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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Alan?«
    »Sheriff Alan«, sagte er und dachte: Das weiß er. Er kennt mich - Sheriff Alan Pangborn von Castle County -, weil Thad mich kennt. Aber selbst wenn er die Oberhand hat, rückt er nicht mit allem heraus, was er weiß.
    Und zum zweiten Mal erfüllte ihn die unabweisbare Gewißheit, daß sein Tod nahe bevorstand. Er versuchte, an die Sperlinge zu denken, weil die Sperlinge das einzige Element dieses Alptraums waren, von dem Stark, wie er glaubte, keine Ahnung hatte. Dann verbot er sich diesen Gedanken. Dem Mann entging nichts. Wenn er sich eine Hoffnung gestattete, würde Stark es ihm an den Augen ablesen und sich fragen, was das zu bedeuten hatte.
    Alan nahm die Schere und schnitt das Heftpflaster an Liz Beaumonts Beinen durch, während sie eine Hand freibekam und die Streifen von ihren Handgelenken abzuwickeln begann.
    »Wirst du mir etwas antun?« fragte sie Stark und hielt die Hände hoch, als wären die roten Striemen, die das Heftpflaster an ihren Handgelenken hinterlassen hatte, irgendwie geeignet, ihn davon abzubringen.
    »Nein«, sagte er und lächelte ein wenig. »Aus einem Versuch kann ich dir keinen Vorwurf machen, liebste Beth.«
    Sie warf ihm einen Blick zu, der verängstigt und angewidert zugleich war, dann nahm sie die Zwillinge hoch. Sie fragte Stark, ob sie sie in die Küche bringen und ihnen etwas zu essen geben dürfte. Sie hatten geschlafen, bis sie den gestohlenen Volvo der Clarks auf dem Rastplatz abgestellt hatten, und jetzt waren sie überaus munter.
    »Natürlich«, sagte Stark. Er schien sich in einer heiteren, aufgekratzten Stimmung zu befinden - aber er hielt den Revolver in der Hand, und seine Augen wanderten rastlos zwischen Liz und Alan hin und her. »Warum gehen wir nicht alle hinüber? Ich möchte mit unserem Sheriff reden.«

    Sie gingen in die Küche, und Liz machte sich daran, das Essen für die Kinder zuzubereiten. Alan paßte währenddessen auf die Zwillinge auf. Es waren reizende Kinder, und während er ihnen zusah, mußte er an die Zeit denken, zu der er und Anni noch erheblich jünger gewesen waren, an die Zeit, zu der Toby, jetzt im letzten Jahr der High School, noch in den Windeln gelegen hatte und an Todd überhaupt noch nicht zu denken war. Sie krabbelten vergnügt hierhin und dorthin, und hin und wieder mußte er eingreifen, bevor Wendy oder William einen Stuhl umkippten oder sich an der Unterseite der Resopaltischplatte den Kopf stoßen konnten. Stark redete, während er auf die Kinder achtgab.
    »Sie rechnen damit, daß ich Sie umbringen werde«, sagte er. »Sie brauchen es nicht abzustreiten, Sheriff; ich sehe es Ihren Augen an, und es ist ein Ausdruck, den ich gut kenne. Ich könnte lügen und behaupten, es wäre anders, aber schließlich haben Sie selbst ein gewisses Maß an Erfahrung in solchen Dingen, nicht wahr?«
    »Vermutlich«, sagte Alan. »Obwohl etwas von dieser Art ein wenig - nun, außerhalb der normalen Routine der Polizeiarbeit liegt.«
    Stark warf den Kopf zurück und lachte. Die Zwillinge wendeten die Köpfe nach dem Geräusch und lachten mit. Alan warf einen Blick auf Liz, sah die Angst und den Haß in ihrem Gesicht. Und noch etwas lag darin, oder irrte er sich? Nein. Alan hielt es für Eifersucht. Gab es sonst noch etwas, das George Stark nicht wußte? Er fragte sich, ob Stark ahnte, wie gefährlich diese Frau ihm werden konnte.
    »Damit dürften Sie recht haben!« sagte Stark, immer noch lachend. Dann wurde er ernst. Er neigte sich vor, und Alan roch den käsigen Gestank seines verrottenden Fleisches. »Aber es muß nicht dazu kommen, Sheriff. Ihre Chancen, lebendig aus dieser Geschichte herauszukommen, stehen schlecht, aber die Möglichkeit besteht immerhin. Ich habe hier etwas zu tun. Etwas zu schreiben. Thad wird mir dabei helfen - er wird die Pumpe in Betrieb setzen, könnte man sagen. Ich nehme an, wir werden die Nacht durcharbeiten, er und ich, aber morgen früh, wenn die Sonne aufgeht, sollte ich eigentlich mein Haus in Ordnung gebracht haben.«

    »Er will, daß Thad ihm beibringt, selbst zu schreiben«, sagte Liz, die am Herd stand. »Er sagt, sie würden gemeinsam an einem Buch arbeiten.«
    »Das stimmt nicht ganz«, sagte Stark. Er warf ihr einen kurzen Blick zu, und ein Anflug von Verärgerung kräuselte die bis dahin ungetrübte Oberfläche seiner guten Laune. »Und er ist es mir schuldig. Vielleicht konnte er schon schreiben, bevor ich auf der Bildfläche erschien, aber ich war es, der ihm beibrachte, wie man Bücher

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