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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Voraussetzung ausgegangen, die sich als falsch erwiesen hat, das ist alles«, sagte Thad. »Das kann jedem passieren. Vielleicht sollten Sie heimfahren und ein bißchen eingehender über George Stark nachdenken. Was meinen Sie dazu, Alan?«
    »Daß Sie recht haben könnten«, sagte Alan Pangborn und redete sich ein, daß er das nur sagte, um die beiden zu beruhigen. Aber das Gesicht von George Stark, das er bisher nur aus Thad Beaumonts Beschreibung kannte, hatte angefangen, ihm über die Schulter zu schauen. Er konnte es noch nicht sehen, aber er spürte, daß es da war.
    »Ich werde mit diesem Dr. Hurd sprechen...«
    »Hume«, sagte Thad. »George Hume.«
    »Danke. Ich werde mit ihm sprechen, bleibe also vorerst hier in der Gegend. Möchten Sie, daß ich wieder herkomme, wenn die Leute vom FBI auftauchen sollten?«
    »Ich weiß nicht, was Thad dazu meint, aber mir wäre es sehr lieb, wenn Sie kämen.«
    Thad nickte.
    Alan sagte: »Diese ganze Geschichte tut mir sehr leid, aber am meisten leid tut es mir, daß ich Ihnen versichert habe, es könnte nichts passieren, und nun ist es doch passiert.«

    »In einer solchen Situation besteht vermutlich immer die Gefahr der Unterschätzung«, sagte Thad. »Ich habe Ihnen aus einem ganz simplen Grund die Wahrheit gesagt - zumindest das, was meiner Meinung nach die Wahrheit ist. Wenn der Mann Stark ist, dann werden ihn vermutlich noch eine Menge Leute unterschätzen, bevor das alles vorbei ist.«
    Alan ließ den Blick von Thad zu Liz und wieder zurück zu Thad wandern. Nach einer langen Pause, in der nichts zu hören war außer der Unterhaltung der beiden Polizisten vor der Haustür (zwei weitere Männer bewachten die Hintertür), sagte Alan: »Das Fatale an der Sache ist, daß Sie beide wirklich glauben, daß er es ist, nicht wahr?«
    Thad nickte. »Ich jedenfalls glaube es.«
    »Ich nicht«, sagte Liz, und sie sahen sie beide fassunglos an. »Ich glaube es nicht. Ich weiß es.«
    Alan seufzte und schob die Hände tief in die Hosentaschen. »Da ist etwas, das ich gern wüßte«, sagte er. »Wenn es so ist, wie Sie sagen - ich glaube es nicht, kann es nicht glauben, wie Sie vermutlich sagen würden -, aber wenn es so ist-, was in aller Welt will dieser Kerl? Sich rächen?«
    »Keineswegs«, sagte Thad. »Er will das gleiche, was Sie oder ich auch wollten, wenn wir uns in seiner Lage befänden. Nicht mehr tot sein. Das ist alles, was er will. Nicht mehr tot sein. Und ich bin der einzige Mensch, der vielleicht imstande ist, das zu bewerkstelligen. Und wenn ich es nicht kann oder nicht will - ja, dann kann er zumindest dafür sorgen, daß er Gesellschaft bekommt.«

SECHZEHNTES KAPITEL
    Stark ruft an

1
    Alan war losgefahren, um Dr. Hume aufzusuchen, und die FBI-Agenten brachten gerade ihr Verhör zum Abschluß - wenn Verhör das richtige Wort war für etwas, das ausgesprochen matt und zusammenhanglos wirkte -, als George Stark anrief. Der Anruf kam kaum fünf Minuten, nachdem die Techniker der Staatspolizei (die sich selbst »Verdrahter« nannten) erklärt hatten, mit den Apparaturen, die sie an den Telefonen der Beaumonts installiert hatten, zufrieden zu sein.
    Sie waren entrüstet, aber offensichtlich nicht sonderlich überrascht gewesen, als sie feststellen mußten, daß zwar die Merlin-Telefone der Beaumonts dem neuesten Stand der Technik entsprachen, in der örtlichen Vermittlung aber noch das vorsintflutliche elektromechanische Wählsystem in Gebrauch war.
    »Also, das ist doch kaum zu glauben«, sagte der Verdrahter, der auf den Namen Wes hörte (aus seiner Stimme war deutlich herauszuhören, daß man in derart dörflicher Umgebung nichts anderes erwarten konnte).
    Der andere Verdrahter, Dave, wanderte zum Wagen hinaus, um die passenden Adapter und die anderen Geräte zu holen, die sie brauchen mochten, um die Telefone der Beaumonts mit den Errungenschaften der Technik gegen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts in Übereinstimmung zu bringen. Wes verdrehte die Augen und sah Thad dann an, als hätte Thad ihn sofort darauf hinweisen müssen, daß er noch immer in der Pionierzeit des Telefons lebte.
    Den FBI-Leuten, die von ihrem Büro in Boston aus nach Bangor geflogen und dann todesmutig durch die von Wölfen
und Bären wimmelnde Wildnis von Bangor nach Ludlow gefahren waren, gönnte Wes keinen Blick. Es war fast, als existierten die FBI-Leute in einem völlig anderen Lichtspektrum, das Techniker der Staatspolizei ebensowenig wahrnehmen konnten wie Infrarot- oder

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