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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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Jahreszeiten sorgte. Prescott City an der Küste des Kublai-Kontinents lag noch innerhalb der gemäßigten nördlichen Zone und es war gerade Winter, als Ian Trevayne aus seinem Shuttle stieg. Es war ein einigermaßen stürmischer Tag, aber nicht sehr kalt; die eigentliche Kälte war in seiner Seele.
    Er verbrachte einen Augenblick damit, sich zu akklimatisieren. Für Menschen, die den Großteil ihrer Zeit in künstlicher Umgebung verbrachten, war Wetter jeglicher Art immer ein wenig verblüffend, und die Gravitation von nur 0,93 g unterschied sich merkbar von dem standardmäßigen einem G auf den Schiffen der Föderations-Navy. Dann schritt er über die Betonkeramikfläche auf Genji Yoshinaka zu, um ihn zu begrüßen. Der Einsatzoffizier salutierte und schloss sich ihm an.
    »Good afternoon, Admiral. Für den Abend ist ein Terminplan für Sie vorbereitet. Und bis dahin erwartet Sie Ihr Skimmer. Der Pilot ist in Prescott City geboren; er sagt, die Adresse von Miss Ortega ist einen guten Kilometer von der nächstgelegenen öffentlichen Landeplattform entfernt. Ich habe deshalb für den Rest des Weges einen Wagen für Sie organisiert.«
    Trevayne sah sich um. Niedrig hängende Wolken zogen schnell über den kristallblauen Himmel. Zum ersten Mal seit Monaten traf er eine ganz und gar impulsive Entscheidung.
    »Bestellen Sie den Wagen ab, Genji. Ich werde zu Fuß gehen.«
    Yoshinaka, der Mühe hatte, mit seinem langbeinigen Vorgesetzten Schritt zu halten, war verblüfft. In der Woche, die seit dem Gefecht vergangen war, das die Leute inzwischen die Schlacht um den Gateway nannten, waren Trevaynes Tage fast auf die Sekunde genau verplant gewesen. Das ließ sich natürlich nicht vermeiden, besonders in Anbetracht der zusätzlichen Verantwortung, die ihm zugefallen war, als Sergei Ortega mit seinem Flaggschiff gefallen war. Aber Yoshinaka verstand durchaus, weshalb der Admiral sich mit derartiger Energie auf seine Arbeit gestürzt hatte. Zu viele Gespenster gab es, und Trevayne versuchte sie auf die einzige Art und Weise in Schach zu halten, die er kannte. Dieses Wissen machte seine Impulsivität und die Bereitschaft, plötzlich Zeit zu vergeuden, umso verblüffender. Aber, überlegte Yoshinaka, schließlich war der Admiral nie jemand gewesen, dessen Verhalten man vorhersagen konnte.
    Trevayne hatte Xanadu schon früher besucht, aber immer nur für kurze Konferenzen auf dem Stützpunkt. Jetzt hatte er zum ersten Mal aus dem Skimmer einen Blick auf die Landschaft geworfen und sah die wichtigste Stadt des Planeten nicht nur als etwas Abstraktes, das verteidigt werden musste, sondern als einen belebten, ausgedehnten Stadtkomplex. Er konnte sich nicht erinnern, welchen Namen man Prescott City bei seiner Gründung im Vierten Interstellaren Krieg gegeben hatte – wahrscheinlich irgendetwas Extravagantes aus den Sonetten von Coleridge. Der alte Name hatte ohnehin nicht viel zu bedeuten, denn kurz darauf hatte man die Stadt zu Ehren von Commodore Andrew Prescott neu benannt, dessen Standbild auf einer Säule den Rasen vor dem Regierungsgebäude beherrschte. Das Denkmal war ein passender Tribut an den Vermessungsoffizier, der der Terranisch/Orionischen Allianz die Informationen verschafft hatte, die es ihr letztlich ermöglicht hatten, jenen Krieg zu gewinnen – und der dabei den Tod gefunden hatte. Trevaynes Mund verzog sich zu der schiefen Grimasse, die ihm jetzt als Lächeln diente. Er hoffte, dass Winston Churchill mit seiner Feststellung unrecht gehabt hatte, wonach Nationen, die die Namen ihrer Städte ändern, vom Unheil bedroht sind.
    An Xanadus Namenswahl konnte man freilich kaum etwas aussetzen. Immer wieder hatten in diesem System gewaltige Weltraumschlachten getobt. Die in jenen Schlachten im All freigesetzten zerstörerischen Kräfte hätten einen lebenden Planeten wie ein Blatt in einer Flamme schrumpfen lassen. Andrew Prescott war es zu verdanken, dass die Bewohner Xanadus eines Morgens erwacht und gewusst hatten, dass sie leben und ohne jede Furcht Kinder in die Welt setzen konnten.
    Bis jetzt, dachte Trevayne und spürte, wie ihm die Galle dabei hochkam. Die Angst war zurückgekehrt, und diesmal war es Angst vor den rebellierenden Schiffen der Föderations-Navy selbst, jener Navy, die Jahrhunderte lang zwischen allen Welten der Menschheit und jenem Schrecken gestanden hatten! So wie Sergei …
    Seine Gesichtszüge spannten sich, als er sich ausmalte, widerwärtige Pilzwolken könnten erneut jenen strahlenden

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