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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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…«
    »Auf welcher Basis?« Reever verschränkte die Arme. »Du hegst keine Gefühle für mich.«
    Ich hätte lügen können, aber ich tat es nicht. »Ich … mag dich.«
    »Du kennst mich nicht.« Er ging zur Tür, hielt dann inne. »Gib mir Bescheid, wenn du an mehr interessiert bist als an meiner körperlichen Verfügbarkeit.«
    Das war eine tolle Schlusszeile. Er verließ den Raum.
    Ich war unerwarteterweise vollständig wütend. Eine leere Tasse krachte gegen die Tür, aber sie hatte sich schon wieder geschlossen. Trotzdem nahm ich eine weitere Tasse und warf auch diese. Die Geräusche, mit denen sie zersprangen, waren Musik in meinen Ohren.
    Ich wollte etwas zerreißen, etwas in Stücke schlagen, ich wollte …
    … mich hinsetzen und herausfinden, warum ich völlig durchgedreht war.
    Ich griff nach meinem Scanner, setzte mich auf den Rand meiner Schlafplattform und führte eine Scanreihe an mir durch. Meine Herz- und Atemfrequenz lagen weit über den Norm werten. Ich war ärgerlich, also konnte es am Adrenalin liegen, das aufgrund der Emotionen ausgeschüttet wurde.
    Oder vielleicht war ich tatsächlich unter Drogen gesetzt worden.
    Das Richtige wäre nun gewesen, auf die Krankenstation zu gehen und eine Blutuntersuchung vorzunehmen. Aber dann würde der Omorr sofort seine Nase in meine Angelegenheiten stecken und wissen wollen, warum ich das tat. Nein, keine Chance. Ich würde die Untersuchung vornehmen, wenn seine Schicht beendet war.
    Aber warum sollte mich überhaupt jemand unter Drogen setzen? Die Jorenianer hatten mich adoptiert, willkommen geheißen, mir ihre Freundschaft förmlich aufgedrängt.
    Ich ließ mich auf die Matratze fallen und dachte an Reever. Das musste eine weitere seiner telepathischen Manipulationen sein. Nur dass er mich ohne die Worte nicht wollte. Warum hatte er mich nicht einfach dazu gebracht, sie zu sagen?
    Schließlich beruhigte ich mich; betrachtete die wirbelnden Muster an der Decke; schloss die Augen.
    Ich trieb in einem Meer aus warmer, schwarzer Flüssigkeit. Ein feines Netz hielt meinen Körper in der Schwebe. Ich war gern hier. Es war warm und sicher. Viel besser als das Gefühl, mit dem mich Reever zurückgelassen hatte.
    Plötzlich durchschnitt Licht diese ewige Nacht. Ich schloss meine Augen. Schmerz glitt durch meine verdrehten Gliedmaßen, als einer der Fäden pulsierte und etwas in meinen Körper eindrang. Ich spürte, wie ich mich veränderte, die sichere Dunkelheit verließ. Mein Geist formte seinen ersten bewussten Gedanken.
    Etwas stimmt nicht.
    Als wäre es eine Antwort auf meine Gedanken, spannten sich weitere Stränge, und schmerzhafte Schläge trafen meine kleinen Knochen.
    Klein. Ich war so klein. Hilflos. Der Schmerz, den ich spürte, formte mich. Ich würde mich gegen ihn wehren. Ihn besiegen.
    Eine weitere Kammer. Hier leuchtete die Luft in einem matten, sanften Gold. Ich war wieder ich selbst und atmete erleichtert auf Was für ein Albtraum.
    Was war das?
    Ich war nicht allein. Ich konnte die Präsenz, die mit mir in diesem Traum war, nicht sehen, aber ich wusste um ihre Anwesenheit. Der Albtraum war noch nicht zu Ende, aber er hatte sich irgendwie … verlagert.
    »Hier. Ich bin hier.«
    Die sanfte Stimme flüsterte, bot mir Trost. Ich bewegte mich langsam auf das Geräusch zu. War das Reever, um mich hier nun ebenso zu verfolgen wie auf der anderen Seite? Sollte er nur versuchen, sich mit mir zu verbinden. Ich würde ihm ein Loch in sein mysteriöses Gehirn schlagen.
    »Ich kann dir helfen.«
    Der Tonfall der Stimme war entschlossen. Gefährlich.
    Die Worte wirbelten um mich herum, während die Stimme immer und immer wieder meinen Namen rief. Das hätte mich zur Ruhe bringen sollen, aber der vorherige Albtraum war mir noch zu frisch im Gedächtnis, also blieb ich wachsam.
    Hände näherten sich mir, berührten mich …
    Ich erwachte mit einem Schrei. Der Schweiß hatte dunkle Flecken auf meinem Unterhemd hinterlassen. Angst lag wie ein Stein in meinem Magen. Es erschien mir sehr reizvoll, mich zu übergeben. Ich rieb mir die Augen und atmete tief durch. Reever musste damit aufhören.
    Nein, das war nicht Reever. Ich erinnerte mich jetzt.
    Die Hände, die mich in meinem Traum berührt hatten, hatten sechs Finger gehabt.

3 Ruf des HausCIans
     
     
    Nach der Konfrontation mit Reever stürzte ich mich in die Arbeit. Ich führte am nächsten Morgen sogar eine Blutuntersuchung durch. Es gab keine ungewöhnlichen Werte, aber das bewies lediglich, dass ich

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