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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Zerstörung. Der Klang weinender Kinder sorgte dafür, dass ich mich vorwärtskämpfte. Etwas Heißes, Gezacktes durchstach den Anzug und schnitt in meinen rechten Oberschenkel. Ich riss mein Bein zur Seite und fühlte das Blut aus der Wunde schießen. Eine Arterie?
    »Helft uns!«, rief eine vertraute Stimme.
    Ich kniff die Augen zusammen und versuchte zu sehen, wo sie waren. Dicker, schwarzer Rauch füllte die Luft mit dickem Nebel. Über mir waren die Deckenplatten gesprungen, und von dort hingen lange, tödliche Kabel herunter, die noch unter Strom standen. Überall um mich herum knackten und flackerten Flammen und bildeten eine tödliche Barriere, durch die ich hindurchmusste. Sofort.
    Da: Fünfzig Meter vor mir trieb Tonetka die Kinder aus der Gefahrenzone. Schmerzerfüllt krabbelte ich den steilen Schutthaufen herunter, bis mir eine dichte Feuerwand den Weg versperrte.
    »Geh zurück!«, rief Tonetka.
    Nachdem ich einen tadellosen Schutzanzug dafür ruiniert hatte? Keine Chance. Ich klemmte die Hände unter meine Arme, machte mich klein und rollte kopfüber vorwärts. Unglaubliche Hitze brannte durch den Anzug und verbrühte mein Fleisch, als ich durch das Feuer rollte.
    Als ich auf dem Boden landete, stand mein Anzug in Flammen. Die Kinder schrien erschrocken. Tonetka klopfte die Flammen schnell aus und zog mir den glimmenden Stoff aus.
    »Dein Pfad hätte umgelenkt werden können!«, rief die Oberste Heilerin und zog mich auf die Füße.
    Ich hustete krampfhaft. »Bist du in Ordnung?«, fragte ich, sobald ich wieder Luft bekam.
    Den Kindern ging es gut. Einige hatten kleinere Verbrennungen, aber der Großteil war nur verängstigt. Meiner Chefin war es nicht so gut ergangen. Tonetka war mit Schnitten übersät. Staub ließ ihr Haar grau erscheinen, und ihr normalerweise tadelloser Kittel war ein zerfetzter Lumpen. Sie hatte große Stücke davon abgerissen, um die Wunden der Kinder zu verbinden. Schwarze Flecken verunzierten die glatte blaue Gesichtshaut.
    »Was ist mit dir passiert?«, wollte ich wissen.
    »Die Gangpaneele sind auf mich heruntergestürzt.« Sie wies zurück zum Schutthaufen. »Die Kinder konnten mich herausziehen, bevor sie zu brennen anfingen.«
    Ich wandte den Kopf auf der Suche nach einem Ausgang. Dann sah ich ihn und schnappte nach Luft. »Mutter aller Häuser.«
    Hinter der Obersten Heilerin war eine ganze Sektion der Hülle ins All gesprengt worden. Der unsichtbare Puffer war das Einzige, das zwischen uns und dem tödlichen Vakuum stand.
    »Wir müssen sie durch die Lücke bringen.« Ich wies auf den Weg, durch den ich hineingekommen war. Tonetka verband mein Bein bereits eifrig mit einem Streifen ihres Kittels. Sie richtete sich auf, um die Öffnung zu begutachten. Gleichzeitig verkündete ein verzerrtes Kommunikationssignal, dass der Puffer in dieser Sektion an Energie verlor. Als wenn wir nicht schon genügend Probleme hätten.
    »Zuerst müssen wir das Feuer löschen.«
    Tonetka schüttelte den Kopf. »Die Feuerlöschausrüstung funktioniert nicht. Ich habe versucht, sie manuell zu überbrücken, aber die Sicherheitskonsole hat eine Fehlfunktion.«
    Ich schaute mich nach etwas um, das wir benutzen könnten. Dann entdeckte ich etwas. »Das!« Ich zeigte auf eine große Plastikwanne.
    »Das ist zu klein und wird schmelzen«, sagte Tonetka.
    Ich öffnete den Deckel und schob ihn zur Seite. Darunter kamen mehrere hundert Kilo sauberen sterilen Sands zum Vorschein. Ich hatte gewusst, dass er hier sein würde, immerhin hatte ich den Kindern das Konzept des terranischen Sandkastens erklärt.
    »Das können wir auf die Flammen werfen«, sagte ich. »Es wird sogar die chemischen Feuer löschen. Die älteren Schüler sollen uns helfen.«
    Wir gaben den größeren Kindern Behälter und formten eine terranische Eimerkette. Tonetka und ich stellten uns an die Feuer und die Kinder reichten Behälter mit Sand zu uns durch. Wir leerten sie in die Flammen und reichten sie zurück. Binnen weniger Minuten waren nur noch rauchende Teile und ein Haufen sandbedeckten Schutts übrig.
    »Das war’s«, sagte ich. »Bringen wir sie hier raus!«
    Tonetka nickte und winkte den Kindern. »Hört mir jetzt ganz genau zu. Umwickelt eure Hände mit Streifen eurer Kleidung. Fasst nichts zu lange an. Bewegt euch so schnell wie ihr könnt.«
    Sie wollte meine in Mitleidenschaft gezogenen Hände untersuchen, aber ich zog sie weg. »Später. Jetzt müssen wir uns bewegen, sofort.« Ich drehte mich zur Öffnung um und

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