Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
Gohal! Schauen Sie!«
Der Sergeant griff nach seiner Pistole, entspannte sich aber dann, als eine stämmige, kurzbeinige Gestalt aus dem Wald in das helle Licht der Turmscheinwerfer trat.
»Rufen Sie den Lieutenant, Katanak. Das ist einer der unseren.«
Lantu gab sich Mühe, sich die Anspannung nicht anmerken zu lassen, als er zum Tor stolperte. Seine durchhängenden Schultern verrieten Müdigkeit, und die Fetzen, die seine menschlichen Alliierten aus seiner Uniform gerissen hatten, sollten helfen. Aber das würde nichts nützen, wenn Huark die Wahrheit über seine »Entführung« gehört hatte.
»Wer sind …« Der arrogante junge Lieutenant am Tor verstummte, starrte ihn an. »Heilige Mutter Terra!«, flüsterte er. »First Admiral Lantu?!«
»Ja«, keuchte Lantu. »Um Terras willen, lassen Sie mich rein!«
»A-a-a-aber, First Admiral! Wir – ich meine, wie?«
»Wollen Sie jetzt die ganze Nacht hier rumstehen und quatschen?«, herrschte Lantu ihn an. »Satan-Khan! Dafür bin ich nicht einem Rudel mörderischer Terroristen entkommen und habe mich durch hundert Kilometer feindliches Territorium geschlichen!«
»Verzeihen Sie, Sir!« Die perfekte Ehrenbezeigung des Lieutenants war eine gewaltige Erleichterung. »Wir hatten Sie für tot gehalten, Sir! Tor öffnen, Sergeant!«
Das Tor schwang zur Seite, und Lantu trat an dem Metalldetektor vorbei ein. Er hatte das Gefühl, die Waffe unter seinem Uniformrock würde auf seiner Haut brennen, aber sie enthielt in Wirklichkeit natürlich kein Metall.
»Danke, Lieutenant.« Er war bemüht, erleichtert zu klingen, achtete aber zugleich darauf, dass seine Stimme angespannt und gehetzt wirkte. »Und jetzt bringen Sie mich zur Kommandostation. Diese verfluchten Terroristen haben vor – schon gut. Bringen Sie mich sofort zum Colonel!«
»Ja, Sir!« Der Lieutenant nahm wieder Haltung an, machte dann auf dem Absatz kehrt und führte den First Admiral schneidig durch das Gelände.
»Er ist drinnen«, murmelte M’boto. »Ich hoffe, er legt uns nicht rein.«
Angus reagierte darauf nur mit einem Grunzlaut, aber Kthaara zischte etwas Unverständliches – und Unflätiges – ins Dunkel.
Lantu schlurfte über die steilen Bunkerstufen in die Tiefe, spielte ganz die Rolle des erschöpften Flüchtigen. Die Wachen an der Feuertür blickten gelangweilt auf, als der Lieutenant vorbeihastete, fuhren dann aber herum und starrten Lantu im Licht der schwachen Deckenbeleuchtung an. Einer von ihnen – ein Captain – eilte auf ihn zu.
»First Admiral! Wir hatten gedacht, Sie …«
»Das hat mir der Lieutenant schon gesagt, Captain«, sagte Lantu müde und spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte, »aber Terra sei Dank bin ich am Leben. Und ich muss sofort den Colonel sprechen.«
»Ich …«, der Captain verstummte unter dem eisigen Blick Lantus. »Ich werde es ihm sagen, Sir.«
»Danke, Captain«, sagte Lantu, immer noch eisig. Der Offizier verschwand, und die Sekunden dehnten sich zur Ewigkeit, bis er schließlich zurückkehrte.
»Der Colonel will Sie empfangen, First Admiral.«
Lantu gab einen Grunzlaut von sich, ignorierte die beleidigende Formulierung und folgte dem Captain ins Innere des Bunkers. Der Geruch von Beton und Erde schlug ihm entgegen, als sein Begleiter ihn mit schnellen Schritten zu Huark geleitete.
»Heilige Terra, Sie sind das wirklich.« Huark klang ein wenig missmutig – offenbar war er von seinem Aufstieg zum Oberkommandierenden nicht gerade bedrückt.
»First Admiral!« Eine weitere Stimme war zu hören, und er drehte sich schnell um. Seine Augen weiteten sich, als Colonel Fraymak ihm die Hand hinstreckte. Die Sorgenfalten im Gesicht des Colonels glätteten sich, und Lantu versuchte zu lächeln, während ihn innerlich bitteres Bedauern quälte. Warum im Namen von allem, was – vielleicht – heilig war, musste Fraymak hier sein?
»Colonel. Colonel Huark. Terra sei Dank, dass ich es zu Ihnen geschafft habe. Ich habe wichtige Informationen über die Pläne der Terroristen.«
Er tat so, als würde er das überraschte Zucken in Fraymaks Gesicht wegen seiner Wortwahl nicht bemerken.
»Wirklich?« Huark beugte sich interessiert vor. »Was für Informationen?«
»Ich denke, es wäre besser, wenn ich Ihnen das unter vier Augen sage«, erklärte Lantu, und Huarks Augen verengten sich. Dann nickte er.
»Alle raus«, befahl er knapp, und sein Stab drängte sich durch die Tür. Lantu sah ihnen nach und wünschte sich, dass Fraymak sie begleiten
Weitere Kostenlose Bücher