir.«
    Wollte ich Sex mit ihm haben? Ja. Wollte ich, dass er das schützende Männchen spielte, das das hysterische, beinahe jungfräuliche Weibchen beruhigte? Nein. Etwas von meinem Stolz war mir noch geblieben. Irgendwo. Von der Hitze, die durch meine Adern strömte und ausgereicht hätte, eine Infusionsnadel zu schmelzen, ganz zu schweigen.
    »Ich habe keine Angst vor dir.« Ich zog ihn am Arm in mein Zimmer. Jenner begrüßte uns mit einem legeren Maunzen, als er auf den Flur hinausschlüpfte. Ich passte die Beleuchtung an und lehnte mich dann für einen Moment an die Wandverschalung, schwindelig vor Lust.
    Das hier war falsch. Falsch. Ich brauchte eine Ablenkung. Eine Verzögerungstaktik. Sollte mir den Kopf untersuchen lassen. Warum tat ich dies hier? Es musste an ihm liegen, definitiv an ihm. Jedes Mal, wenn Reever mir nahe kam, zündeten alle meine Nervenenden. Was konnte ich unternehmen, um ihn mir so lange vom Hals zu halten, bis ich den Kopf klar bekommen hätte? Meine Zubereitungseinheit! »Willst du etwas essen? Trinken?«
    »Wir haben gerade gegessen.«
    Okay, vielleicht würde mir meine Disc-Sammlung etwas Zeit erkaufen, bis ich meine Libido wieder unter Kontrolle bekam. »Möchtest du historische terranische Musik hören?«
    Er stand direkt hinter mir. »Ich habe keine Vorlieben«, sagte er und kam näher.
    »Wie wäre es mit etwas altertümlichem Jazz?«
    »Ich habe noch nie welchen gehört.« Bei jedem Wort traf ein Atemzug meinen Nacken.
    Ich unterdrückte ein Stöhnen. »Setzt dich. Jazz ist die einzige Audio-Kunstform, die Terra jemals hervorgebracht hat.« Ich wählte eine Disc aus. »Wir werden mit Miles Davis beginnen. Er spielte Trompete wie ein Engel.«
    Er setzte sich nicht. Stattdessen berührte er mein Haar. »Engel sind nur Gestalten aus der religiösen Mythologie.«
    Ich gestattete mir, die Berührung seiner Finger auf meiner Kopfhaut zu genießen. »Warte, bis du Miles hörst. Dann änderst du deine Meinung vielleicht.« Davis’ feine Synkopierungen glitten durch die Luft und füllten sie mit kühlen, dunklen Tönen. Reever packte mein Handgelenk. Nein, tu das nicht, dachte ich, entzog mich ihm und drehte mich schnell zu meiner Zubereitungseinheit herum. »Möchtest du einen Drink?«
    »Nein.« Er kam wieder auf mich zu. »Danke.«
    »Nun, ich könnte einen Tee gebrauchen.« Er wusste, dass ich auf Zeit spielte, und ich wusste, dass er es wusste. Meine Gedankengänge zerfielen. Rasant. »Wusstest du, dass man auf Joren einige Arten von Salzwasserpflanzen züchtet und …«
    »Cherijo.« Seine Hände berührten mich erneut. Er war so nah, dass ich ihn riechen konnte. Sauber, männlich, vertraut. Menschlich. »Beruhige dich.«
    Kein einziges System in meinem Körper funktionierte noch normal. »Ich bin ruhig.«
    »Ich bin es nicht«, sagte er. Ich konnte sein Herz knapp über meinem linken Schulterblatt schneller schlagen spüren.
    »Du, Reever?« Humor war meine letzte Rettung. Mein Keuchen ruinierte allerdings den Effekt. »Du wirst noch deinem Ruf schaden.«
    Zu spät. Seine Hände umklammerten meine Handgelenke. »Verbinde dich mit mir.«
    »Bist du sicher, dass du keinen Drink willst?« Im verzweifelten Versuch, das Unausweichliche hinauszuzögern, fing ich an zu plappern. »Du hast meine terranische Mischung noch nicht probiert. Magst du Hagebutte und Kamille?« Ich spürte, wie sein Geist nach mir griff, und schloss die Augen. »Vielleicht einen Kaffee …«
    »Joey.« Seine Gedanken strömten über den Rand meines Bewusstseins. »Lass mich hinein.«
    Ich hatte dieses Telepathie-Ding nie gemocht. Reever schaltete irgendwie meinen Geist vollständig aus, wenn er sich mit ihm verband. Er nahm mich in die Arme und zog mich in einen Walzer, während Miles Davis die Trompete spielte, als würden Engel weinen.
    Er brachte mich zum tanzen. Man kann zu Jazz keinen Walzer tanzen, dachte ich.
    Warum nicht? Seine Stimme erklang in meinem Kopf. Es ist doch Musik, oder?
    Es war nicht so, als hätte ich eine Wahl gehabt. Okay, vielleicht doch. Ich drängte mich näher an seinen warmen Körper. Warum wolltest du dich erst

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