Stark gegen Stress
stärksten Vorhersagefaktoren für einen ungünstigen Partnerschaftsverlauf und für ein erhöhtes Scheidungsrisiko. Er unterhöhlt Beziehungen unbemerkt, schleichend wie ein korrosiver Prozess. Die Partner realisieren lange nicht, wie der Alltagsstress sich zwischen sie stellt und zu einer Entfremdung führt.
Wie Stress von aussen die Paarbeziehung belastet
Stress entfremdet Menschen voneinander. Denn Zuneigung und Liebe brauchen Zeit, Energie und Engagement – all das also, was wir unter Stress nicht haben oder nicht bieten können.
Stellen wir uns eine ideale Welt der Beziehungen vor. In der Tabelle nebenan stehen in der linken Spalte die Merkmale einer glücklichen Partnerschaft und rechts die Liste der dafür notwendigen Ingredienzen. Stress, der von aussen in die Beziehung hineingetragen wird, hat auf alle diese Punkte negative Auswirkungen.
Faktor Zeit
Wenn sie fehlt, leiden die Aufmerksamkeit für das Gegenüber, die emotionale Verfügbarkeit, der gegenseitige Austausch und gemeinsame Unternehmungen. Das Wir-Gefühl wird geschwächt.
Unter Zeitmangel sucht man schnelle Lösungen, hört nicht richtig zu, ist problem- und zielorientiert und interessiert sich wenig für das Innenleben des Partners, der Partnerin. Stress führt zu einer oberflächlicheren Kommunikation (siehe auch unten).
Faktoren Wertschätzung und Ausgewogenheit
Stress verhindert, dass man sich aufs Gegenüber einlassen und sein Wesen, seine Errungenschaften usw. schätzen kann. Wenn Stress krank macht, etwa indem er Schlafstörungen, sexuelle Unlust, oder Ängste verursacht, dann bringt dies Einschränkungen mit sich; der Partner, die Partnerin sorgt sich, vielleicht muss die gestresste Person auch gepflegt werden. Dauert der Zustand an, schafft er ein Ungleichgewicht in der Beziehung, welches längerfristig problematisch werden kann.
Faktor Kommunikation
Unter Stress verschlechtert sie sich. Sorgen und Nöte kommen nicht zur Sprache, wenn der Partner, die Partnerin gestresst und daher ganz mit sich selbst beschäftigt ist. Konflikte werden nicht angesprochen, weil man das Gegenüber nicht zusätzlich belasten möchte oder weil man spürt, dass es nicht auf einen eingehen kann; das entzweit. Bei Konfliktgesprächen geht es schneller gereizt und aggressiv zu und her, die Gespräche entgleisen leichter und eskalieren. Oder es kommt zu Rückzug und Vermeidung.
MERKMALE UND INGREDIENZEN FÜR EINE GLÜCKLICHE PAARBEZIEHUNG
Ideale Beziehungswelt:
Dafür braucht es:
Partnerin und Partner schenken einander Liebe und Aufmerksamkeit, sie unterstützen einander in schwierigen Situationen.
Zeit, Wertschätzung, Empathiefähigkeit, Motivation, Commitment
Beide geben und nehmen in fairer Ausgewogenheit und schätzen die Beiträge des anderen.
Wertschätzung, Gerechtigkeitssinn, Offenheit für den anderen, Wahrnehmung der Beiträge des Partners
Das Paar tauscht sich häufig aus und lässt den jeweils anderen am eigenen Innenleben teilhaben. Das stärkt das Wir-Gefühl.
Zeit, Interesse am anderen, Motivation, sich mitzuteilen und zuzuhören, Engagement
Konflikte werden rechtzeitig angesprochen und angemessen bewältigt.
Kommunikationsfähigkeit, Zeit, Offenheit für die Sicht des anderen, Toleranz und Kompromissbereitschaft
Die Partner können miteinander lachen.
Zeit, Humor, Kommunikation
Beide gestehen einander die benötigten Freiräume zu.
Realisieren der Bedürfnisse des anderen, Toleranz, Gelassenheit, Bindungssicherheit
Faktor Humor
Gemeinsam lachen befreit, entspannt und verbindet. Unter Stress bleibt uns das Lachen im Hals stecken. Stress macht humorlos, es fehlt uns der Sinn, um etwas lustig zu finden.
Faktoren Gelassenheit und Toleranz
Sie bleiben in stressigen Zeiten auf der Strecke, das lässt uns unnachsichtig und intolerant werden – pures Gift für die Beziehung.
Faktor Motivation
Unter Stress muss man seine Kräfte bündeln, man setzt die Energie gezielter ein, geht nach Prioritäten vor. Die Partnerschaft kommt häufig an letzter Stelle, da man meint, die Kraft für den Beruf und andere vermeintlich wichtigere Aufgaben aufwenden zu müssen. Unter Stress ist man schlichtund einfach nicht motiviert, sich für Dinge einzusetzen, welche auf der Prioritätenliste nicht zuoberst stehen.
Faktor Commitment/Engagement
Zeit und Energie für ein echtes Engagement fehlen, man wird unter Stress egozentrisch, achtet ausschliesslich auf die eigenen Bedürfnisse, hat kein Sensorium für den Partner und dessen Anliegen, Wünsche und
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