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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Ganz und gar nicht schlecht.«
    »Wie wäre es damit?« sagte Liz. »Vielleicht hat Clawson einen Freund - immer vorausgesetzt, daß Kriechozoiden überhaupt Freunde haben -, der ein fanatischer Stark-Fan war. Vielleicht wußte er, daß es im Grunde Clawsons Schuld war, daß das Geheimnis gelüftet wurde, und war dermaßen wütend darüber, daß es nun keine Stark-Romane mehr geben würde, daß er...« Sie seufzte, betrachtete einen Moment ihre Bierflasche, dann hob sie den Kopf wieder.
    »Aber das ist ziemlich dürftig, nicht wahr?«
    »Ich fürchte, ja«, sagte Alan, dann sah er Thad an. »Sie sollten jetzt auf den Knien liegen und Gott für Ihr Alibi danken, selbst wenn Sie es vorher noch nicht für nötig hielten. Ihnen ist doch klar, daß Sie damit erst recht verdächtig sind?«
    »Ja, ich glaube, in gewisser Hinsicht schon«, pflichtete Thad ihm bei. »Thad Beaumont hat zwei Bücher geschrieben, die kaum jemand liest. Das zweite, das vor elf Jahren erschienen ist, hat nicht einmal bei den Kritikern Anklang gefunden. Sie brachten nicht einmal soviel ein, daß die höchst bescheidenen Vorschüsse abgedeckt wurden; und es ist fraglich, ob sein nächstes Buch gedruckt werden wird, so wie die Dinge in der Branche liegen. Stark dagegen scheffelt Geld. In bescheidenen Ausmaßen, aber immerhin ungefähr viermal so viel, wie ich im Jahr als Professor verdiene. Da kommt dieser Clawson mit seiner sorgfältig formulierten Erpressungsdrohung. Ich mache ihm einen Strich durch die Rechnung, aber mir bleibt nichts anderes übrig, als die Sache selbst publik zu machen. Kurze Zeit später wird Clawson ermordet. Es sieht aus wie ein großartiges Motiv, aber es ist keins. Es hat wenig Sinn, einen Erpresser umzubringen, nachdem man das Geheimnis selbst aufgedeckt hat.«
    »Ja, aber Rache wäre denkbar.«
    »Kann sein - aber nur, wenn Sie den Rest der Geschichte außer acht lassen. Was Liz Ihnen erzählt hat, trifft voll und ganz zu. Stark ging ohnehin der Sprit aus. Vielleicht hätte es noch ein weiteres Buch gegeben, aber nur eines . Und einer
der Gründe dafür, daß Rick keinerlei Einwände hatte, war der, daß er es wußte. Und er hatte recht, was die Publicity anging. Der Artikel in People , so schwachsinnig er war, hat Wunder gewirkt. Rick sagte mir, daß Riding to Babylon nahe daran ist, wieder auf der Bestsellerliste zu erscheinen, und daß alle Stark-Romane gut verkauft werden. Dutton erwägt sogar, The Sudden Dancers und Purple Haze neu aufzulegen. Wenn Sie es unter diesem Blickwinkel betrachten, hat Clawson mir einen Gefallen getan.«
    »Und wo stehen wir damit?« fragte Alan.
    »Der Teufel soll mich holen, wenn ich das weiß«, erwiderte Thad.
    In das darauffolgende Schweigen hinein sagte Liz mit leiser Stimme »Es ist ein Krokodiljäger. Ich mußte gerade heute morgen an diese Leute denken. Es ist ein Krokodiljäger, und er ist total übergeschnappt.«
    »Ein Krokodiljäger?« fragte Alan verwundert.
    Liz erläuterte Thads »Besichtigungs-Syndrom des lebendigen Krokodils«. »Es ist möglich, daß es ein verrückter Fan war. Das ist nicht völlig abwegig, wenn man an den Mann denkt, der John Lennon ermordet hat, und an den, der versuchte, Ronald Reagan zu erschießen. Es gibt viele solche Leute. Und wenn Clawson so viel über Thad herausfinden konnte, hätte auch jemand anders eine Menge über Clawson herausfinden können.«
    »Aber warum sollte ein solcher Mensch mich zum Schuldigen stempeln wollen, wenn er von meinen Büchern so angetan ist?« fragte Thad.
    »Nicht von deinen Büchern«, erklärte Liz mit Nachdruck. »Stark ist derjenige, den der Kerl liebt. Dich haßt er vermutlich ebenso, wie er Clawson gehaßt hat. Du hast gesagt, du wärest froh, daß Stark tot ist. Das könnte für einen Wahnsinnigen Grund genug sein, dich zum Mörder zu stempeln.«
    »Die Geschichte will mir trotzdem nicht in den Kopf«, sagte Alan. »Die Fingerabdrücke...«
    »Sie sagen, Fingerabdrücke wären noch nie kopiert oder manipuliert worden, Alan, aber da sie sich an beiden Tatorten fanden, muß es eine Methode geben. Es ist die einzige Erklärung.«

    Thad hörte sich selbst sagen: »Nein, du irrst dich, Liz. Wenn es einen solchen Kerl gibt, dann muß es nicht nur so sein, daß er Stark liebt.« Er blickte auf seine Arme herab und sah, daß sie mit einer Gänsehaut bedeckt waren.
    »Nein?« fragte Alan.
    Thad schaute sie beide an.
    »Ist euch schon der Gedanke gekommen, daß derjenige, der Homer Gamache und Frederick Clawson

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