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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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eine, die von hundert Menschen nur sechs haben. Er entspricht der Beschreibung, die ich Ihnen gab und die die Quintessenz meiner eigenen Vorstellung davon war, wie Stark aussehen würde, wenn es ihn gäbe. Er raucht die Sorte Zigaretten, die ich früher selbst geraucht habe. Schließlich, und das ist das Interessanteste, hat dieser Mann offenbar Fingerabdrücke, die mit meinen identisch sind. Vielleicht haben von hundert Menschen sechs die Blutgruppe A Rhesus-negativ, aber soweit Ihnen bekannt ist, hat auf diesem ganzen blauen Planeten niemand die gleichen Fingerabdrücke wie ich. Ungeachtet all dessen weigern Sie sich, meine Versicherung, daß Stark irgendwie lebendig geworden ist, überhaupt in Erwägung zu ziehen. Und jetzt, Sheriff Alan Pangborn, müssen Sie mir eines sagen - wer ist derjenige, der sozusagen im Nebel operiert?«
    Alan hatte das Gefühl, daß der Fels, den er für sicher und unerschütterlich gehalten hatte, ein winziges bißchen schwankte. Es war einfach undenkbar. Auf jeden Fall mußte er Thads Arzt aufsuchen und Einsicht in seine Unterlagen nehmen. Der Gedanke schoß ihm durch den Kopf, daß es einfach herrlich wäre, wenn sich herausstellte, daß es nie einen Gehirntumor gegeben hatte, daß Thad entweder gelogen oder sich das alles nur eingebildet hatte. Wenn er beweisen könnte, daß der Mann ein Spinner war, dann wäre alles viel einfacher. Vielleicht...
    Vielleicht? Unsinn. Es gab keinen George Stark, es hatte nie einen George Stark gegeben. Er war kein Superhirn vom FBI, aber das bedeutete noch lange nicht, daß er dämlich genug war, um auf eine solche Geschichte hereinzufallen. Sie würden den verrückten Killer in New York schnappen, wenn er versuchte, Cowley umzubringen, höchstwahrscheinlich jedenfalls; aber wenn nicht, dann konnte dieser Irre auf den Gedanken kommen, seine Sommerferien in Maine zu verbringen.
Und wenn er das tat, dann würde Alan ihn fassen. Er glaubte nicht, daß ihm all diese Hirngespinste von Nutzen sein konnten, wenn sich die Gelegenheit dazu bieten sollte. Und er hatte nicht die Absicht, jetzt noch mehr Zeit damit zu vergeuden, über sie zu reden.
    »Das findet sich mit der Zeit, nehme ich an«, sagte er vage. »Fürs erste rate ich Ihnen beiden, sich an die Version zu halten, die Sie mir gestern serviert haben - da ist ein Mann, der sich einbildet, er wäre George Stark, und er ist dermaßen wahnsinnig, daß er vom logischen Ort aufgebrochen ist - das heißt, logisch für einen Wahnsinnigen - dem Ort, an dem Stark offiziell beigesetzt wurde.«
    »Wenn Sie den Gedanken nicht einmal in Erwägung ziehen, kann es passieren, daß Sie bis zu den Achselhöhlen in der Scheiße sitzen«, sagte Thad. »Dieser Mann, Alan - dem können Sie nicht mit Vernunftgründen kommen. Sie können nicht mit ihm rechten. Sie können ihn um Gnade bitten - falls er Ihnen die Zeit dazu läßt -, aber es würde nichts nützen. Wenn Sie jemals in seine Nähe kommen und nicht auf der Hut sind, dann finden Sie sich im Leichenschauhaus wieder.«
    »Ich erkundige mich bei Ihrem Arzt«, sagte Alan, »und bei dem, der Sie als Kind operiert hat. Ich weiß nicht, ob mich das weiterbringt, aber ich werde es tun. Im übrigen muß ich das Risiko eben eingehen.«
    Thad lächelte ohne eine Spur von Humor. »Aus meiner Sicht hat das nur einen Haken. Meine Frau, meine Kinder und ich müssen dieses Risiko ebenfalls eingehen.«

3
    Fünfzehn Minuten später rollte ein blauweiß gestrichener Kastenwagen auf Thads Auffahrt und parkte hinter Alans Auto. Er sah aus wie ein Telefonwagen, und genau das war er auch, obwohl er in diskreten Kleinbuchstaben an der Seite die Aufschrift maine state police trug.
    Die Techniker kamen an die Tür, stellten sich vor und entschuldigten sich, weil sie so spät gekommen wären (eine
Entschuldigung, die Thad für überflüssig hielt: weder er noch Liz hatten geahnt, daß sie überhaupt kommen wollten). Sie fragten Thad, ob er etwas dagegen hätte, das Formular zu unterschreiben, das ihm einer von ihnen auf einem Clipboard präsentierte. Er überflog es und stellte fest, daß es sie ermächtigte, sein Telefon mit einem Bandgerät und einer Fangschaltung auszurüsten. Es war keine Blankoermächtigung für die Verwendung etwaiger Aufzeichnungen in einem Gerichtsverfahren.
    Er kritzelte seine Unterschrift an die dafür vorgesehene Stelle, und Alan Pangborn und einer der Techniker (Thad stellte belustigt fest, daß an einer Seite seines Gürtels ein Prüfhörer hing und an der

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