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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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verbringen?«
    »Um was zu tun?«
    »Cherijo.« Seine stark vernarbte Hand überwand die kleine Lücke auf dem Tisch und ergriff mein Handgelenk. Ich zog die Hand automatisch zurück, aber er hielt sie fest. »Nein. Ich werde dich nicht zwingen, eine Verbindung mit mir aufzubauen.«
    »Gute Idee. Du würdest mit lauwarmer Hühnchen-Nudel-Suppe im Gesicht auch nicht allzu gut aussehen.« Ich ließ meine Hand für den Augenblick dort, wo sie war. Warum war es so verdammt stickig hier drin? »Aber was willst du dann, Reever?«
    »Ich bin ein Mensch«, sagte er, während sein Daumen über meine Knöchel strich.
    Diese kleine, intime Geste hatte einen sehr peinlichen Effekt auf mich. Ich konnte praktisch spüren, wie die Röte meinen feuchten Hals hinaufkroch. »Aha. Und?«
    Er verschränkte seine langen Finger mit meinen. »Wir teilen mehr, als du zugeben willst, Cherijo.«
    Okay, ich wusste, was er meinte. Obwohl ich in einer Embryonenkammer gezeugt worden war, hatte ich die gleichen natürlichen, gesunden Bedürfnisse wie jede andere menschliche Frau. Reever wusste das aus eigener Erfahrung.
    Ich spürte einen Schweißtropfen meine Wange herunterlaufen. »Ich nehme an, du willst mehr als das Vergnügen, nur meine Hand zu halten.«
    »Ja.«
    Er hatte bereits mehr als das gehabt. Reever hatte mich, kontrolliert von der Kern-Lebensform, in einer Isolationskammer auf K-2 angegriffen. Der Angriff verwandelte sich schnell in eine seltsame Art der Verführung. Ich erinnerte mich nicht gerne daran, was Reever und ich dort auf der Untersuchungsliege getan hatten. Aber das bedeutete nicht, dass ich vergessen hätte, wie es sich angefühlt hatte. Tatsächlich reagierten einige Teile meines Körpers jetzt in der gleichen Weise wie damals.
    Ich räusperte mich. »Du bist an … biologischeren Sachen interessiert.« Was war nur mit mir los? Ich führte mich auf wie eine hormonüberladene Heranwachsende.
    »Ja«, sagte er erneut.
    Du bist keine Jungfrau mehr, erinnerte ich mich, also hör auf, dich wie eine zu verhalten. Kao und ich hatten eine grandiose Nacht miteinander verbracht, an die ich mich für immer erinnern würde. Alles, was Reever anzubieten hatte, waren einsilbige Antworten. Ich brauchte deutlich mehr als das.
    »Du lehnst ab.« Er zog seine Hand zurück.
    Aus einem Anflug von Wagemut heraus entschloss ich, dass es Zeit war, meinen Stolz und Reevers Mangel an menschlichen Emotionen zu ignorieren. Ich brauchte ihn. Das war im Moment mit Sicherheit wichtiger als mein Stolz. Tatsächlich konnte ich an nichts anderes denken.
    Ich schnappte seine Hand und drängte meine Finger wieder zwischen seine. »Sag mir genau, was du willst.«
    Er brachte die Worte unter Schwierigkeiten hervor. Ich konnte förmlich hören, wie sie sich dagegen wehrten, hervorgezogen und ausgesprochen zu werden. »Ich will mit dir zusammen sein, will deine Erfahrungen teilen. Ich will dich kennen, mit dir sprechen. Ich will dich berühren. Ich will mich mit dir verbinden. Ich will …«
    »Okay.« Ich wollte einige von diesen Dingen auch. Vor allem das mit dem Berühren. »Gut genug.«
    Seine Finger schlossen sich um meine. »Du wirst Zeit mit mir verbringen?«
    So konnte man es auch sagen. Konnte er spüren, wie ich von innen heraus verglühte? Sammelte sich da Schweiß über seiner Lippe? »Sicher.«
    Seine kalten Augen erwärmten sich um ein oder zwei Grad. »Danke.«
    »Gern geschehen.« Ich war unsicher, aber jetzt konnte ich nicht mehr zurück. Jedes Nervenende in meinem Körper verlangte nach Aufmerksamkeit. Zum Glück musste ich nicht darüber nachdenken. Ich löste meine Hand von seiner und stand vom Tisch auf.
    »Wann kann ich dich wiedersehen?«, fragte er mich, während er ebenfalls aufstand. Brauchten wir einen Termin? Unerträgliches Verlangen flammte in mir auf und schleuderte meine übliche Vorsicht beiseite. »Komm mit in mein Quartier. Jetzt.«
    Ich weiß nicht, wer darüber mehr erschrocken war, Reever, der zugegeben hatte, dass er mich wollte, oder ich, die Amateur-Verführerin. Ich versuchte meinen guten Auftritt nicht dadurch zu ruinieren, dass ich mein Angebot sofort wieder zurücknahm, kaum dass es meine Lippen verlassen hatte.
    Duncan sah aus, als hätte ich ihn dahin getreten, wo es terranischen Männern am meisten wehtat. Seine Pupillen vergrößerten sich. Als er die Worte endlich herausbrachte, klang er heiser: »Bist du sicher?«
    Hatte ich wirklich so einen Effekt auf ihn? »Nein.« Ich streckte meine Hand aus. Ich dachte,

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