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Stark (Dark Half)

Stark (Dark Half)

Titel: Stark (Dark Half) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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auf dem Parkplatz einer Raststätte an der 1-95 in Connecticut gefunden, nicht weit von der Grenze des Staates New York entfernt.« Er hielt einen Moment inne.
    »Er war voller Fingerabdrücke. Einige davon stammten von Homer. Und eine ganze Menge von dem Täter.
    Etliche seiner Fingerabdrücke waren hervorragend. Einer hatte fast die Qualität eines Gipsabdrucks und befand sich auf einem Klumpen Kaugummi, den der Kerl aus dem Mund genommen und mit dem Daumen aufs Armaturenbrett gedrückt hat, wo er hart wurde. Der beste von allen befand sich auf dem Rückspiegel.
    Er stand einem auf dem Revier abgenommenen Fingerabdruck in nichts nach. Nur dass der auf dem Rückspiegel mit Blut gemacht wurde statt mit Tinte.«

    »Aber wieso Thad?« fragte Liz entrüstet. »Party oder nicht Party — wie sind Sie auf den Gedanken gekommen, dass Thad...«
    Pangborn sah sie an und sagte: »Als die Leute von A.S.R. and I. die Fingerabdrücke in ihren Computer eingaben, kamen die Militärdienstunterlagen Ihres Mannes heraus. Um ganz genau zu sein - die Fingerabdrücke Ihres Mannes kamen heraus.«
    Einen Moment lang konnten Thad und Liz sich nur sprachlos anstarren. Dann sagte Liz: »Das muss ein Irrtum sein. Die Leute, die diese Dinge überprüfen, machen doch gewiss hin und wieder Fehler.«
    »Ja, aber kaum Fehler dieser Größenordnung. Gewiss, bei der Identifizierung von Fingerabdrücken gibt es Grauzonen. Die Leute, die sich im Fernsehen Kajak und Barnaby Jones ansehen, halten die Identifizierung von Fingerabdrücken für eine exakte Wissenschaft; das ist sie nicht. Aber die Computer haben einen großen Teil der Grauzonen beseitigt, und in diesem Fall hatten wir besonders gute Abdrücke. Wenn ich sage, dass es die Abdrücke Ihres Mannes waren, dann weiß ich, was sich sage. Ich habe die Computer-Ausdrucke gesehen, und auch die Vergleichsbilder. Sie sind sich nicht nur ähnlich.«
    Jetzt richtete er den Blick auf Thad und fixierte ihn mit seinen unerbittlichen blauen Augen.
    »Sie stimmen genau überein.«
    Liz starrte ihn mit offenem Mund an, und auf ihren Armen begannen zuerst William und dann auch Wendy zu weinen.

Achtes Kapitel
    Pangborn kommt zu Besuch

    Als noch am selben Abend gegen Viertel nach sieben die Türglocke anschlug, war es wieder Liz, die zur Tür ging, weil sie mit William fertig war und Thad mit Wendy noch nicht. In allen Büchern hieß es, Kinderpflege wäre eine erlernbare Fähigkeit, die nichts mit dem Geschlecht der Eltern zu tun hätte, aber Liz hatte ihre Zweifel. Thad war guten Willens und stets bemüht, seinen Teil zu tun, aber er war langsam. Er konnte an einem Samstagnachmittag zum Supermarkt fahren und im Handumdrehen wieder zurücksein, aber wenn es darum ging, die Zwillinge zum Schlafengehen fertig zu machen.. . William war gebadet und frisch gewickelt; er saß in seinem grünen Schlafanzug im Laufstall, während sich Thad noch immer mit Wendys Windeln abmühte (und er hatte es auch nicht geschafft, ihr die Seife aus dem Haar zu spülen, aber in Anbetracht des Tages, den sie hinter sich hatten, beschloß sie, nichts zu sagen und sie später selbst mit einem Waschlappen zu entfernen).
    Liz ging durch das Wohnzimmer zur Haustür, schaute durch das Seitenfenster und sah Sheriff Pangborn draußen stehen. Diesmal war er allein, aber dieser Umstand trug nicht viel zu ihrer Beruhigung bei.
    Sie drehte den Kopf und rief quer durchs Wohnzimmer in das untere Badezimmer, das gleichzeitig Kinderpflegestation war: »Er ist wieder da!« Die Bestürzung in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
    Es folgte eine lange Pause, und dann erschien Thad in der Tür am anderen Ende des Wohnzimmers. Er war barfuß und trug Jeans und ein weißes T-Shirt. »Wer?« fragte er mit gepreßter Stimme.
    »Pangborn«, sagte sie. »Thad, fehlt dir etwas?« Wendy saß auf seinem Arm, nur mit ihrer Windel bekleidet, und ihre Hände waren überall in seinem Gesicht - aber das wenige, was sie davon sehen konnte, sah irgendwie aus, als wäre etwas nicht in Ordnung.
    »Nicht das geringste. Laß ihn herein. Ich stecke Wendy in ihren Schlafanzug.« Und bevor Liz etwas sagen konnte, hatte er abrupt kehrtgemacht und war wieder verschwunden.
    Pangborn stand geduldig auf dem Vorplatz. Er hatte gesehen, wie Liz herausgeschaut hatte, und nicht noch einmal geläutet. Er sah aus wie ein Mann, der sich wünschte, er hätte einen Hut, den er in der Hand halten und vielleicht sogar ein wenig wringen konnte.
    Langsam und ohne die Spur eines

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