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Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)

Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition)

Titel: Starfleet Academy 2: Die Grenze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudy Josephs
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auch jetzt. Sein Zorn war klar erkennbar. »Was ist passiert?«
    »Das wollen wir herausfinden«, antwortete Dr. Griffin, während er die Leiche für die Autopsiescans vorbereitete und dabei sicherstellte, dass keine Fremdobjekte daran hingen, die die Scans stören konnten. »Kadett Jackson ist heute Morgen nicht zu seinem ersten Kurs erschienen. Als sein Zimmergenosse nach ihm gesehen hat, gelang es ihm nicht, den Kadetten zu wecken. Der Notarzt konnte ihn nicht wiederbeleben. Muss im Schlaf gestorben sein.«
    »Sie konnten die Ursache nicht herausfinden?«, fragte McCoy.
    »Die medizinischen Standardtrikorder arbeiten bei Leichen nicht immer fehlerfrei«, sagte Dr. Griffin. »Das sollten Sie wissen.«
    Natürlich war sich McCoy dieser Tatsache bewusst. Er ließ den Schock angesichts des verstorbenen Kadetten zu nah an sich heran.
    »Der diensthabende Chefarzt hat jede weitere Untersuchung eingestellt, sobald der Tod festgestellt worden war«, erklärte Dr. Griffin. »Das ist die Standardvorgehensweise bei jedem toten Kadetten.«
    »Soll das heißen, so etwas kommt öfter vor?«
    »Es kommt vor«, bestätigte Dr. Griffin. »Aber nicht besonders häufig. Und wenn es passiert, nehmen wir es sehr ernst. Und nun lassen Sie mal Ihre ersten Beobachtungen zu der Leiche hören.«
    McCoy erwiderte den Blick von Dr. Griffin. Der Gesichtsausdruck seines Ausbilders verriet keine Emotionen. McCoy bemühte sich, es ihm gleichzutun. Wie er sich während dieser Autopsie verhielt, würde wohl nicht im offiziellen Bericht landen, aber Dr. Griffin würde sich daran erinnern.
    McCoy ging zum Steuermodul des Untersuchungstisches. In die Wand neben dem Biobett war eine Reihe von Überwachungsgeräten eingebaut. Er griff nach dem Schalter, um die Einheit zu aktivieren.
    Doch Dr. Griffin streckte eine Hand aus, um ihn aufzuhalten. »Ich will zuerst eine visuelle Untersuchung der Leiche.«
    »Von mir aus«, erwiderte McCoy. Er verließ sich sowieso lieber auf seine eigenen Fähigkeiten, um eine Diagnose zu erstellen, bevor er der Technik vertraute. Die Sternenflotte mochte die am weitesten fortgeschrittene Ausstattung des Universums besitzen, aber es ging einfach nichts über den guten alten gesunden Menschenverstand.
    »Dann legen Sie mal los«, sagte Griffin. »Beeindrucken Sie mich.«
    McCoy trat an die Leiche heran und begann eine visuelle Untersuchung des nackten Oberkörpers. »Der Patient ist ein menschlicher Mann, zwischen fünfzehn und zwanzig Jahren …«
    »Sie können die Einleitung überspringen«, unterbrach Griffin. »Im Interesse der Zweckmäßigkeit. Die Verwaltung wartet auf unseren Bericht.«
    McCoy ging zum nächsten Punkt über, der Erwähnung der auffälligsten Informationen. »Eine Prellung entlang des Obliquus externus. Wirkt fast abgeheilt. Könnte von einem Kampf stammen, aber der wäre schon länger her.«
    »Keine Rückschlüsse«, warnte Griffin. »Nur Beobachtungen.«
    »Keine weitere Hautverfärbung oder sichtbare Abschürfung auf dem Oberkörper.« McCoy wollte einen Arm des Toten anheben.
    »Bitte nicht den Körper berühren. Nur beobachten.«
    »Sir?«
    »Wir sollten das Untersuchungsprotokoll einhalten«, erklärte Dr. Griffin. »Wenn sich herausstellt, dass es sich um Fremdeinwirkung gehandelt hat, will ich nicht, dass die Verwaltung unsere Methoden hinterfragt. Ich weiß, dass Sie ein erfahrener Arzt sind, McCoy, aber Sie sind auch ein Kadett im ersten Jahr. Wir müssen vorsichtig vorgehen.«
    »Verstanden«, log McCoy. Die Offiziere an der Akademie behandelten McCoy manchmal, als wäre er nicht älter als der Junge auf dem Untersuchungstisch. Das war einer der Nachteile seiner neuen Berufswahl: Er musste noch mal ganz von vorne anfangen, als wäre er frisch an die Medizinische Fakultät gekommen.
    »Es scheint eine Art Verletzung am Handgelenk zu geben«, beschrieb McCoy. »Sieht so aus, als wäre sie ein paar Wochen alt. Wahrscheinlich gebrochen und von einem Amateur geschient, wenn überhaupt.«
    Griffin nickte und stellte sich neben McCoy.
    »Ein guter Anfang«, sagte er. »Aber wir sollten nun beginnen. Bitte aktivieren Sie die medizinischen Scanner.«
    McCoy ging wieder zum Kopfende des Biobetts und legte den Schalter um. Der Reihe nach leuchteten die Monitore auf, während die Maschine anlief. Der Untersuchungstisch war mit Scannern ausgestattet, die den kompletten Körper des Kadetten erfassen würden, mithilfe von Röntgenstrahlen, Ultraschall, chemischer Analyse und einer Reihe weiterer

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