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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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gemacht.
    Ergib dich mir, Cherijo. Wir müssen uns beeilen.
    Mit einem mentalen Trick riss ich die Wand zwischen uns ein. Duncan brach über mich herein wie eine gewaltige, gischtbedeckte Meereswelle. Er sank in meinen Geist, tiefer als je zuvor, bis ich fast nicht mehr spürte, dass unsere Gedanken verbunden waren.
    Duncan?
    Ja. Ich bin hier. Versuch dich an das erste Mal zu erinnern, als die Präsenz zu dir kam.
    Ich wurde von einer goldglänzenden, stillen Kammer verschluckt. Ich war nicht allein; konnte nicht sehen, wer da noch war, aber ich fühlte es.
    Ja. Du hast den ersten Traumzustand erreicht. Schau dich um. Suche nach der Präsenz.
    Herumschauen. Drehen. Suchen.
    »Cherijo …«
    Eine leise, eindringliche Stimme.
    Du kennst diese Person, dachte Reever.
    Ich ignorierte ihn und schwebte auf die Stimme zu.
    Du dachtest, ich wäre es. Wurdest ärgerlich. Wolltest … Er gab ein seltsames Geräusch von sich. Ein Loch in mein Gehirn schlagen?
    Ich antwortete nicht, konnte es nicht. Mein Herz pochte gegen meine Rippen, als der Albtraum mich einfing.
    »… dir helfen.«
    Die Präsenz wirbelte um mich herum. Wollte mich. Wollte in mich gelangen. Dieses verzweifelte, irrationale Verlangen hatte ich schon vorher einmal gespürt. Aber bei wem?
    Reever , sandte ich schließlich ein verzweifeltes Flehen aus. Hol mich hier raus.
    Ich sehe Hände, die nach dir greifen. Jorenianische Hände.
    Ja. Wie auch immer. Hol mich sofort hier heraus!
    Duncan legte sich um mich. Seine Arme umfassten mich, wiegten mich, schützten mich vor den Händen. Diesen schrecklichen Händen, die mich geschlagen hatten, immer und immer wieder. So viel Wut.
    Alles ist gut, Joey. Halt dich an mir fest.
    Duncan? Ich spürte, wie er mich aus dieser Kammer in eine andere führte.
    Ich bleibe bei dir. Werde es mit dir zusammen erleben.
    Meine Wahrnehmung der Kammer veränderte sich. Hier schien das mir bekannte, angenehme Licht plötzlich kalt und steril. Die Luft, die mir einst so weich erschien, war stickig. Wärme füllte die Kammer. Es fühlte sich an, als würde ich in einen Bottich voller gerinnendem Blutes hinabgelassen.
    »Ausgestoßene …«
    Es lockte mich. Strich mit den Fingern über meine Haut. Ich erschauderte heftig; sogar verprügelt zu werden war besser als das.
    Da ist Liebe, dachte Duncan, und seine Arme umschlossen mich immer noch. Liebe, die nicht erwidert wurde. Liebe, die du abgelehnt hast.
    Die einzige Person, die ich in letzter Zeit abgelehnt hatte, war … Xonea.
    Zu niemandem gehörend … unter Tränen auf ein Ende der Einsamkeit wartend … war ich das, oder die Präsenz? Oder wir beide?
    Reever! Ich wandte mein Gesicht von den suchenden Lippen ab und griff nach dem reinen, weißen Licht, dass von Duncan kam.
    Du musst dich dem Angreifer stellen, Cherijo.
    Die Hände hielten mich an Ort und Stelle. Ich wand mich, versuchte mich zu befreien. Hörte etwas darüber, dass ich klein wäre und dass man mir den Pfad zeigen würde. Leises, amüsiertes Lachen.
    Sieh, Cherijo. Sieh das Gesicht dessen, der dir Gewalt angetan hat.
    Ich konnte nicht hinsehen. Ich musste hier raus …
    Ein kräftiger Energiestoß riss mich aus der Verbindung.
    »Doktor!«
    Squilyp hielt mich auf dem Untersuchungstisch fest. Ich konnte meinen Körper sich winden und aufbäumen spüren, ihn aber nicht kontrollieren. Ebenso plötzlich, wie ich aus der Verbindung gerissen worden war, endete der Anfall. Ich sackte auf dem Tisch zusammen und versuchte nach Luft zu schnappen.
    »Geben Sie mir ihre Werte!«, schrie Squilyp die Schwester an.
    »Blutdruck 225 zu 97, Puls 140.«
    Kein Wunder, dass mir schwindelig war. Wenn meine Lebenszeichen sich nicht normalisierten, würde ich einen Schlaganfall bekommen. Wie viel Elektrizität hatte der Omorr eingesetzt?
    »Noradrenalin im roten Bereich«, sagte die Schwester. »Adrenalin ebenfalls erhöht.«
    »Fünfzig Milliliter Valeumine!«
    Ich spürte die Druckspritze an meiner Kehle und dann den sofortigen, entspannenden Effekt des Beruhigungsmittels. Mein Puls verlangsamte sich, meine Muskeln entspannten sich, mein Blutdruck sank. Das extreme Angstgefühl und die Scham lösten sich ebenso in Luft auf.
    Von den Drogen matt öffnete ich die Augen und sah Duncan neben mir. Er hielt meine Hand.
    »Hey.«
    »Sie ist bei Bewusstsein«, sagte er über die Schulter und wandte sich dann wieder mir zu. »Squilyp wüsste gern, wie du dich fühlst, Doktor Torin.«
    »Müde. Froh, dass es vorbei ist.« Ich versuchte die Augen

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