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Stardoc 02 - Der Klon

Stardoc 02 - Der Klon

Titel: Stardoc 02 - Der Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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schaute zu mir zurück, seine Tentakel steif und gesträubt.
    »Ist schon okay. Rufen Sie die Einsatzzentrale an. Bitten Sie darum, das man jemanden herschickt.« Nicht, dass sie viel tun könnten, außer vielleicht dabei zu helfen, meine Überreste vom Boden zu kratzen.
    »Sie wurde schwer verletzt und erholt sich noch davon«, sagte Squilyp zu Xonea. »Wenn Sie auch nur versuchen, ihr wehzutun, werde ich Sie hier und jetzt herausfordern.«
    Xonea nickte einmal. Der Omorr hüpfte widerstrebend aus dem Weg. Jetzt würde ich die Konsequenzen tragen müssen. Ich hätte niemals gedacht, dass sie in Form eines Schwertes mit sieben -nein, acht – Klingen auftauchen würden.
    »Gibt es ein Problem, ClanBruder?«, fragte ich.
    Xonea sah sich um. Die Linien um seine Nase gruben sich tiefer. »Also ist der Feigling geflohen.« Für einen Sekundenbruchteil flackerte Schmerz in seinem Gesicht auf, aber dann war er auch schon wieder verschwunden.
    »Ich nehme an, du beziehst dich auf Linguist Reever. Ja, er ist gegangen. Wofür brauchst du das da?« Ich wies auf das Schwert. »Willst du mich damit in Stücke hacken?«
    »Ich verteidige meine ClanSchwester«, sagte Xonea mit einem Grollen in der Stimme.
    »Reever hat mir nicht wehgetan, Xonea«, sagte ich. Die Wirkung der Medikamente setzte überraschend ein und dicker Nebel umhüllte meine Sinne. Was für ein Timing. »Ah, bevor du mich umbringst … könntest du …«
    »Cherijo!« Das Schwert fiel ihm aus der Hand und polterte zu Boden. Ich stolperte rückwärts gegen den Untersuchungstisch. Starke blaue Hände fingen mich auf und hoben mich an.
    Squilyp war sofort bei mir. Er scannte erneut meine Lebenszeichen. »Blutdruck und Puls sind zu niedrig. Doktor, Sie müssen sich jetzt ausruhen.« Er warf Xonea einen Blick zu, der aussagte, dass all dies seine Schuld war.
    »Gute Idee.« Meine Finger erschlafften unter Xoneas Hand. Ich war zu müde, um noch weiter gegen ihn zu kämpfen. Sollte er mit mir doch tun, was er wollte. Ich würde die ganze unangenehme Erfahrung verschlafen.
    »Sobald die Medikamente ihre Wirkung verlieren …«, setzte der Omorr an, aber Xonea unterbrach ihn mit einem Knurren.
    »Sie ist schon wieder unter Drogen gesetzt worden?«
    Ich hörte zu, wie der Omorr die Nachwirkungen der Verbindung beschrieb. Alles schien in einen langen, dunklen Tunnel hinabzusinken.
    »Hat er sie angefasst? Hat er ihr wehgetan?«
    »Ich würde ihr niemals wehtun.« Das war Reever.
    Meine Augenlider ließen sich ein letztes Mal dazu überreden, sich zu heben. Duncan und Dhreen standen in der Tür hinter Xonea und mit ihnen rund zwanzig Mannschaftsmitglieder. Reever hatte die gesamte Kavallerie mitgebracht. Kapitän Pnor trat neben Duncan, als Xonea herumwirbelte.
    »Xonea?« Er musterte das Gesicht seines ClanNeffen. »Erkläre mir, woher du wusstest, dass die Oberste Heilerin und Linguist Reever hier waren und die zerebrale Verbindung durchführten. Warum du bewaffnet hierher gekommen bist.«
    Ich realisierte, dass Pnor versuchte, ihn dazu zu bringen, die Drohung zu wiederholen, damit man ihn zu einer ClanBeute machen könnte. Xoneas Schwert wurde beiseite getreten; ich hörte es über den Boden schlittern.
    »Nein. Ich werde nichts erklären.« Xonea ließ meine Hand los und ging auf Pnor zu. »Dies ist eine Frage der Ehre.«
    Pnor wirkte ausgesprochen abgestoßen. »Ich werde nicht gern manipuliert.« Er wandte sich um und machte eine knappe Geste. Drei große Jorenianer gingen zu Xonea und bauten sich um ihn herum auf. Keiner berührte irgendwen. So waren die Jorenianer. Ohne ein weiteres Wort verließen die vier die Krankenstation.
    Der Kapitän kam zu mir. »Oberste Heilerin, ich bedauere dies hier.«
    »Sprich mit ihm, Pnor«, sagte ich mit schwerer Zunge. Ich konnte nicht aufhören zu gähnen. »Irgendwas stimmt hier nicht. Mit ihm.«
    »Linguist Reever sagte mir, dass ihr den Mörder nicht identifizieren konntet.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Versucht. Konnte nicht …«
    Der Kapitän zog eine Decke über mich und deckte mich wie ein Kind zu. »Ruhe dich aus. Wir sprechen später darüber.« Er verschwand.
    »Squilyp?«
    Der chirurgische Assistenzarzt kam an mein Bett. »Ja, Doktor?«
    »Verabreichen Sie … Stimulanz … vier Stunden.«
    »Aber Doktor …«
    »Tun Sie … es einfach … Spliss-Lippe.« Ich lächelte und schlief ein.
    Ich träumte nicht – die Medikamente verhinderten das –, sondern schlief den tiefen, unschuldigen Schlummer der Kindheit. Es war

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