Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
Leichentuch, und die Oberfläche der Festung geriet ins Kochen, als ihre mächtigen Schilde ausfielen. Feuerbälle krochen über sie wie irre Sonnen, krallten, fetzten, zerstörten. Die titanische Masse der Festung widersetzte sich hartnäckig, aber solcher Wut konnte nichts Materielles trotzen.
Die lange rollende Erschütterung griff nach Captain Ithanad und seiner Besatzung und fegte sie unerbittlich in den Tod.
Das Schwert von Holy Terra starrte von Entsetzen erfüllt auf das brutzelnde, weiß glühende Wrack. SAINT ELMO war nicht – nicht ganz – tot. Vielleicht fünf Prozent ihrer Waffen überlebten. Das war ein bemerkenswertes Leistungszeugnis für die Ingenieure, die das Monstrum entworfen und gebaut hatten, aber nicht genug, um aus der Festung eine wirksame, kämpfende Einheit zu machen.
Und SAINT ELMO war die mächtigste – und am besten geschützte – Anlage gewesen.
Die Peilcrews an Bord der anderen Festungen beugten sich über ihre Displays, warteten mit grimmig angespannten Gesichtern auf die nächste höllische Welle von Kapseln.
»Zweite Welle SBMHAWK s zum Transit bereit, Admiral«, berichtete Tsuschewski.
»Sehr gut, Commodore.« Antonow sah auf das Chronometer. »Sie werden in drei Stunden und fünfzig Minuten starten.«
»Aye, aye, Sir.« Der Stabschef schauderte, als er sich wieder dem eigenen Display zuwandte. Er fragte sich, wie man sich wohl fühlen musste, wenn man auf der anderen Seite jenes Sprungtors saß und wartete. Er malte sich die Qual zum Zerreißen angespannter Nerven aus, die Übelkeit, die Angst, die im Bauch der Verteidiger nagte, und entschied dann, dass er es in Wirklichkeit gar nicht wissen wollte.
Er sah zu Admiral Lantu hinüber, der gebeugt neben dem mit undurchdringlicher Miene dasitzenden Angus MacRory stand, und wandte sich schnell wieder seinen Instrumenten zu.
Wieder heulten die Sirenen und rissen Fifth Admiral Panhanal aus dem erschöpften Halbschlaf, als seine Holosphäre sich mit vertrautem Schrecken füllte. Er brauchte sich nicht zu bewegen, um es zu sehen. Er saß auf der Brücke des Superdreadnought CHARLES P. STEADMAN , wo er jetzt seit beinahe einer Woche gewartet hatte. Er hätte einen Mord begangen, um eine einzige Nacht ungestört schlafen zu können oder wäre für ein ausgiebiges Bad gestorben, doch solcher Luxus war für ihn zu Träumen aus einem anderen Leben geworden. Er stank, die Haut juckte unter dem Vakuumanzug, aber er verdrängte den Gedanken – wieder einmal – und unterdrückte Verwünschungen, als das Sprungtor die frische Welle Lenkwaffenkapseln ausspie.
Er rieb sich die Augen, versuchte klar zu denken, denn seit Fourth Admiral Wantar zusammen mit Fleet Chaplain Urlad an Bord der MASADA gefallen waren, war er der ranghöchste Offizier des Schwertes. Das war … gestern … gewesen? Oder am Tag davor?
Es hatte nichts zu bedeuten. Die Teufel in Lorelei hatten seit Tagen auf seine Verteidigungsanlagen eingehämmert, hatten Welle um Welle in der Hölle geborener Lenkwaffen durch das Sprungtor geschickt. Sie hätten sie alle gleichzeitig durchschicken können, aber sie hatten sich dafür entschieden, ihr von Terra verdammtes Bombardement in die Länge zu ziehen, die Wellen zu staffeln, das Schwert Terras mit ihrer technischen Überlegenheit zu verspotten. Jeder Angriff hatte eine einzige spezifische Festung zum Ziel und verhöhnte das Volk mit der Fülle der Daten, die sie erobert haben mussten. Das kürzeste Intervall zwischen den Wellen war weniger als fünfzehn Minuten gewesen, das längste über neun Stunden und hatte die Mannschaften des Schwerts zwischen der tödlichen Präzision ihrer Schläge qualvoll auf die Folter gespannt.
Er sah zu, wie seine Einheiten ihr Bestes gaben, um die Kapseln zu zerstören … und sah, wie sie scheiterten. Er hatte seine wertvollen Träger auf vierzig Lichtsekunden herangeholt, um seine Kampfjetpatrouillen zu verstärken, denn die freiliegenden Hangardecks der Festungen waren von dem endlosen Bombardement weggerissen worden. Inzwischen hatten die Kampfjets es besser gelernt, die Kapseln abzuschießen … eine Weile. Aber ihre Piloten waren zu unerfahren und zu müde, um das durchzuhalten. Und wenn man sie ständig im Patrouilleneinsatz ließ, erschöpfte sie das noch mehr, doch so sehr ihre Reflexe auch nachließen, sie bildeten immer noch seine beste Verteidigung.
Plötzlich hielt die letzte Angriffswelle inne. Er schloss die Augen, als die Wolke von Lenkwaffen auf VERDUN zu jagte, die
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