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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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haben wir darüber gelacht, und ich glaube, danach waren wir wieder wütend.«
    »Ja«, sagte Thad. »An das Lachen erinnere ich mich nicht mehr, aber wütend waren wir auf alle Fälle.«
    »Schließlich waren wir so weit, daß wir darüber reden konnten. Wir haben fast bis Mitternacht darüber gesprochen. Wir hatten beide begriffen, was es mit Clawsons Brief und den Fotos auf sich hatte, und nachdem Thad über seine Wut hinweg war...«
    »Der Kerl ist zwar tot«, warf Thad ein, »aber über meine Wut bin ich immer noch nicht hinweg.«

    »Also gut, nachdem Thad mit dem Brüllen aufgehört hatte, war er fast erleichtert. Er hatte bereits seit einiger Zeit vorgehabt, Stark über Bord zu werfen und mit der Arbeit an einem langen, eigenen Roman angefangen. An diesem Roman arbeitet er jetzt. Er heißt The Golden Dog . Ich habe die ersten zweihundert Seiten gelesen, und ich finde ihn großartig. Viel besser als die letzten beiden Romane, die er als George Stark zu Papier gebracht hat. Also kam Thad zu dem Schluß...«
    » Wir kamen zu dem Schluß«, sagte Thad.
    »Okay, wir kamen zu dem Schluß, daß Clawsons Brief im Grunde ein verkappter Segen war und uns die Möglichkeit bot, etwas zu beschleunigen, was ohnehin bevorstand. Thads einzige Befürchtung war, daß Rick Cowley diese Idee nicht zusagen würde, weil George Stark der Agentur wesentlich mehr Geld einbrachte als Thad Beaumont. Aber er hatte nicht die geringsten Einwände. Er sagte sogar, daß es genügend Aufsehen erregen könnte, um sich vorteilhaft auszuwirken: auf Starks Backlist, auf Thads eigene Backlist...«
    »Die nur zwei Titel enthält«, warf Thad mit einem Lächeln ein.
    »... und auf das neue Buch, wenn es herauskommt.«
    »Entschuldigen Sie - was ist eine Backlist?« fragte Alan.
    Jetzt grinste Thad breit und sagte: »Die alten Bücher, die in keiner Buchhandlung im Schaufenster stehen.«
    »Also machten Sie die Sache publik.«
    »So ist es«, sagte Liz. »Zuerst bei Associated Press hier in Maine und dann bei Publisher’s Weekly , aber die Geschichte ging über die Fernschreiber - schließlich war Stark ein Bestsellerautor, und die Tatsache, daß es ihn nie gegeben hatte, lieferte interessantes Füllmaterial für die letzten Seiten. Und dann setzte sich People mit uns in Verbindung.«
    »Wir bekamen noch einen Brief von Frederick Clawson, in dem er wütete und zeterte, wie gemein und widerwärtig und undankbar wir doch wären. Er schien zu meinen, daß wir kein Recht hätten, ihn auf diese Weise auszumanövrieren, denn schließlich wäre er es gewesen, der sich die ganze Arbeit gemacht hatte, wohingegen Thad lediglich die Bücher geschrieben hatte. Danach hat er abgeschaltet.«

    »Und jetzt hat er ein für allemal abgeschaltet«, sagte Thad.
    »Nein«, sagte Alan. »Er ist abgeschaltet worden - und das ist ein großer Unterschied.«
    Schweigen breitete sich aus. Es hielt nicht lange an, aber es lastete schwer, sehr schwer.

3
    Alan Pangborn dachte ein paar Minuten lang nach. Thad und Liz störten ihn nicht. Schließlich blickte er auf und sagte: »Okay. Warum? Warum fühlt sich jemand veranlaßt, ihn zu ermorden? Zumal nachdem das Geheimnis kein Geheimnis mehr war?«
    Thad schüttelte den Kopf. »Wenn es mit mir zu tun hat oder den Büchern, die ich als George Stark geschrieben habe, dann weiß ich weder das Wer noch das Warum.«
    »Und das alles wegen eines Pseudonyms?« fragte Alan nachdenklich. »Ich meine - nehmen Sie es mir nicht übel, Thad -, aber das war doch keine geheime Verschlußsache oder ein großes militärisches Geheimnis.«
    »Ich nehme es ihnen nicht übel«, sagte Thad. »Im Gegenteil - ich bin ganz Ihrer Meinung.«
    »Stark hatte eine Menge Fans«, sagte Liz. »Einige von ihnen waren wütend, als sie erfuhren, daß Thad keine Stark-Romane mehr schreiben würde. People hat etliche Leserbriefe bekommen und Thad einen ganzen Waschkorb voll. Eine Dame ist sogar so weit gegangen zu wünschen, Alexis Machine würde aus der Versenkung auftauchen und es Thad heimzahlen.«
    »Wer ist Alexis Machine?« Alan hatte sein Notizbuch wieder hervorgezogen.
    Thad grinste.
    »Schwach, schwach, mein lieber Inspektor. Machine ist nur eine Romanfigur in zweien der Bücher, die George geschrieben hat. Dem ersten und dem letzten.«
    »Eine Fiktion von einer Fiktion«, sagte Alan und steckte das Notizbuch wieder weg. »Großartig.«

    Thad blickte ein wenig verblüfft drein. »Eine Fiktion von einer Fiktion«, sagte er. »Das ist gar nicht schlecht.

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