Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
begriffene Empire Ende des 20. Jahrhunderts der Bevölkerung der Insel vererbt hatte. Sein Haar begann oben dünn zu werden, aber im Gegensatz zu manchen anderen – Ortega eingeschlossen – hatte er sich einen kurzen, gepflegten Bart zugelegt, wie er derzeit bei den männlichen Offizieren der Föderations-Navy Mode war. Ihm bereitete das mehr Befriedigung, als er sich eingestehen wollte. Und Ortega mehr Ärger.
»Sobald ich von den Manövern zurück bin, sollten wir beide auf ein paar Tage Xanadu besuchen«, schlug Ortega vor. »Sie waren zu lange auf Ihrem Schiff, Ian – ich denke, Sie haben davon ein wenig Budenkoller.« Er grinste und ließ dabei seine Zähne blitzen. »Außerdem möchte ich Sie mit ein paar Leuten in der Provisorischen Regierung bekannt machen – besonders mit Miriam.« Sein Gesicht nahm den Ausdruck an, den es gewöhnlich zeigte, wenn er von seiner Tochter sprach, Stolz und Verwirrung mischten sich darin. »Sie hat schon mehrfach den Wunsch geäußert, Sie kennenzulernen.«
»Das wäre mir ein Vergnügen«, sagte Trevayne, ohne dass man ihm viel von dem Vergnügen anmerkte. Ortega bemerkte den Mangel an Begeisterung und lächelte wieder.
»Sie sollten sich damit abfinden, Ian. Sie ist wie Sie. Gewöhnlich setzt sie durch, was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hat. Manchmal staune ich, wie sehr sie ihrer Mutter ähnelt.«
Sie gingen auf Ortegas Kutter zu. Als die Ehrenwache Haltung annahm, blieb Ortega stehen.
»›Generalgouverneur‹!« Er prustete los, und dann blitzte es plötzlich in seinen Augen auf und er meinte: »Na ja, wenigstens hat Sie das auf andere Gedanken gebracht, als mich an Bord der ZOROFF festzuhalten!«
Am nächsten Tag fand sich Trevayne in dem kleinen Besprechungszimmer neben der Flaggbrücke der ZOROFF zusammen mit seinem Stabschef Captain Sonja Desai, während sein Einsatzoffizier, Commander Genji Yoshinaka, die für die nächsten paar Tage geplanten Übungen schilderte. Captain Sean F. X. Remko, der Exec der ZOROFF , nahm über KomSchirm von seiner Kommandobrücke aus an der Besprechung teil. Trevayne hörte nur halb hin und dachte gleichzeitig über seine drei Untergebenen nach.
Desai hörte Yoshinaka zu, ihr dünnlippiges Gesicht wirkte wie meist ausdruckslos. Ein Blick auf ihr dunkles, unbewegtes Gesicht, in dem sich Züge europäischer und indischer Vorfahren mischten, verriet Trevayne, dass sie nie eine charismatische Führungsnatur sein würde. Aber selbst wer sie nicht mochte – und das galt für viele –, musste zugeben, dass sie einen brillanten Verstand hatte.
Remkos gerötetes Gesicht mit dem braunen Bart nickte auf dem KomBildschirm, während er Yoshinakas Ausführungen folgte. Trevayne konnte sich eine recht gute Vorstellung davon machen, wie der Verstand des vierschrötigen Flag Captain arbeitete. Remko war vom Temperament her ein Schlachtkreuzer-Mann, aber seine augenblicklichen Aufgaben erfüllte er mit aggressiver Kompetenz. Er war ein Kämpfer, ein Mann, den Tüchtigkeit und Mut von einer Kindheit im Hellbroth, dem schlimmsten Slum auf New Detroit – einem für seine Slums bekannten Planeten –, zu seinem gegenwärtigen Rang geführt hatten, und das trotz der Vorurteile, die sein an das Geräusch einer Kreissäge erinnernder Akzent bei allen hervorrief, die ihn hörten.
Yoshinaka wies auf die über dem Bildschirm verteilten Icons, die die gesamte Stärke von Ortegas Grenzflotte darstellten, ausgenommen jene Einheiten, die über die Randwelten verteilt potenzielle Unruheherde im Auge behielten. Sie alle schwebten in Vorbereitung auf die gemeinsam mit Zephrain Skywatch geplanten Übungen nahe beim Gateway und seinen Festungen. Der Einsatzoffizier war wie Trevayne gebürtiger Old Terraner, eine jener Seltenheiten in der Navy der Föderation. Das hatte zu einer besonderen Bindung zwischen ihnen geführt, einer Bindung, die nicht vieler Worte bedurfte – bei Yoshinaka brauchte es nie viele Worte. Er war ein geschickter, zurückhaltender Mann, der sich gerne im Hintergrund hielt. Außer Trevayne war nur wenigen bewusst, welche Bedeutung der unauffällige Offizier für das hatte, was Yoshinaka selbst als das Wa von KG 32 bezeichnete, ein Wort, das sich nur unzureichend als »Gruppenharmonie« in Standardenglisch übersetzen ließ.
Plötzlich wandte sich Remko finster blickend jemandem außerhalb der Aufnahmekamera zu. Er lauschte kurz, seine Gesichtszüge glätteten sich wieder und dann unterbrach er Yoshinaka.
»Prioritätssignal von
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