Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
Vom Netzwerk:
rief: »Xonea! Wir schicken jetzt die Kinder durch. Bereitet euch vor!«
    »Fertig!«, rief eine entfernte, gedämpfte Stimme.
    Wir mussten die Kinder zusammen zu der Öffnung hochwuchten. Als ihr Gewicht auf meinen verbrannten, gebrochenen Händen lastete, sagte ich einige Worte, an die sich die Kinder hoffentlich nicht erinnern würden. Wir hoben immer mehr nach oben. Zehn. Zwanzig. Dreißig. Endlich schoben wir das letzte Kind hindurch.
    Ich drehte mich zu Tonetka um. »Jetzt wollen wir mal sehen, wie gut du klettern kannst, alte Frau.«
    Sie betrachtete die Lücke. »Rinderleicht.«
    »Kinder. Kinderleicht.« Das Lachen tat weh. »Warte, bis du oben bist. Komm schon, los geht’s.«
    »Du musst zuerst gehen, Cherijo.«
    »Alter vor Schönheit.«
    »Du kannst mit deinen kaputten Händen nicht da hochklettern. Ich werde dich hochheben müssen.«
    Ich schaute hinunter. Das war das Ende meiner Karriere als Chirurg. »Lass mich bloß nicht fallen.«
    Tonetka nahm mein Gesicht in ihre Hände und schaute mir in die Augen. »Ich danke der Mutter für den Tag, an dem du unsere ClanTochter geworden bist.« Sie küsste mich sogar auf die Stirn.
    Ich grunzte sie an. »Ja, ich ehre dich auch, du dickköpfige alte Kampfaxt. Jetzt schieb mich hoch.«
    Ich war ebenso groß und schwer wie die meisten Kinder, aber Tonetka musste mich alleine hochwuchten. Sie schob mich zu der Lücke hoch und gab dabei einen Strom von Flüchen von sich, die mein Vocollier ignorierte.
    Große Hände warteten auf mich und zogen mich hindurch -Xonea und Hado waren es. Ich schaffte es hindurch, ohne meinen zerschlagenen Körper noch allzu sehr weiter zu misshandeln. Xonea sah meine Hände und das Bein und fluchte. Sobald meine Füße den Boden berührten, drehte ich mich um und rief nach Tonetka. »Komm schon, Oberste Heilerin!«
    Hado legte eine Hand auf meine Schulter. »Heilerin Cherijo. Wir müssen hier weg, sofort.«
    Ein seltsamer Laut und darauf folgende Vibrationen erschütterten das Deck. Hatten die Söldner uns irgendwie verfolgen können? Der große Schutthaufen verschob sich, als würde er von uns wegrutschen.
    Er stürzte zusammen, auf der Obersten Heilerin.
    »Tonetka!«, schrie ich, aber Xonea half Hado dabei, mich wegzuziehen. »Schnell … wir müssen …« Meine Hände funktionierten nicht richtig. Ich konnte die Männer nicht abschütteln. »Was tut ihr? Helft ihr!«
    Hado sah mit traurigem Gesicht zu der Öffnung. »Sie passt nicht durch die Lücke.«
    »Ich sorge dafür!«
    »Cherijo!« Xonea schüttelte mich. »Du musst dich um die Kinder kümmern!«
    Leise Schmerzenslaute drangen schließlich durch meine Wut. Ich packte meinen Erwählten so gut es ging am Kragen und zog mich nah an sein Gesicht heran. »Hör zu! Es ist mir egal, wie du es machst, aber hol sie da raus!«
    Xonea nickte, und ich ließ los. Dann machte er sich mit Hado zusammen wieder an die Arbeit an der Konsole.
    Eine der Schwestern besprühte meine Wunden mit Sprühpflaster, auch wenn sie es nach eigener Aussage wider besseres Wissen tat. Ich ignorierte sie. Als ich die Handschuhe anzog, musste ich einen Schmerzensschrei unterdrücken, dann machte ich mich daran, die Verwundeten zu behandeln. Volle vier Klassen waren gerettet worden. Die meisten standen unter Schock, hatten kleinere Verbrennungen und gereizte Lungen.
    Man brachte weitere Verletzte aus der eingestürzten Sektion. Lehrerpersonal, das eine Besprechung hatte, als der Angriff stattfand. Zwei waren tot. Drei weitere starben auf dem Boden, während wir versuchten, sie künstlich zu beatmen. Ihre Körper waren nicht nur verbrannt, sondern verkohlt.
    Mannschaftsmitglieder aus allen Bereichen des Schiffs halfen dabei, die kritischen Fälle auf Tragen herauszubringen. Als es keine Tragen mehr gab, wurden die Verletzten einfach von starken jorenianischen Armen getragen. Ich hatte gerade eines der Kinder für den Transport stabilisiert, als ein seltsames Rumpeln den Boden erzittern ließ. Das Geräusch von reißendem Metall schnitt durch die Luft. Ich schaute auf die Barriere, sah sie erzittern und rannte.
    »Tonetka!«
    Xonea und Hado standen wenige Meter vor dem Schutthaufen und fummelten immer noch an den Notfallkontrollen herum.
    »Holt sie da raus!«, schrie ich sie an.
    »Das können wir nicht. Der Puffer ist zu schwach.« Xonea packte mich am Arm. »Er verformt sich bereits. Sie hat ihren Pfad gewählt!«
    »Einen Scheißdreck hat sie!«
    Eine weitere Erschütterung ließ das Deck erzittern, dann fiel

Weitere Kostenlose Bücher