Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
Kriegsschiff der Föderation in das Lorelei-System begibt. Wenn diese Leute aufrichtig daran interessiert sind, sich wieder dem Rest der Menschheit anzuschließen, werden sie das akzeptieren. Wenn sie nicht aufrichtig sind, dann wäre es der Gipfel der Unvernunft, einen so substanziellen Teil unserer Navy einem solchen Risiko auszusetzen.
Ich danke Ihnen.«
Im Saal herrschte Stille, als er sich setzte, und jetzt erschien wieder das Bild von Speaker Duval auf dem Panoramabildschirm.
»Es liegt ein Antrag vor, wonach die Administration angewiesen werden soll, die ›Friedensflotte‹ in Redwing zurückzuhalten, bis die Thebaner sich zu einem direkten Kontakt mit Unterhändlern der Föderation bereit erklären«, sagte sie mit klarer Stimme. »Unterstützt jemand den Antrag?«
»Madam Speaker, ich unterstütze den Antrag.« Das war Andrew Spruance von Nova Terra, einer der Verbündeten Andersons aus der Konservativen Partei.
»Ladys und Gentlemen der Gesetzgebenden Versammlung, der Antrag ist unterstützt worden. Gibt es Wortmeldungen?« Fast im gleichen Augenblick ertönte ein Glockenton, und Duval blickte auf. »Das Wort hat der Ehrenwerte Delegierte von Christophon.«
»Danke, Madam Speaker.« Das Gesicht von Pericles Waldeck, dem Fraktionsführer der Liberal-Progressiven Koalition und Andersons ganz persönliche Nemesis. »Ich werde mich ebenso wie der hochgeschätzte President emeritus kurz fassen.
Niemand in diesem Saal kann auf eine so lange Erfahrung wie President Anderson zurückblicken. Als Kriegsheld und Staatsmann verdient er unsere ganz besondere Aufmerksamkeit. In diesem Fall sehe ich mich allerdings außerstande, ihm beizupflichten. Sicherlich ist Vorsicht etwas Bewundernswertes, aber President Sakanami war vorsichtig. Seit dem bedauerlichen Angriff auf das orionische Geschwader sind drei Monate verstrichen – drei Monate, in denen kein einziges thebanisches Schiff versucht hat, das Lorelei-System zu verlassen oder auf eines unserer Kurierfahrzeuge im System geschossen hätte. Zugegeben, sie waren vorsichtig und vielleicht auch nicht gerade höflich und nach unseren Begriffen nicht sehr mitteilsam, aber wir sollten uns an ihre Vergangenheit erinnern. Kann man vernünftigerweise erwarten, dass ein Staatswesen, das mit einem Massaker und mit verzweifelter Flucht vor den Orionern begonnen hat, ein Staatswesen anders reagiert, das buchstäblich ein ganzes Jahrhundert damit verbracht haben muss, sich auf die Rückkehr vorzubereiten und sich, falls nötig, ebendiesen Orionern zu stellen?
Ich bin in technischen Dingen nicht besonders erfahren, aber viele Fachleute haben mir erklärt, dass die von den Thebanern angeführten Kommunikationsprobleme tatsächlich möglich sind, insbesondere wenn unterschiedliche Technologien nach einer mehr als neunzig Jahre dauernden Trennung den Versuch machen, wieder miteinander Verbindung aufzunehmen. Und deren plötzliche Kehrtwendung mit der Forderung einer massiven Flottenpräsenz scheint mir keineswegs inkonsequent. Nach allem, was diese Leute in der Vergangenheit erduldet haben müssen, liegt es doch auf der Hand, dass sie, wenn es um ihr Überleben geht, massive, handfeste Beweise sehen wollen.
Lassen Sie mich am Schluss etwas zum Umfang dieser Friedensflotte sagen, die President Sakanami einsetzen will. Wir werden einundzwanzig kapitale Schiffe, fünfzehn Flottenträger und leichte Träger sowie eine starke Eskorte leichterer Einheiten entsenden. Die Thebaner haben keine Einwände dagegen geäußert, dass unsere Kuriere sich Charon’s Ferry nähern, und ihre Flottenstärke im Lorelei-System ist nie über siebzig Schiffe hinausgegangen. Und davon sind nur zwölf kapitale Schiffe. Für ein isoliertes System ist das eine eindrucksvolle Flotte – so eindrucksvoll, dass wir damit, sobald die Thebaner sich wieder mit dem Rest der Menschheit vereinigt haben, einen großen Schritt tun können, um die Schwächen zu beheben, die President Anderson so oft an unserer eigenen Navy beklagt hat – aber als ernsthafte Bedrohung der Friedensflotte kann man das nicht betrachten.
Wenn man all dies bedenkt und alle Argumente akzeptiert, die uns zur Vorsicht warnen, kann ich den Standpunkt von President Anderson nicht unterstützen, dass noch mehr Vorsicht angebracht wäre. Indem wir uns den Anschein der Unschlüssigkeit geben, könnten wir die Chance auf eine schnelle und friedliche Lösung aufs Spiel setzen – und das sollten wir nicht tun. Ladys und Gentlemen dieser
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