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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Ich weiß noch nicht, was es mit ihnen auf sich hat - aber ich werde es wissen. Und wenn ich es weiß...«
    Doch dann fehlten ihm die Worte. Wenn er es wußte - was würde er dann tun? Er hatte keine Ahnung.
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung sagte langsam, sehr entschlossen und nachdrücklich: »Was immer es sein mag, worüber du redest, Thad - es spielt keine Rolle. Weil jetzt alles vorbei ist.«
    Ein Klicken. Stark hatte aufgelegt. Thad konnte fast spüren, wie er von diesem mythischen Ort der Begegnung im Westen von Massachusetts zurückgerissen wurde - nicht mit der Geschwindigkeit von Licht oder Schall, sondern mit der des Gedankens - und wie er unvermittelt zurückfiel in seinen nun wieder von Stark befreiten Körper.
    Himmel.
    Der Hörer, den er fallen ließ, landete schief auf der Gabel. Er drehte sich um auf Beinen, die sich anfühlten wie Stelzen, und machte sich nicht die Mühe, ihn richtig aufzulegen.
    Aus einer Richtung kam Dave ins Zimmer gestürmt, aus einer anderen Wes. »Es hat einwandfrei funktioniert!« rief Wes. Die FBI-Agenten fuhren wieder zusammen. Malone gab einen
Laut von sich, der sich wie »liik!« anhörte und dem ähnelte, der in Comic strips Frauen in den Mund gelegt wird, die gerade eine Maus entdeckt haben. Thad versuchte sich vorzustellen, wie sich diese beiden angesichts einer Bande von Terroristen oder wild um sich schießender Bankräuber verhalten würden. Er konnte es nicht. Vielleicht bin ich einfach zu kaputt, dachte er.
    Die beiden Techniker vollführten einen unbeholfenen kleinen Freudentanz, klopften sich gegenseitig auf die Schulter und stürmten dann gemeinsam hinaus zu ihrem Gerätewagen.
    »Er war es«, sagte Thad zu Liz. »Er behauptete, er wäre es nicht, aber er war es. Er.«
    Sie trat zu ihm und nahm ihn fest in die Arme, und das brauchte er - wie sehr, hatte er nicht gewußt, bevor sie es tat.
    »Ich weiß«, flüsterte sie ihm ins Ohr, und er drückte sein Gesicht in ihr Haar und schloß die Augen.

2
    Das Schreien hatte die Zwillinge aufgeweckt; beide weinten heftig. Liz ging hinauf, um sie zu holen. Thad wollte ihr folgen und helfen, aber vorher legte er den Hörer des Telefons wieder richtig auf die Gabel, und sofort begann es zu läuten. Es war Alan Pangborn. Er hatte im Revier in Orono haltgemacht, um vor seinem Besuch bei Dr. Hume eine Tasse Kaffee zu trinken. Wes hatte ihn über Funk über den Anruf und die ersten Ortungsergebnisse informiert. Alans Stimme klang aufgeregt.
    »Wir haben ihn noch nicht genau lokalisiert, aber wir wissen, der Anruf kam aus New York City, Bezirk 212«, sagte er. »In fünf Minuten wissen wir genau, von wo aus er angerufen hat.«
    »Er war es«, wiederholte Thad. »Es war Stark. Er hat zwar behauptet, er wäre es nicht, aber er war es trotzdem. Jemand muß sich um das Mädchen kümmern, das er erwähnt hat. Soviel ich weiß, heißt es Darla Gates.«

    »Die Kokain schnüffelnde Tussie aus Vassar?«
    »Genau die«, sagte Thad. Aber er bezweifelte, daß sie jemals wieder an Kokain interessiert sein würde. Er fühlte sich völlig erschöpft.
    »Ich gebe den Namen nach New York durch. Wie geht es Ihnen, Thad?«
    »So halbwegs.«
    »Und Liz?«
    »Jetzt ist nicht die rechte Zeit für höfliche Erkundigungen nach unserem Befinden. Haben Sie gehört, was ich gesagt habe? Er war es. Was immer er behauptet hat - er war es trotzdem.«
    »Nun - wäre es nicht richtiger, wenn wir erst einmal abwarteten, was die Nachforschung ergibt?«
    In Alans Stimme lag etwas, das Thad zuvor nicht gehört hatte. Nicht die Art vorsichtiger Ungläubigkeit, die er an den Tag gelegt hatte, als er begriffen hatte, daß die Beaumonts über Stark als reale Person redeten - nein, es war regelrechte Verlegenheit. Auf diese Erkenntnis hätte Thad nur zu gern verzichtet, aber sie war in der Stimme des Sheriffs völlig unverkennbar. Verlegenheit, und zwar von einer ganz speziellen Sorte - die Art von Verlegenheit, die man für jemanden empfindet, der zu erschöpft oder zu stupide oder vielleicht auch nur zu sehr mit sich beschäftigt ist, um sie selbst zu empfinden. Thad registrierte einen Anflug bitterer Belustigung.
    »Gut, warten wir ab«, stimmte er zu. »Und während wir abwarten, machen Sie vielleicht weiter und halten Ihren Termin bei Dr. Hume ein. Vielleicht können Sie mir dann wenigstens mitteilen, was die Untersuchung meines Kopfes ergeben hat.«
    Alan erwiderte etwas, aber plötzlich war Thad alles egal. Wieder kam ihm die Magensäure hoch, und

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