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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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leiser.
    »Dir nur mitteilen, daß alles vorbei ist«, sagte Stark. »Die letzte habe ich heute mittag erwischt - dieses Mädchen, das früher in der Buchhaltung von Darwin Press gearbeitet hat. Sie hat Clawson erzählt, was er wissen wollte. Die Bullen werden sie finden; ihre Wohnung liegt an der Second Avenue, ziemlich weit unten. Ein Teil von ihr liegt auf dem Fußboden; den Rest habe ich auf den Küchentisch gepackt.« Er lachte. »In den letzten Tagen war ich ziemlich beschäftigt, Thad. Jetzt rufe ich nur an, um dich zu beruhigen.«
    »Sonderlich beruhigend ist dein Anruf gerade nicht«, sagte Thad.
    »Das kommt noch, alter Freund. Ich denke, ich werde mich auf den Weg nach Süden machen, ein bißchen angeln. Das Leben in der Stadt ist mir zu anstrengend.« Er lachte, ein Geräusch, das auf so monströse Art vergnügt war, daß Thad ein Schauder überlief.
    Er log.
    Thad wußte das so sicher, wie er wußte, daß Stark mit seinem Anruf gewartet hatte, bis sämtliche Aufnahme- und Fanggeräte installiert worden waren. Konnte er davon wissen? Die Antwort lautete ja. Stark mochte von irgendwo in New York aus anrufen, aber sie beide waren mit den gleichen unsichtbaren, aber nicht wegzuleugnenden Banden verknüpft, die zwischen Zwillingen bestehen. Sie waren Zwillinge, Hälften
ein und desselben Ganzen, und Thad stellte mit Entsetzen fest, daß er aus seinem Körper herausdriftete, an der Telefonleitung entlangdriftete, nicht den ganzen Weg bis nach New York, nein, aber den halben, er begegnete dem Monster in der Mitte der Nabelschnur, vielleicht im Westen von Massachusetts, die beiden begegneten sich und verschmolzen wieder miteinander, so, wie sie einander jedesmal begegnet und miteinander verschmolzen waren, wenn er die Haube über seine Schreibmaschine gestülpt und nach einem dieser verdammten Berol-Black-Beauty-Bleistifte gegriffen hatte.
    »Du verlogenes Schwein!« schrie er.
    Die FBI-Agenten fuhren zusammen, als hätte man sie mit einer Nadel in den Hintern gestochen.
    »Na, Thad, das ist aber nicht sehr nett«, sagte Stark. Es hörte sich an, als wäre er beleidigt. »Hast du etwa gedacht, ich wollte dir etwas antun? Keine Spur. Ich habe mich nur für dich gerächt. Ich wußte, daß ich derjenige war, der es tun mußte. Ich weiß, daß du nicht den Mumm dazu hast, aber das soll kein Vorwurf sein, schließlich muß es in einer Welt wie dieser Leute von jeder Sorte geben. Warum zum Teufel sollte ich mir die Mühe machen, für dich Rache zu üben, und dann dafür sorgen, daß du dich nicht darüber freuen kannst?«
    Thads Finger waren zu der kleinen weißen Narbe auf seiner Stirn gewandert und rieben darüber, rieben so heftig, daß sich die Haut rötete. Er versuchte verzweifelt, an sich selbst festzuhalten - an seiner eigenen Realität festzuhalten.
    Er lügt, und ich weiß, warum, und er weiß, daß ich es weiß, und er weiß auch, daß es keine Rolle spielt, weil niemand mir glauben wird. Er weiß, wie verrückt ihnen diese ganze Sache vorkommt, und er weiß, daß sie zuhören, er weiß, was sie denken, und deshalb fühlt er sich sicher. Sie glauben, er wäre ein Psychopath, der sich nur EINBILDET, George Stark zu sein. Irgend etwas anderes zu glauben, liefe allem zuwider, was sie gelernt haben, was sie SIND. Und daran ändern auch alle Fingerabdrücke in der Welt nichts. Er weiß, wenn er sagt, er wäre nicht George Stark, er hätte das schließlich begriffen, dann werden sie den Polizeischutz zwar nicht auf der Stelle abziehen - aber in absehbarer Zeit.
    »Du weißt, wessen Idee es war, dich zu begraben. Es war meine Idee.«

    »Nein, nein!« sagte Stark gemütlich. »Du bist dazu verführt worden. Diese schleimige Rotznase Clawson wollte dich aufs Kreuz legen - so war es doch. Und dann hast du diesen dressierten Affen angerufen, der sich selbst als literarischen Agenten bezeichnet hat, und er gab dir einen ganz schlechten Rat. Es war ungefähr so, als hätte jemand auf deinen Eßzimmertisch geschissen und du hättest jemanden angerufen, zu dem du volles Vertrauen hast, und ihm davon erzählt, und der hätte gesagt: >Gieß einfach etwas Bratensoße darüber. Scheiße mit Bratensoße schmeckt wunderbar an einem kühlen Abend.‹ Von dir aus hättest du nie getan, was du getan hast. Da bin ich ganz sicher, alter Freund.«
    »Das ist eine gottverdammte Lüge, und das weißt du!«
    Und plötzlich begriff er, wie gekonnt das war und wie gut Stark die Leute verstand, mit denen er es zu tun hatte. Gleich wird er

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