Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)
sind als du! Geh nach Hause zu deinem stinkenden, kleinen Lehmklumpen und mach dort Babys, die im Dreck spielen können!«
Fionna und ihre Gäste erstarrten. Feindschaft zwischen politischen Führungspersönlichkeiten war nichts Neues, aber das! Niemand konnte begreifen, wie Dieter so die Kontrolle über sich verlieren konnte. Und doch hingen seine Worte wie eine kritische Masse Plutonium in der aufgeheizten Luft, und alle warteten atemlos auf die Explosion.
Und die kam. Ladislaus Skjornings mächtige rechte Pranke klatschte in Dieters Visage.
Der Neu-Züricher wurde von dem Schlag zurückgeworfen, krachte gegen Fouchet, Blut schoss ihm aus den Mundwinkeln. Einen entsetzten Augenblick lang starrte er Ladislaus an, dann stemmte er sich fluchend hoch, während Fouchets Hand unter seine Hemdbluse griff. Aber Ladislaus war noch nicht fertig, und Fionna hatte das Gefühl, die ganze Welt würde um sie kreisen, als eine Seemannsstimme Dieters Wut übertönte.
»Dafür wirst du mir Rechenschaft geben«, stieß er hervor.
Dieters Mund klappte zu, und eine warnende Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass er sich in der Enklave von Beaufort befand, und Enklaven hatten extraterritoriale Rechte. Auf Beaufort waren Duelle ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Er starrte den Riesen an, der vor ihm stand, und zum ersten Mal wurde ihm der Unterschied zwischen einem geduldig dahintrottenden Ochsen und einem auf ihn einstürmenden Bullen klar.
»Ich – ich …«, er kämpfte um Worte. »Das ist … das ist lächerlich! Barbarisch! Sie können nicht …«
»Aye, man darf uns Barbaren nennen«, pflichtete Ladislaus ihm grimmig bei, »aber dafür werden Sie sich mir stellen müssen.«
»Ich – das werde ich nicht!«, stieß Dieter verzweifelt hervor.
»Nein?« Ladislaus’ rechte Hand krallte sich in die Hemdbluse des Neu-Zürichers, und Muskeln, geschaffen für eine Schwerkraft, die um ein Drittel höher als die von Old Terra war, spannten sich, als er Dieter ganz einfach hochhob. »Sie nehmen sich das Recht heraus, jemanden einen Barbaren zu nennen, haben aber nicht den Mumm, sich ihm zu stellen, wie? Sir, im Augenblick stehen Sie auf dem Boden von Beaufort! Und hier regiert das Gesetz von Beaufort.«
»Lassen Sie ihn los, Skjorning!« Das war Fouchet, die Hand immer noch unter der Bluse. Ladislaus’ blaue Augen wanderten zu dem angespannten Gesicht des Sicherheitsmannes.
»Chief?«, fragte der hünenhafte Grenzwelter leise.
»Mister Fouchet«, Fionnas Stimme hallte durch den in entsetztem Schweigen verharrenden Saal. »Sie stehen hier auf dem Boden von Beaufort, und als Leiter der Delegation unseres Planeten wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie jetzt die Hand unter Ihrer Bluse herausziehen würden – und zwar leer.«
Fouchet sah sie verächtlich an, dann wurde er bleich. Drei grimmig blickende Liktoren standen hinter ihr, die Lähmstöcke in der Hand. Er hatte sie nicht kommen sehen, wusste aber sehr wohl, wessen Befehlen sie in diesem Saal gehorchen würden.
Seine Hand kam unter der Bluse hervor – leer.
»Danke«, sagte Fionna mit eisiger Stimme und tippte dann Ladislaus leicht am Arm an. »Lass ihn runter, Lad«, sagte sie leise.
Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde der blonde Riese sich widersetzen, doch dann setzte er Dieter krachend auf dem Boden ab, und der Konzernwelter schwankte. Fionnas Augen waren wie smaragdgrünes Eis, aber ihre Stimme war noch kälter.
»Mister Dieter, Sie sind von Ladislaus Skjorning zum ehrenhaften Kampf herausgefordert worden. Nehmen Sie die Herausforderung an?«
»Ich – nein! Selbstverständlich nicht! Es ist …«
»Seien Sie still!« Fionnas Stimme traf ihn wie ein Peitschenschlag und ließ ihn verstummen. »Nun gut. Sie haben die Forderung abgelehnt – was Ihr Recht ist. Aber als Vertreterin von Beaufort auf Old Terra ist es meine Pflicht, Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass Sie somit auf dem Territorium unserer Welt nicht länger willkommen sind. Gehen Sie. Wenn Sie je zurückkehren sollten, wird man Sie gewaltsam entfernen.«
Dieter starrte sie an wie ein Fisch an der Angel. Der rote Abdruck von Ladislaus’ Hand war die einzige Farbe in seinem weißen Gesicht. Sein Blick wanderte verzweifelt über die feindseligen Gesichter, die ihn umgaben, fand dort aber keine Unterstützung. Niemand, kein Mann und keine Frau, zogen Fionnas Entscheidung in Zweifel. Er setzte zum Reden an.
»Ein Wort, Mister Dieter«, sagte Fionna leise, »und ich bitte diese
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